Nur noch eine parteiinterne Konkurrentin für Donald Trump
Die Chancen für Nikki Haley bei den Vorwahlen in New Hampshire werden auch nach dem Rückzug von Ron DeSantis als gering eingeschätzt.
MANCHESTER Während seine Kinder noch ihren ersten Schneemann in New Hampshire bauten, meldete sich Papa schon aus dem warmen Florida. Er sei sich im Klaren darüber, „dass eine Mehrheit der republikanischen Wähler Donald Trump eine weitere Chance geben will“, verkündete Ron DeSantis in einem Video am Sonntagnachmittag (Ortszeit). Darin tat er das Gegenteil von dem, was er seinen Anhängern vollmundig versprochen hatte: „Never back down (Niemals nachgeben)“.
Es war das traurige Ende eines Wahlkampfs voller Pleiten, Pech und Pannen. Und es kam schneller, als von DeSantis erhofft, der vor der Abstimmung an diesem Dienstag eigentlich noch einmal nach New Hampshire zurückkehren wollte. Doch die Geldgeber des als „Trump mit Gehirn“angetretenen Kandidaten zogen nach dem enttäuschenden Abschneiden in Iowa vor einer Woche den Stecker. Da war schon klar, dass es für DeSantis keinen realistischen Weg mehr zur Präsidentschaftsnominierung gab.
Die einzig verbliebene Herausforderin, Nikki Haley, reagierte in höflicher Südstaaten-Manier auf den kläglichen Rückzug des Konkurrenten. „Er hat einen guten Wahlkampf geführt“, sagte die 52-Jährige, habe sich jedoch als „Trump ohne Unterhaltungswert“erwiesen. Jetzt hätten
Kein Kandidat mehr: Floridas Gouverneur Ron DeSantis. die Wähler eine klare Alternative.
Tatsächlich ist auch Haleys Pfad zur Nominierung schmal geworden. New Hampshire ist der einzige Bundesstaat, in dem sie nicht mindestens 30 Prozent hinter Trump liegt. Umfragen sehen den Ex-Präsidenten bei mehr als der Hälfte der Stimmen. Ihre verbleibende Hoffnung auf eine Überraschung hängt von den 40 Prozent Unabhängigen ab, die in New Hampshire bei den Vorwahlen mitentscheiden dürfen.
Der frühere Vorsitzende der Republikaner in dem Bundesstaat, Fergus Cullen, der Haley unterstützt, bezweifelt, ob diese genügend motiviert sind, an einem kalten Wintertag wählen zu gehen. In einer nüchternen Bestandsaufnahme beschreibt er in der „Washington Post“die Begeisterung für die Gouverneurin als „nicht sehr enthusiastisch“. Dafür hätte sie Trump stärker angehen müssen. „Das war zu wenig, zu spät.“