So käme Sommers Wechsel noch zustande
Ein passendes Angebot des FC Bayern kam zu spät für Gladbach. Was jetzt passieren muss, damit ein Transfer klappt.
Nie zuvor in den vergangenen drei Wochen war ein Wechsel Yann Sommers von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern so konkret möglich – und doch ist der Ausgang der Causa völlig offen. Zugespitzt haben sich die Verhandlungen zwischen den Vereinen am Montag, den Gladbach zum „Deadline Day“erkoren hatte. Sukzessive erhöhten die Bayern nach Informationen unserer Redaktion ihr ursprüngliches Angebot von vier Millionen Euro, bis sie bei sechs Millionen Ablöse zuzüglich bis zu zwei Millionen an Bonuszahlungen angelangt waren.
Für Borussia, die klar einen Sockelbetrag von acht Millionen als Bedingung formuliert hatte, war das zu wenig. Konkretisiert hatten sich diese Vorstellungen in Gesprächen
mit HSC Montpellier, dessen Stammtorwart Jonas Omlin Sommers Nachfolger in Gladbach werden soll. Also sagte Borussia am Montagnachmittag sowohl den Bayern als auch Montpellier ab, der Deal schien endgültig geplatzt zu sein. Doch am späten Abend besserte der Rekordmeister, wie Sky zuerst berichtete, so nach, dass die Gladbacher Vorstellungen erfüllt waren.
Nach Informationen unserer Redaktion sondieren alle Parteien nun wieder die Möglichkeiten. Türen, die bereits geschlossen waren, gehen – um die alte Metapher zu bemühen – wieder auf. Wie es ausgeht, war am Dienstag nicht abzusehen. Sicher ist nur, sofern sich das in dieser Angelegenheit überhaupt sagen lässt, dass Borussia die Zukunft auf der Torwartposition bis zum Wochenende geklärt haben will. Der FC Bayern ist bereits am Freitag bei RB Leipzig zu Gast, Stand jetzt mit Sven Ulreich als Vertreter Manuel Neuers zwischen den Pfosten. Gladbach empfängt am Sonntag Bayer Leverkusen.
Es ist ein Geflecht über etliche Ecken, das nur aufgeht, wenn wirklich alle Bedingungen erfüllt sind.
Montpellier muss mitspielen und dem 29-jährigen Schweizer Omlin die Freigabe erteilen. Beim Erstligisten aus Südfrankreich geht es in diesen Tagen chaotisch zu. Nur zwei Punkte Vorsprung sind es noch auf die Abstiegsplätze, das 0:3 zu Hause gegen den FC Nantes war die vierte Niederlage in Folge. Selbst wenn Ersatz da wäre, müsste Montpellier abwägen, welche Auswirkungen der Verlust eines Top-Torhüters wie Omlin hätte. Benjamin Lecomte, 2017 bis 2019 bereits bei Montpellier, wird als Kandidat gehandelt.
Mit einer Ablöse von acht Millionen Euro wäre Sommer der viertteuerste Torwart der Bundesliga-Geschichte, und das als 34-Jähriger mit fünfeinhalb Monaten Restvertrag. Nur deshalb würde Borussia abweichen von ihrer ursprünglichen Ansage, sie werde „Yann Sommer nicht abgeben“.