„Haus der Talente“am Kurtekotten wird konkreter
Fußball-Bundesliga, Nationalmannschaft, Olympische Spiele – die Ziele der talentierten Nachwuchssportler in Leverkusen sind hoch, Schule und Training unter einen Hut zu kriegen, ist aber nicht einfach. Bisher sind Talente von Bayer 04 und dem TSV Bayer 04 in Gastfamilien untergebracht. Zukünftig soll mit dem „Haus der Talente“ein Wohnheim für die Kerngruppe der 14- bis 17-Jährigen mit durchgängiger Betreuung an der Elisabeth-Langgässer-Straße dazukommen. Trotz der klima- und verkehrspolitischen Bedenken von Anwohnern und einzelner politischer Entscheider hat das Vorhaben im Ausschuss für Planen und Bauen nun den nächsten Schritt gemacht.
Die Vorlage des Büros „Oxen Architekten“sieht ein U-förmiges Gebäude vor, das sich in drei separate Wohngruppen teilen lässt. Durch die Errichtung eines „multifunktionalen Hauptgebäudes“für Hausaufgaben, sportliche Besprechungen und Verwaltung an der offenen Seite entsteht ein Innenhof, der das Gemeinschaftsgefühl der jungen Sportler widerspiegeln soll. Die Bauten beschränken sich dabei auf zwei Geschosse und fügten sich laut Vorlage in die Umgebungsbebauung ein. Zur Verkehrserschließung des Gebiets gibt es drei Varianten: entlang der Wohnbebauung über die Elisabeth-Langgässer-Straße sowie über einen Erschließungsweg, der entweder als Einmündung oder durch die Errichtung eines MiniKreisels vom Kurtekottenweg abgeht. Das Planungsbüro favorisiert die dritte Variante, da durch die separate Anbindung die wenigsten Reibungspunkte mit Anwohnern entstünden. Außerdem beruhige der geplante Kreisverkehr den Autoverkehr auf dem Kurtekottenweg.
Erstmals im Januar 2023 waren den politischen Vertretern des Ausschusses die Planungen vorgelegt worden. Schon damals sprachen sich etwa die Grünen klar gegen die Bebauung des Gebietes aus. Roswitha Arnold bekräftigte in der Sitzung am Montag diese Haltung noch einmal. „Das ist ein Außenbereich“, betonte sie, „und die beantragte Bebauung ist nicht verbunden mit einem öffentlichen Interesse.“Die erheblichen Umweltauswirkungen könnten durch Neupflanzungen nicht ausgeglichen werden, argumentierte sie 2023 bereits im Rat. Auch an der Ablehnung von Oliver
Faber (OP Plus) hat sich nichts geändert. Das Projekt sei gut, aber eben nicht an dieser Stelle. Anwohner befürchten, ihrer Siedlung würde der Charme genommen.
Eine Infoveranstaltung für Anwohner soll es nicht geben. Nach dem Aufstellungsbeschluss wurde so am Montag aus einem Angebots-, ein vorhabenbezogener Bebauungsplan. Zur frühen Beteiligung der Bürger sollen die Planungen 30 Tage lang öffentlich ausliegen. SPD, CDU, AfD, FDP und Einzelvertreterin Gisela Kronenberg stimmten zu, Grüne, OP Plus und Klimaliste dagegen, die Bürgerliste enthielt sich.