Stadt hofft auf neuen Gastronomen für Turmstraße 19
Trotz bester Lage steht in der Monheimer Altstadt wieder ein Wechsel an. Die zuletzt als Eisdiele betriebene frühere Traditionsgaststätte Turmstraße 19 (vorher „Cantina“, „Monheimer Biermanufaktur“) wird wieder frei.
Das Monheimer Ehepaar Natalie und Tim Seidel wird sein Eis aus rein natürlichen Produkten auch weiterhin in der Produktionshalle am Knipprather Busch herstellen. Die beiden werden auch alle drei weiteren Eisdielen mit der Firmierung „Nat & Tim“in Düsseldorf und Langenfeld weiter betreiben. In Monheim werden sie ihr Eis künftig jedoch nur noch aus dem Eiswagen „Fred“heraus im Landschaftspark Rheinbogen verkaufen.
„Als wir vor gut einem Jahr aus der Freiheit an die Turmstraße gezogen sind, waren wir eigentlich nur als Platzhalter gedacht, bis ein Gastronom mit warmer Küche das Lokal übernimmt“, berichtet Tim Seidel. Denn eigentlich habe die Stadt als Vermieterin nach dem Auszug von Tina Gethmann, die zuletzt dort „La Cantina“betrieben hatte, eigentlich direkt ein Konzept gesucht, das die Besucher des Alten Marktes wieder ganzjährig und ganztägig mit warmer Küche versorgt. „Doch der Zeitpunkt dafür war äußerst schwierig“, sagt Estelle Dageroth, die Geschäftsführerin
der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG), die die Immobilie als städtische Tochtergesellschaft vermarktet. „Wir waren in der Lage, das Lokal relativ schnell als Milchbar einzurichten“, erinnert sich Seidel.
Nach den beengten Verhältnissen im „Drüje“hatten die Seidels nun mehr Entfaltungsmöglichkeiten. „Endlich werden wir genug Platz haben – sowohl innen als auch außen“, schwärmten sie im Februar 2022. Nachdem jetzt aber die ausklingende Pandemie kaum noch Einschränkungen für die Gastronomie mit sich bringe, hätten auch deutlich erweiterte Konzepte wieder genügend Sicherheit, um einen wirtschaftlichen Ganzjahresbetrieb zu realisieren, so Dageroth.
Dieser Schnitt kommt auch den weiteren Plänen der Familie Seidel entgegen: „Wir hatten einen MegaSommer
2022. Aber in den vergangenen vier Jahren ist das Familienleben, sind unsere drei Kinder viel zu kurz gekommen“, sagt Seidel.
Zudem wolle er jetzt wieder in das Familienunternehmen, die Seidel Stahlrohr GmbH, einsteigen, dessen Eigentümer er jetzt ist.
Die SEG werde jetzt kurzfristig Betreiberwettbewerbe für beide Immobilien starten. „Wir erhoffen uns Bewerbungen mit innovativen Konzepten von erfahrenen Gastronominnen und Gastronomen oder auch von kompletten Quereinsteigern, die sich mit einem interessanten Start-up-Konzept ausprobieren möchten“, erklärt Estelle Dageroth. „Wir wollen so weiter für frischen Wind in der Monheimer Altstadt sorgen, in der sich zuletzt immer mehr auch langlebige Angebote etabliert haben.“