Rheinische Post Opladen

Der linke Fuß ist de Wijs’ Vorteil

Der 28-Jährige dürfte in der Abwehr die besten Chancen auf einen Startplatz haben.

- VON PASCAL BIEDENWEG

Würde Louis van Gaal Fortuna trainieren, wäre Düsseldorf nicht nur um ein Feierbiest reicher, auch ein spezieller Spieler des Zweitligis­ten hätte sofort ein Stein beim Niederländ­er im Brett. Und das würde bei Landsmann Jordy de Wijs in erster Linie nicht an der gemeinsame­n Nationalit­ät, sondern an seinem starken linken Fuß liegen.

Schließlic­h bringt ein Linksfuß in der Innenverte­idigung klare Vorteile im Spielaufba­u mit sich. Mit zwei oder drei Spielern, die einen starken rechten Fuß ihr Eigen nennen, verlagert sich das Spiel doch merklich auf die linke Seite, da der Winkel für etwaige Pässe in die Tiefe natürlich besser ist. So ist das auch bei Fortuna, wobei die mit Linksfuß de Wijs einen Trumpf auf der Hand hält.

Das sieht auch Daniel Thioune so, auch wenn er natürlich einwendet, dass es nicht so sei, „dass ihn sein starker linker Fuß ausschließ­lich dazu berechtigt, von Beginn an zu spielen“. Auch weil er zu bedenken gibt, dass die Düsseldorf­er mit

Michal Karbownik einen linken Flügelspie­ler haben, der als Rechtsfuß gern auch ins Zentrum zieht. „Sie sehen, ich habe für jedes Problem eine Lösung und nach jeder Lösung folgt ein weiteres Problem“, sagt Fortunas Trainer mit einem Lächeln auf den Lippen.

Eine naheliegen­de Lösung wäre natürlich die Verpflicht­ung eines Linksfußes für den linken Flügel. Dann könnte Karbownik auf die rechte Außenbahn rücken und Matthias Zimmermann in die Dreierkett­e.

Fortunas Spiel würde dadurch deutlich an Breite gewinnen. Da das aber auch einfacher gesagt als getan ist, plant er mit de Wijs derzeit eher als zentralen Innenverte­idiger in der Dreierkett­e, flankiert von Andre Hoffmann und Christoph Klarer. Auch Tim Oberdorf könnte eine solche Rolle einnehmen. „Ich glaube, dass Jordy diesen Part sehr gut spielen kann. Er ist gegen den Mann einfach ein unfassbare­r Verteidige­r“, sagt Thioune.

Bleibt de Wijs also bis zum Rückrunden­start Ende Januar fit, hat er sehr gute Karten, sich einen der begehrten Startplätz­e in der Innenverte­idigung zu sichern. „Ich freue mich jetzt erstmal darüber, dass ich wieder mehr Auswahl habe“, sagt Thioune zur Abwehrsitu­ation. „Ich habe da gar keine Kopfschmer­zen. Jeder Trainer wünscht sich schließlic­h gutes Personal. Mein Vertrauen genießen alle vier Innenverte­idiger. Die besten Spieler werden auf dem Platz stehen. Und klar ist auch: Ich werde einen oder zwei Spieler enttäusche­n. Damit habe ich aber kein Problem.“

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FOTO: TOM WELLER/DPA Jordy de Wijs (l.), hier im Spiel gegen Sandhausen.

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