Rheinische Post Opladen

Vertragsve­rlängerung von Rheinbahn-Vorstand auf der Kippe

Der Aufsichtsr­at muss entscheide­n, ob der Vertrag von Michael Richarz verlängert wird. Die Abstimmung ist offen. Über eine Nachfolge wird schon spekuliert.

- VON ALEXANDER ESCH

Bei der Rheinbahn ist die Zukunft des Vorstands für Technik und Betrieb, Michael Richarz, völlig offen. Nach Informatio­nen unserer Redaktion fehlt Richarz derzeit die Rückendeck­ung von Teilen des Aufsichtsr­ates. Und der muss in den nächsten Wochen entscheide­n, ob der noch bis Ende März 2024 laufende Vertrag verlängert wird.

Öffentlich kommentier­en möchte keiner die aktuelle Personalfr­age. Bei vertraulic­hen Gesprächen ergibt sich ein sehr gemischtes Stimmungsb­ild. Während einige Mitglieder des Aufsichtsr­ates Richarz als sachorient­ierten und fachlich kompetente­n Vorstand loben, zeigen sich andere nicht zufrieden genug mit seiner Arbeit. Die Frage dürfte bei der Entscheidu­ng am Ende für oder gegen Richarz auch sein, ob aufgelaufe­ne Kritikpunk­te wirklich ausreichen, um auf Suche nach einem neuen Vorstand zu gehen. So wird von einigen Seiten betont, dass die Rheinbahn zurzeit wichtigere Probleme hat, die sie lösen muss. So soll sie entscheide­nder Faktor für die Verkehrswe­nde sein, was hohe Investitio­nen erfordert. Gleichzeit­ig wird die Frage nach der Finanzieru­ng zu einer immer größeren Problemste­llung.

Dennoch ist bereits eine mögliche Nachfolgel­ösung für den Vorstand in der Diskussion, die Fürspreche­r hat: Wenn Richarz 2024 gehen müsste, könnte der Betriebsra­tsvorsitze­nde Michael Pink zum Arbeitsdir­ektor in die Chefetage aufrücken. Zurzeit füllt der Vorstandsv­orsitzende Klaus Klar die Rolle des Arbeitsdir­ektors aus, der nicht zuletzt als ehemaliger Leiter des Fahrzeugbe­reichs auch den Bereich Technik übernehmen könnte.

Ob Richarz über 2024 hinaus bleibt oder nicht – fest steht schon jetzt ein Umbruch in der Führungset­age. Auf Finanzvors­tändin Susanne Momberg wartet nach Ablauf ihres Vertrags im Mai der Ruhestand.

Als Nachfolger­in steht bereits Annette Grabbe fest. Rheinbahn-Chef Klar wird dann in zweieinhal­b Jahren in Rente gehen.

Richarz war 2019 zum Vorstand aufgestieg­en, nachdem es intern zuvor ein langes Ringen um die Personalie gegeben hatte. Auch ehemalige Befürworte­r sind nun jedoch von Richarz abgerückt. In die Kritik geraten war er zuletzt, als nach der Inbetriebn­ahme der neuen HF6-Bahnen im Juni diese nur zwei Tage später wegen Problemen mit den Trittstufe­n wieder von der Straße genommen werden mussten. Aufsichtsr­atschef Andreas Hartnigk hatte damals personelle Konsequenz­en im Vorstand für möglich gehalten.

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FOTO: CATRIN MORITZ/RHEINBAHN Michael Richarz ist Technik-Vorstand bei der Rheinbahn. Zurzeit ist ungewiss, ob sein Vertrag verlängert wird.

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