Partnerstadt Nikopol unter Feuer
In der ukrainischen Partnerstadt fehlt es an allen Ecken und Enden. Hilfe ist willkommen, doch die Mittel der Chemiestadt sind begrenzt.
Der Angriffkrieg Russlands gegen die Ukraine geht unvermindert weiter. Attacken mit schwerer Artillerie und Kampfdrohnen nehmen in den vergangenen Wochen zu. Mittendrin Nikopol, die Frontstadt im hart umkämpften Süden des Landes verbindet mit Leverkusen eine Solidaritätspartnerschaft. Meldungen wie die der Ukraine-Nachrichten sind Alltag: Russische Truppen haben am 7. Februar die Gemeinde Marganetska in der Region Nikopol mit Drohnen angegriffen und ein Auto getroffen Dies teilte der Leiter der Militärverwaltung der Region Dnipropetrowsk Serhij Lyssak mit. Infolge des Beschusses wurden zwei Menschen verletzt – eine 60-jährige Frau und ein 38-jähriger Mann.
Oberbürgermeister Uwe Richrath befindet sich im regelmäßigen Austausch mit der Stadt Nikopol und ihrem Oberbürgermeister Saiuk. Das berichtet die Leverkusener Verwaltung im Ratsinformationsdienst. Zuletzt haben sich beide Oberbürgermeister am 9. Januar erneut zur aktuellen Lage der Stadt Nikopol bei einer Zoom-Schaltung ausgetauscht. Richrath habe sich nach den bisher gelieferten sowie möglichen weiteren Hilfslieferungen erkundigt und seine Hilfsbereitschaft gegenüber der Stadt Nikopol bekräftigt.
Nikopols Stadtchef Saiuk brachte seinen Dank zum Ausdruck und erklärte, dass die Stadt Nikopol zeitnah eine aktualisierte Bedarfsliste
erstellen und der Stadt Leverkusen über die bekannten Kommunikationskanäle zukommen lassen werde. Aktuell könne Leverkusen jedoch nicht mehr tun, als bisher bereits geschehen. Mit eng begrenzen Mitteln versuche Nikopol die Infrastrukturen aufrecht zu erhalten und Schäden zu begrenzen.
Auf Vorschlag Nikopols und um die bisherige Solidaritätspartnerschaft zu stärken, soll ein Solidaritätspartnerschaftsabkommen geschlossen werden. Am 30. März 2023 war lediglich eine Absichtserklärung unterzeichnet worden. Oberbürgermeister Richrath werde diese Bestätigung für die Stadt Leverkusen erklären. Ein weiterer Beschluss
des Rates ist aus Sicht der Verwaltung entbehrlich.
Leverkusen liefert keine Panzer, dafür Müllfahrzeuge. Zwei von drei Müllwagen wurden bereits überführt,
der zweite soll am 25. Januar dem Verein Blau Gelbes Kreuz übergeben werden. Weiterhin laufen Sach- und Geldspendenaufrufe der Stadt Leverkusen, man steht in regelmäßigem Austausch mit dem Verein Blau Gelbes Kreuz. Das Klinikum hat Betten und andere medizinische Geräte gespendet. Es wurden 28 Betten, fünf Infusions- Spritzenpumpen und zwei Waagen (jeweils eine Personenstehwaage und Personensitzwaage) bereitgestellt.
Es soll weitere und regelmäßige Austausche via Zoom zwischen den beiden Oberbürgermeistern der Partnerstädte geben. Parallel werden Förderprogramme akquiriert, wie beispielsweise über die Robert-Bosch-Stiftung oder Engagement Global gGmbH. „Die Situation bleibt dynamisch“, schreibt die Verwaltung abschließend in ihrem Ratsbericht.