SPD will Ü 60-Rabatt für Kultur und Freizeit
(bu) Sollen Stadtbürger über 60 Jahre in städtischen Kulturund Freizeiteinrichtungen generell Rabatt beim Eintritt erhalten? Die SPD-Fraktion sagt ja und hat einen entsprechenden Antrag im Stadtrat eingebracht. Die Stadtverwaltung winkt ab und verweist auf die Kosten. „Viele kommunale Einrichtungen anderer Städte bieten zum Beispiel einen Rabatt für den Besuch von Schwimmbädern, Bibliotheken, Theatern, Philharmonien, Opern und Kinos, Museen, Ausstellungen, Galerien, Kultur- und Sportveranstaltungen an“, begründet die SPD ihren Antrag. „Damit auch den älteren Menschen in Leverkusen die Teilnahme an Aktivitäten außer Haus finanziell vereinfacht wird, soll die Verwaltung in den Gebührenordnungen der städtischen Einrichtungen ermäßigte SeniorenTarife festlegen.“
Die Stadtverwaltung kontert: „Der Vorschlag der SPD-Fraktion generalisiert, dass alle Senioren finanziell bedürftig sind. Insbesondere die vorgeschlagene Altersuntergrenze von 60 Jahren betrifft noch eine große Gruppe von berufstätigen Menschen.“Diese Gruppe mache etwa 30 Prozent der Menschen über 60 Jahren aus. Auch bedeute der Übergang in das Rentenalter nicht automatisch eine finanzielle Benachteiligung für die jeweiligen Personen, schreibt die Stadt weiter.
Sie rechnet vor: Der Sportpark Leverkusen erwarte für den Fall der Einführung eines solchen Tarifs in seinen Bädern jährliche Umsatzeinbußen von 190.000 bis 210.000 Euro. „Dies hätte zur Folge, dass sich der städtische Zuschuss pro Besucher weiter erhöht und/oder auf andere Zielgruppen (Familien oder Erwachsene) umgelegt werden müsste.“
Bei den VHS-Kursen würde eine 30 Prozent-Ermäßigung, die etwa Schülern und Studenten gewährt wird, für Teilnehmende der Ü60Generation schätzungsweise zu Mindereinnahmen von bis zu 50.000 Euro pro Jahr führen. Zudem werde bereits im Forum für Personen ab 60 Jahren ein Senioren-Abonnement angeboten sowie ein Rabatt von 50 Prozent auf den Netto-Einzelkartenpreis.