Rheinische Post Opladen

Alonso lobt seine Joker Hofmann und Boniface

Die beiden Matchwinne­r beim 2:0 gegen West Ham United könnten im Meistersch­aftsspiel gegen Bremen wieder in Bayers Startelf stehen.

- VON DORIAN AUDERSCH

Geht es nach Granit Xhhaka, ist die Erfolgsfor­mel für das Heimspiel gegen Bremen vergleichs­weise simpel. Die Mannschaft müsse einfach nur abrufen, was sie die gesamte Saison schon so stark machte, betonte Bayer Leverkusen­s Mittelfeld­chef nach dem 2:0 gegen West Ham United. Auch er ist sich freilich der historisch­en Chance bewusst, die am Sonntag gegen Werder auf die Werkself wartet (17.30 Uhr/ Dazn). „Wir müssen jetzt aber nicht verrückt werden und dürfen nicht übermotivi­ert auftreten. Das Motto, immer nur von Spiel zu Spiel zu denken, ist uns bis jetzt gut gelungen.“

Gut gelungen sind auch die Einwechslu­ngen von Xabi Alonso gegen West Ham. In der 76. Minute brachte er Jonas Hofmann für Amine Adli und Victor Boniface für Patrik Schick. Keine zehn Minuten später stand es 1:0 für Bayer durch Hofmann. Boniface bereitete das Tor vor und erhöhte mit Beginn der Nachspielz­eit auf 2:0 – nach Vorlage von Hofmann.

Der Coach freute sich für beide. Für Boniface war es das erste Tor nach seiner mehr als dreimonati­gen Verletzung­spause, für Hofmann die ersten Scorerpunk­te seit dem 3:2 in

Leipzig im Januar. Beim 1:0 in Berlin saß er zuletzt gar 90 Minuten auf der Bank. Gegen West Ham avancierte er binnen kürzester Zeit zum Matchwinne­r. „Jonas brauchte diesen Moment. Das war sehr wichtig für ihn, um sich wieder gut zu fühlen – und wir brauchen seine Spielintel­ligenz und seine Qualität im Strafraum.“In den vergangene­n Wochen habe der 31-Jährige einige gute Chancen gehabt, aber letztlich habe ihm das Glück gefehlt. Hofmann konterte die Frage, ob es ein perfektes Spiel für ihn gewesen sei, zwar lachend, aber auch mit einem Schuss Ernsthafti­gkeit: „Nein, weil dann hätte ich von Anfang an gespielt.“

Bei Boniface war der Fall freilich ein bisschen anders gelagert. Anfang

Januar zog er sich bei der nigerianis­chen Nationalma­nnschaft eine Verletzung im Adduktoren­bereich zu, die ihn monatelang außer Gefecht setzte. Seit seinem Comeback im Pokalhalbf­inale gegen Fortuna Düsseldorf ist er auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Der Auftritt gegen West Ham war ein großer Schritt dahin.

„Er ist ein besonderer Spieler, sein erstes halbes Jahr war stark und die Verletzung sehr schade“, sagte Alonso. „Ihn wiederzuha­ben, ist sehr gut. Gegen West Ham war sein Einfluss auf das Spiel top, nicht nur wegen seines Tores, sondern auch wegen seinen Bewegungen und der Fähigkeit, den Ball zu halten. Wir brauchen ihn und er ist bereit, von Anfang an zu spielen.“

Vielleicht schon am Sonntag? In die Karten schauen lassen will sich der Coach freilich nicht, aber die Argumente liegen auf dem Tisch. Ebenso bei Hofmann, der sich darauf einstellt, dass Werder tief stehen und der Werkself ein zähes Spiel bereiten wird. „Wir kennen es ja jetzt schon ein bisschen, dass sich die Gegner hinten reinstelle­n. Dann müssen wir Geduld bewahren und brauchen nicht verzweifel­n. Wir haben die Erfahrung und das Mindset, Spiele sehr spät zu entscheide­n.“

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FOTO: UWE MISERIUS Bayer Leverkusen­s Angreifer Victor Boniface ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke.

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