„Ich bin sturmerprobt“
Hildens frisch gewählte Beigeordnete spricht über Herausforderungen und Respekt vor neuen Aufgaben.
Einstimmig hat der Hildener Stadtrat Mona Wolke-Ertel zur neuen Beigeordneten gewählt. Die 43-Jährige leitet künftig das Dezernat II und ist für das Ordnungsamt mit Bürgerbüro und Standesamt, das Haupt- und Personalamt, die Feuerwehr und die Verwaltungsmodernisierung zuständig.
Herzlichen Glückwunsch – können Sie schon sagen, wann Sie in Hilden loslegen?
WOLKE-ERTEL Vielen Dank. Ich kann noch nicht genau sagen, wann ich die Stelle antreten kann. Nun tauschen sich die Städte Hilden und Düsseldorf aus, um meinen Übergang so zu gestalten, dass beide Seite zufrieden sind. Ich stehe jedenfalls in den Startlöchern und freue mich schon sehr auf die neuen Aufgaben.
Können Sie erst starten, wenn ein/e Nachfolger/in für Sie gefunden ist?
WOLKE-ERTEL Nein, davon gehe ich nicht aus. Die Stadt Düsseldorf muss ja erst einmal eine Ausschreibung auf den Weg bringen, dann die Kandidaten sichten und einen auswählen. Das alles nimmt Zeit in Anspruch.
Sie arbeiten momentan als Abteilungsleiterin bei der Stadt Düsseldorf. Was genau machen Sie dort?
WOLKE-ERTEL Ich leite die Abteilung Einwohnerangelegenheiten, dazu zählen auch die elf Bürgerbüros der Stadt Düsseldorf. Insgesamt kümmere ich mich um drei Sachgebiete mit rund 150 Mitarbeitenden.
Der Bereich Bürgerbüro dürfte für Sie also kein Problem sein – wie sieht es mit dem Ordnungsamt und der Feuerwehr aus?
WOLKE-ERTEL Durch meine Arbeit in Düsseldorf kenne ich die Abläufe in Bürgerbüros, aber auch die im Standesamt, da es in Düsseldorf zum Amt für Einwohnerwesen gehört. Da ich aus meiner aktuellen Tätigkeit weiß, wie sensibel Bürgerinnen und Bürger im Bereich des Bürgerservice reagieren, bin ich sturmerprobt und immer auf der Suche nach guten Lösungen. Es gibt in meiner heutigen Tätigkeit aber auch viele Berührungspunkte und Parallelen mit dem Ordnungsamt. Vor dem Bereich Feuerwehr habe ich Respekt. Aber in Hilden gibt es mit Hans-Peter Kremer einen hervorragenden Feuerwehrchef, der einen tollen Job macht. Ich werde mich auch in dieses Thema einarbeiten und dafür sorgen, dass wir die Stabilität im Bevölkerungsschutz, die dort bisher herrscht, auch weiter haben werden – denn das ist extrem wichtig.
Wie werden Sie die Übergangsphase bis zu Ihrem Amtsantritt in Hilden gestalten?
WOLKE-ERTEL Ich möchte in den nächsten Tagen und Wochen schon die ersten Gespräche führen und die Menschen kennenlernen, mit denen ich die nächsten Jahre zusammenarbeiten werde. Außerdem stehe ich Sönke Eichner zur Verfügung, um die nächsten Gestaltungsschritte gemeinsam anzugehen. Er hat die Aufgaben aus dem Dezernat II vertretungsweise übernommen. Außerdem werde ich meine Aufgaben in Düsseldorf an die Kolleginnen und Kollegen verteilen, damit es dort zu keinen Problemen kommt.
Worauf werden Sie Ihren Fokus legen, wenn Sie in Hilden starten?
WOLKE-ERTEL Das kann ich noch nicht abschließend sagen, da ich die Stadt und die Verwaltung bisher nur von der Außensicht her kenne. Intern hatte ich noch keinen Einblick. Ich kenne aber einige Problemlagen aus Düsseldorf. So wird die Personalgewinnung und -entwicklung ein großes Thema sein. Vor dieser Herausforderung stehen angesichts des Fachkräftemangels momentan alle Verwaltungen.
Welchen Eindruck haben Sie bisher von Hildens Verwaltung?
WOLKE-ERTEL Einen sehr, sehr guten Eindruck. Die Gespräche verliefen alle sehr professionell, alles macht einen hervorragend organisierten Eindruck.
Kennen Sie Hilden eigentlich?
WOLKE-ERTEL Ich lebe mit meinem Mann und meinen beiden zehn- und dreizehnjährigen Söhnen in Langenfeld, direkt an der Grenze zu Hilden. Wir sind häufiger in Hilden, es ist eine tolle Einkaufsstadt. Die Atmosphäre ist wunderbar. In der Adventszeit waren wir beispielsweise auf dem alten Markt im Winterdorf, als der Nikolaus mit dem Feuerwehroldtimer vorgefahren kam. Das fanden wir ganz toll.
Wie haben Sie den Abend nach Ihrer Wahl noch verbracht?
WOLKE-ERTEL Ich habe noch ein wenig mit meinem Mann und meinen Kindern zusammengesessen und über die Wahl gesprochen. Parallel dazu haben mich viele Nachrichten bei Facebook, WhatsApp und Instagram erreicht. Viele Menschen haben mir zur Wahl gratuliert. Ich habe mich über jede einzelne Nachricht gefreut und alle beantwortet.