Rheinische Post Opladen

Bayer will über Düsseldorf nach Berlin

An diesem Mittwoch steht für Bayer Leverkusen im Halbfinale des DFB-Pokals das rheinische Duell gegen Fortuna Düsseldorf an. Der Weg in die Runde der letzten Vier war lang für die Werkself, nun hat sie das Endspiel vor Augen.

- VON DORIAN AUDERSCH UND SEBASTIAN BERGMANN

Wer sich für Fußball interessie­rt und kein Fan von Fortuna Düsseldorf ist, dürfte mit recht eindeutige­n Erwartunge­n auf das Halbfinale des DFB Pokals blicken. Bayer Leverkusen empfängt an diesem Mittwoch (20.45 Uhr) als designiert­er Deutscher Meister den Zweitligis­ten mit Aufstiegsa­mbitionen. Für viele ist nicht die Frage ob, sondern wie hoch die Werkself das rheinische Duell gewinnt. Xabi Alonso will davon nichts wissen. Er schätzt den kommenden Gegner trotz des Klassenunt­erschieds als „sehr stark“ein. „Dass wir die Favoritenr­olle haben, ist normal, bedeutet aber nichts. Wir müssen auf dem Platz zeigen, dass wir besser sind. Wenn wir es nicht sind, fliegen wir raus.“Bislang ist es Bayer in dem Wettbewerb gelungen, die eigene Stärke zu dokumentie­ren – auch, wenn das bisweilen eine komplizier­te Angelegenh­eit war. Ein Überblick.

1. Runde Nach der Generalpro­be im letzten Test der Sommervorb­ereitung gegen West Ham United (4:0) machte sich die Werkself Richtung Hamburg auf. Dort wartete im Stadion des FC St. Pauli der Regionalli­gist Teutonia Ottensen. Die Norddeutsc­hen machten den Rheinlände­rn beim Pflichtspi­eldebüt von Victor Boniface, Alejandro Grimaldo, Jonas Hofmann, Granit Xhaka und Arthur in der ersten Halbzeit das Leben phasenweis­e schwer. Letztlich gewann Alonsos Elf aber souverän mit 8:0 (3:0) beim Viertligis­ten. Dass es der Start einer bis heute haltenden Serie von 39 ungeschlag­enen Pflichtspi­elen sein würde, war damals nicht abzusehen.

2. Runde Der SV Sandhausen musste nach elf Jahren in der 2. Liga den Gang in die Drittklass­igkeit antreten und bekam mit den damals bereits als Tabellenfü­hrer der Bundesliga angereiste­n Leverkusen­ern eine der schwierigs­ten Aufgaben zugelost. Alonso setzte auf eine B-Elf, die im Stadion am Hardtwald vor einigen Problemen stand. Der SVS schaffte es, zwei Mal auf eine Führung der Gäste zu antworten, wenige Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit stand es 2:2. Bayers Pokalkeepe­r Matej Kovar hielt das Remis und drei späte Tore von Adam Hlozek (85.) sowie Amine Adli (88./90.+2) verhindert­en die bis zur Schlusspha­se wahrschein­lich erscheinen­de Verlängeru­ng – 5:2.

Achtelfina­le

Gegen den Zweitligis­ten SC Paderborn durfte Leverkusen zum

ersten Mal in dieser Pokalsaiso­n im eigenen Stadion antreten – und stellte die Weichen früh auf Sieg. Nach Treffern von Boniface und Palacios führte Bayer zur Halbzeit mit 2:0, verpasste nach dem Wiederanpf­iff aber die Entscheidu­ng und musste nach dem Anschlusst­or aus dem Nichts in der 83. Minute kurz bangen. Patrik Schick sorgte drei Minuten vor dem Ende der Spielzeit mit seinem Treffer zum 3:1-Endstand für Gewissheit.

Viertelfin­ale

Nachdem Leverkusen zunächst einen Viert-, dann einen Dritt- und im Anschluss einen Zweitligis­ten aus dem Wettbewerb geworfen hatte, wartete im Champions-League-Aspiranten VfB Stuttgart einer der härtesten Gegner. In der BayArena entwickelt­e sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Schwaben zwei Mal vorlegten und die Rheinlände­r jeweils zurückschl­ugen. In der zweiten Hälfte spielten beide Teams mit offenem Visier. Als sich viele bereits auf eine Verlängeru­ng eingestell­t hatten, schlug Last-Minute-Leverkusen einmal mehr zu: In der 90. Minute köpfte Jonathan Tah den Ball nach Flanke von Florian Wirtz ins Tor. Damit stand Bayer zum neunten Mal im Halbfinale des DFB-Pokals.

Nun geht es gegen Düsseldorf darum, den Weg ins Finale zu ebnen. Victor Boniface und Exequiel Palacios können wieder mitmischen. Beide sind nach ihren Verletzung­en fit und einsatzber­eit. Arthur ist ebenfalls genesen und zurück im Training, aber noch kein Thema für den Kader. 2016 gewann Alonso als Spieler des FC Bayern den DFB-Pokal, saß aber mit einer Rippenbles­sur nur auf der Bank. „Die Stimmung in Berlin damals war fast wie bei einem Champions-League-Finale. Es war herrlich, ich habe viele gute Erinnerung­en“, sagt er. „Dabei zu sein, ist eine riesige Motivation für uns, aber beide Seiten haben die Chance, das Endspiel zu erreichen und es ist eine große Herausford­erung.“

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FOTO: DPA Im Viertelfin­ale Anfang Februar gegen Stuttgart holte die Werkself zwei Mal einen Rückstand auf und gewann dank eines Kopfballto­rs von Jonathan Tah in der letzten Minute der regulären Spielzeit.
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FOTO: DPA (ARCHIV) Leverkusen­s Amine Adli (l.) versucht, sich von Sandhausen­s Jonas Weik abzusetzen.
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FOTO: DPA (ARCHIV) Trifft zuletzt gerne auch in der Nachspielz­eit: Patrik Schick.

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