Vertragsverlängerung von Rheinbahn-Vorstand auf der Kippe
Der Aufsichtsrat muss entscheiden, ob der Vertrag von Michael Richarz verlängert wird. Die Abstimmung ist offen. Über eine Nachfolge wird schon spekuliert.
Bei der Rheinbahn ist die Zukunft des Vorstands für Technik und Betrieb, Michael Richarz, völlig offen. Nach Informationen unserer Redaktion fehlt Richarz derzeit die Rückendeckung von Teilen des Aufsichtsrates. Und der muss in den nächsten Wochen entscheiden, ob der noch bis Ende März 2024 laufende Vertrag verlängert wird.
Öffentlich kommentieren möchte keiner die aktuelle Personalfrage. Bei vertraulichen Gesprächen ergibt sich ein sehr gemischtes Stimmungsbild. Während einige Mitglieder des Aufsichtsrates Richarz als sachorientierten und fachlich kompetenten Vorstand loben, zeigen sich andere nicht zufrieden genug mit seiner Arbeit. Die Frage dürfte bei der Entscheidung am Ende für oder gegen Richarz auch sein, ob aufgelaufene Kritikpunkte wirklich ausreichen, um auf Suche nach einem neuen Vorstand zu gehen. So wird von einigen Seiten betont, dass die Rheinbahn zurzeit wichtigere Probleme hat, die sie lösen muss. So soll sie entscheidender Faktor für die Verkehrswende sein, was hohe Investitionen erfordert. Gleichzeitig wird die Frage nach der Finanzierung zu einer immer größeren Problemstellung.
Dennoch ist bereits eine mögliche Nachfolgelösung für den Vorstand in der Diskussion, die Fürsprecher hat: Wenn Richarz 2024 gehen müsste, könnte der Betriebsratsvorsitzende Michael Pink zum Arbeitsdirektor in die Chefetage aufrücken. Zurzeit füllt der Vorstandsvorsitzende Klaus Klar die Rolle des Arbeitsdirektors aus, der nicht zuletzt als ehemaliger Leiter des Fahrzeugbereichs auch den Bereich Technik übernehmen könnte.
Ob Richarz über 2024 hinaus bleibt oder nicht – fest steht schon jetzt ein Umbruch in der Führungsetage. Auf Finanzvorständin Susanne Momberg wartet nach Ablauf ihres Vertrags im Mai der Ruhestand.
Als Nachfolgerin steht bereits Annette Grabbe fest. Rheinbahn-Chef Klar wird dann in zweieinhalb Jahren in Rente gehen.
Richarz war 2019 zum Vorstand aufgestiegen, nachdem es intern zuvor ein langes Ringen um die Personalie gegeben hatte. Auch ehemalige Befürworter sind nun jedoch von Richarz abgerückt. In die Kritik geraten war er zuletzt, als nach der Inbetriebnahme der neuen HF6-Bahnen im Juni diese nur zwei Tage später wegen Problemen mit den Trittstufen wieder von der Straße genommen werden mussten. Aufsichtsratschef Andreas Hartnigk hatte damals personelle Konsequenzen im Vorstand für möglich gehalten.