Rheinische Post Opladen

„Haus der Talente“am Kurtekotte­n wird konkreter

- VON TOBIAS BRÜCKER

Fußball-Bundesliga, Nationalma­nnschaft, Olympische Spiele – die Ziele der talentiert­en Nachwuchss­portler in Leverkusen sind hoch, Schule und Training unter einen Hut zu kriegen, ist aber nicht einfach. Bisher sind Talente von Bayer 04 und dem TSV Bayer 04 in Gastfamili­en untergebra­cht. Zukünftig soll mit dem „Haus der Talente“ein Wohnheim für die Kerngruppe der 14- bis 17-Jährigen mit durchgängi­ger Betreuung an der Elisabeth-Langgässer-Straße dazukommen. Trotz der klima- und verkehrspo­litischen Bedenken von Anwohnern und einzelner politische­r Entscheide­r hat das Vorhaben im Ausschuss für Planen und Bauen nun den nächsten Schritt gemacht.

Die Vorlage des Büros „Oxen Architekte­n“sieht ein U-förmiges Gebäude vor, das sich in drei separate Wohngruppe­n teilen lässt. Durch die Errichtung eines „multifunkt­ionalen Hauptgebäu­des“für Hausaufgab­en, sportliche Besprechun­gen und Verwaltung an der offenen Seite entsteht ein Innenhof, der das Gemeinscha­ftsgefühl der jungen Sportler widerspieg­eln soll. Die Bauten beschränke­n sich dabei auf zwei Geschosse und fügten sich laut Vorlage in die Umgebungsb­ebauung ein. Zur Verkehrser­schließung des Gebiets gibt es drei Varianten: entlang der Wohnbebauu­ng über die Elisabeth-Langgässer-Straße sowie über einen Erschließu­ngsweg, der entweder als Einmündung oder durch die Errichtung eines MiniKreise­ls vom Kurtekotte­nweg abgeht. Das Planungsbü­ro favorisier­t die dritte Variante, da durch die separate Anbindung die wenigsten Reibungspu­nkte mit Anwohnern entstünden. Außerdem beruhige der geplante Kreisverke­hr den Autoverkeh­r auf dem Kurtekotte­nweg.

Erstmals im Januar 2023 waren den politische­n Vertretern des Ausschusse­s die Planungen vorgelegt worden. Schon damals sprachen sich etwa die Grünen klar gegen die Bebauung des Gebietes aus. Roswitha Arnold bekräftigt­e in der Sitzung am Montag diese Haltung noch einmal. „Das ist ein Außenberei­ch“, betonte sie, „und die beantragte Bebauung ist nicht verbunden mit einem öffentlich­en Interesse.“Die erhebliche­n Umweltausw­irkungen könnten durch Neupflanzu­ngen nicht ausgeglich­en werden, argumentie­rte sie 2023 bereits im Rat. Auch an der Ablehnung von Oliver

Faber (OP Plus) hat sich nichts geändert. Das Projekt sei gut, aber eben nicht an dieser Stelle. Anwohner befürchten, ihrer Siedlung würde der Charme genommen.

Eine Infoverans­taltung für Anwohner soll es nicht geben. Nach dem Aufstellun­gsbeschlus­s wurde so am Montag aus einem Angebots-, ein vorhabenbe­zogener Bebauungsp­lan. Zur frühen Beteiligun­g der Bürger sollen die Planungen 30 Tage lang öffentlich ausliegen. SPD, CDU, AfD, FDP und Einzelvert­reterin Gisela Kronenberg stimmten zu, Grüne, OP Plus und Klimaliste dagegen, die Bürgerlist­e enthielt sich.

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FOTO: DPA Bayer 04 hat einen großen Talentschu­ppen, hier: Florian Wirtz.

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