Rheinische Post Opladen

Thioune bleibt bei den Sperren gelassen

Isak Johannesso­n ist Samstag beim Spiel in Kaiserslau­tern wegen der fünften Gelben Karte nicht dabei.

- VON BERND JOLITZ UND TOBIAS DINKELBORG

Irgendwann musste es Fortuna ja mal wieder erwischen. Mit Ausnahme von Yannik Engelhardt, der bereits am 13. Spieltag in Fürth seine erste Gelbsperre absaß und inzwischen mit acht Verwarnung­en stolzer Dritter der Zweitliga-Rangliste ist, hatte noch kein Düsseldorf­er Profi den gelben Karton zum fünften Mal gezeigt bekommen. Bis zum Spiel in Osnabrück: Da sah nun Isak Johannesso­n die fünfte Gelbe und muss daher am Karsamstag beim 1. FC Kaiserslau­tern aussetzen.

Dass sein Trainer darüber nicht hellauf erfreut ist, ist klar; doch sauer ist Daniel Thioune deshalb nicht auf den 20-Jährigen. „Zunächst einmal war ich not amused darüber, dass wir in der Szene vor Isaks Gelber Karte keinen Eckball bekommen haben, denn damit ging alles los“, erklärt Thioune. „Deshalb will ich ihn da mal in Schutz nehmen, denn da kann es für einen jungen Spieler schon einmal emotional werden.“

Als emotionale­r Mensch bringt der Coach ohnehin Verständni­s für seine Spieler auf. „Ich habe mich wahrschein­lich genauso echauffier­t wie er, ich war nur weit genug weg vom Schiedsric­hter, um dafür Gelb zu bekommen. Ist natürlich blöd und überflüssi­g, dass die Karte aus dem Meckern entstanden ist, aber es war ja klar, dass das mal passieren wird.“Für Fortuna sei das umso ärgerliche­r, „da Isak gerade in einer guten Verfassung ist“, betont der Trainer. „Er hat einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht, gerade was die Bereitscha­ft im Spiel gegen den Ball betrifft. Da war er jetzt auch ein Faktor, hat viele Kilometer gefressen, sehr viel investiert. Und er war in Osnabrück in einigen Szenen sogar involviert, ohne dafür einen Scorerpunk­t zu bekommen. Seine Körpertäus­chung vor dem 1:0 von Christos Tzolis war schon nicht so schlecht.“

Tzolis ist nun einer der drei Fortunen, denen die nächste Gelbsperre droht: Der Grieche ist ebenso wie Jamil Siebert und Vincent Vermeij mit vier Verwarnung­en gelistet. „Und Yannik Engelhardt steht bei acht, der ist kurz davor, das zweite Mal dabei zu sein“, ergänzt Thioune mit Galgenhumo­r. „Als Sechser ist man eben oft derjenige, der Angriffe und Tempospiel des Gegners unterbinde­n muss und dabei manchmal ein bisschen der Doofe ist.“

Ein paar Gelbe Karten, die Engelhardt auf dem Konto habe, „hat er dann auch dem einen oder anderen Mitspieler zu verdanken“. Und Tzolis? „Bei seinem Temperamen­t ist nicht auszuschli­eßen, dass er auch bald mal die fünfte Gelbe sieht“, meint der Trainer. „Bei seinem Temperamen­t und jedes Mal wegen der falschen Entscheidu­ngen der Schiedsric­hter aus Christos’ Sicht“, ergänzt er grinsend.

Die Lockerheit, mit der Thioune an das Thema Gelbsperre­n herangeht, täuscht nicht: Der 49-Jährige will kein Problem daraus machen. „Okay, das sind alles wichtige Spieler, aber ich habe auch wichtige Spieler draußen“, betont er. „So wie jetzt bei Isak – dann schmeiße ich eben Shinta auf den Platz. Und wenn Christos mal ausfällt, dann bringe ich Dennis Jastrzembs­ki. Oder Jamil Siebert sieht die fünfte – dann hoffe ich, dass bis dahin Andre Hoffmann wieder da ist oder King Manu. Und Vince Vermeij ist gerade ohnehin draußen, aber wenn er wieder spielt und sich die Sperre abholt, dann macht es Christoph Daferner oder Marlon Mustapha.“

Die Pläne liegen also in der Schublade, wobei Fortuna natürlich schon hoffen muss, dass die drei Kandidaten sich ihre jeweils fünfte Gelbe Karte nicht gleichzeit­ig abholen. So lange bleibt der Trainer gelassen.

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FOTO: DPA Daniel Thioune sah in dieser Saison auch schon die Gelbe Karte.

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