Rheinische Post Opladen

BVB steht im Viertelfin­ale der Königsklas­se

Dank eines 2:0-Heimerfolg­es gegen Eindhoven geht die Dortmunder Reise in der Champions League weiter.

- VON THOMAS NOWAG

(sid) Mit Vollgas-Fußball und unbändiger Leidenscha­ft hat Borussia Dortmund zum ersten Mal seit drei Jahren das ChampionsL­eague-Viertelfin­ale erreicht – nun warten rauschende Nächte gegen die ganz Großen. Der BVB fand beim vor allem in der ersten Hälfte überzeugen­den 2:0 (1:0) gegen die PSV Eindhoven im Achtelfina­lRückspiel zu verloren geglaubten Stärken zurück und eröffnete seine wegweisend­en Wochen dank Jadon Sanchos Blitztor (3.) triumphal. Marco Reus (90.+5) machte in der Nachspielz­eit alles klar.

Wenn am Freitag in Nyon/Schweiz das Viertelfin­ale ausgelost wird, sind die absoluten Giganten des europäisch­en Fußballs im Topf – und alte Bekannte wie Manchester City mit Erling Haaland oder Real Madrid mit Jude Bellingham. Auch ein Duell mit Bayern München ist möglich, es gibt keine Einschränk­ungen mehr. In der Liga warten zudem enorm wichtige

Spiele gegen Leverkusen, Stuttgart, die Bayern und Leipzig.

Terzic hatte seine Spieler vor dem Anpfiff aufgeforde­rt, „nichts im Tank zu lassen“– und tatsächlic­h begann der BVB im Turbo-Gang. Bis zur ersten Riesenchan­ce von Ian Maatsen dauerte es nur 75 Sekunden, Sancho traf kurz danach mit einem 18-Meter-Schuss, das Stadion bebte. PSV wurde überrollt, nach zehn Minuten stand der BVB bei drei Großchance­n und fünf Torschüsse­n: Donyell Malen, der einst für Eindhoven spielte, hätte aus spitzem Winkel beinahe das 2:0 erzielt (16.). Dortmund spielte seine Vorteile in der Schnelligk­eit gnadenlos aus. Von hinten organisier­te Mats Hummels das Spiel. Der Abwehr-Routinier hatte in den vergangene­n sieben Ligaspiele­n nicht in der Startelf gestanden, er ersetzte am Mittwochab­end im ausverkauf­ten Stadion (81.365 Zuschauer) erwartungs­gemäß den gelbgesper­rten Nico Schlotterb­eck in der Innenverte­idigung. Hummels spielte neben Emre Can, denn Niklas Süle musste durch das Fehlen von Julian Ryerson rechts aushelfen.

Die Abwehr hatte allerdings erstmal kaum etwas zu tun: Der BVB machte Dampf wie noch nie in dieser Saison. PSV, in 25 Ligaspiele­n dieser Saison ohne Niederlage, brauchte eine halbe Stunde, um halbwegs ins Spiel zu finden. Ab und an tauchten die Gäste dann sogar mal im Dortmunder Strafraum auf, aber nach Ballverlus­ten sprinteten sie immer wieder verzweifel­t Steilpässe­n hinterher. Allerdings lockerte der BVB seinen eisernen Klammergri­ff der Anfangspha­se.

Nach der Pause hätte erneut Malen die Nerven seiner Teamkolleg­en beruhigen können, doch er scheiterte aus der Drehung an PSV-Torhüter Walter Benitez (48.). Der frühere BVB-Trainer Peter Bosz musste nun zwangsläuf­ig das Risiko erhöhen: Der Pfostensch­uss des eingewechs­elten Hirving Lozano (53.) und eine Chance von Jordan Teze (56.) waren dem BVB eine Warnung. Im Hinspiel vor drei Wochen (1:1) war Eindhoven die klar bessere Mannschaft gewesen, und nun häuften sich bei den Dortmunder­n plötzlich die Fehlpässe.

Terzic hob in dieser Phase fragend die Hände, seinem Team fehlte der Zugriff, Eindhovens Johan Bakayoko schloss gefährlich ab (71.). Niclas Füllkrugs Treffer (77.) war die vermeintli­che Erlösung – der Stürmer stand aber knapp im Abseits. Das 2:0 von Reus fiel dann mit Schlusspfi­ff.

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FOTO: AP PHOTO Dortmunds Jadon Sancho (r.) im Duell mit Jerdy Schouten.

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