Glasfaserausbau – außen top, innen zäh
Leichlingens Breitbandbeauftragter Reiner Pliefke möchte die Menschen von dem Anschluss überzeugen. In der Innenstadt könnten demnächst neue Ausbaugebiete in der Stadt dazukommen.
Haben die Arbeiter erst einmal losgelegt, geht es mit dem Tief- und dem Glasfaserausbau rasend schnell. So zuletzt am Rothenberg: „Die waren ruckzuck fertig“, erzählt eine Anwohnerin von ihren Erfahrungen mit dem Anschluss ans schnelle Internet. An einigen Stellen in der Stadt freuen sich die Anwohner, die Glasfaser bestellt haben, schon länger über die bessere Verbindung. Allerdings nach wie vor nicht in ganz Leichlingen, weil die Nachfrage beim Anbieter Novanetz nicht überall reicht, um die notwendige Vorvermarktungsquote zu erreichen.
Seit er ehrenamtlicher Breitbandbeauftragter der Stadt ist – immerhin seit zehn Jahren –, wirbt Reiner Pliefke in der Bevölkerung dafür, sich für Glasfaser und damit den schnellen Anschluss ans Internet zu entscheiden. „Die Digitalisierung nimmt in unserem privaten sowie im geschäftlichen Umfeld immer weiter zu. Die Anwendungen werden immer komfortabler, sodass es für alle und besonders für ältere Mitbürger immer einfacher wird, die neuen Technologien zu nutzen“, argumentiert er. Auch die großen Netzbetreiber von Telefon, Rundfunk und Fernsehen hätten ihre Technik auf Glasfaser umgestellt, sodass alle Dienste über ein Netz betrieben würden. Nicht zuletzt durch die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz würden in naher Zukunft weitere neue Anwendungen
entstehen. „Um die in Zukunft für Leichlingen verfügbar zu machen, benötigt man ein flächendeckendes Glasfasernetz, das diese Massen von Daten bis zu den Nutzern überträgt. Das noch installierte Kupfernetz mit seinen physikalischen Eigenschaften gerät hier an seine Grenzen“, betont er.
Doch umsonst ist der Ausbau nicht, Anbieter Novanetz legt wirtschaftliche Kriterien zugrunde, wo als nächstes ausgebaut wird. Nur, wo die Zahl der Nutzer und damit
zahlenden Kunden groß genug ist, wird der Anschluss kostenlos bis ans Haus gelegt. Deshalb ist die Ausstattung in Leichlingen derzeit noch lückenhaft. In Außenortschaften, aber auch in der Innenstadt, und weil es für die sogenannten Weißen Flecken mit geringer Datenübertragung staatliche Ausbau-Fördermittel gab. Glasfaseranbieter Muenet hat seine Arbeiten vor kurzem abgeschlossen: Wer in den bislang unterversorgten Flecken Glasfaser wollte, hat sie auch bekommen.
„Im derzeitigen Stand sind circa 6500 Glasfaseranschlüsse realisiert“, informiert Pliefke. Die Zeichen stehen wohl auch im Bereich um Kirch- und Montanusstraße und im Umfeld von Unterschmitte gut, dass dort der Ausbau demnächst voranschreiten könnte. „Darüber hinaus wird derzeit noch in einigen Außenortschaften aktiv akquiriert. Sobald hier die Vorvermarktung positiv verläuft, werden diese dann auch umgehend ausgebaut“, kündigt Pliefke an.
Wer angeschlossen ist, wirbt der Breitbandbeauftragte, habe eine stabile Bandbreite, die auch für zukünftige Anwendungen vorbereitet sei: „Da es zukünftig immer mehr Anwendungen über das Netz für den Bürger geben wird (zum Beispiel Fernsehen On-Demand, Finanzund Versicherungsgeschäfte, Telemedizin etc.), ist die Verfügbarkeit einer sicheren und schnellen Internetanbindung elementare Voraussetzung. Wenn später die kupferbasierten Netze abgeschaltet werden, ist ein Anschluss an das Glasfasernetz Voraussetzung für eine weitere Nutzung.“Wenn man dann nach dem Erstausbau eine Anschlussmöglichkeit beauftrage, müsse man mit Kosten von rund 1500 bis 3000 Euro rechnen.