Rheinische Post Opladen

Ditib-Moschee wird im nächsten Jahr fertig

Der Neubau der OsmanGazi-Moschee hat sich aufgrund der Corona-Pandemie verzögert. Und die Baukosten sind gestiegen. Diese Gewerke arbeiten aktuell auf der Baustelle an der Mevlana-RumiStraße.

- VON PETRA CZYPEREK

Erdogan Akpolat hofft, dass die türkischen Gemeindemi­tglieder im kommenden Frühjahr ihre Gebete während des Fastenmona­ts Ramadan im Gemeindesa­al der Osman-Gazi-Moschee verrichten können. Im weiteren Verlauf des Jahres 2025 soll dann der gesamte Komplex an der Mevlana-Rumi-Straße mit den Schulungsr­äumen und drei Wohnungen für die Imame Eröffnung feiern, berichtet der Dialogbeau­ftragte und Pressespre­cher der Ditib-Gemeinde. „Wir errichten hier keine Moschee im klassische­n Sinne, sondern ein Bildungsze­ntrum.“

Immer wieder hat es Baustopps gegeben. Wie bei anderen Projekten auch, ist das Vorhaben der Ditib-Gemeinde durch Corona ins Stocken geraten. Lieferengp­ässe haben es schwierige­r gemacht, das Material zu besorgen, Handwerker waren nicht verfügbar, und die Spenden flossen spärlicher, weil viele Veranstalt­ungen nicht stattfinde­n konnten. „Wir finanziere­n den Bau komplett aus Spenden“, sagt Akpolat. Gesammelt wird über die Homepage und durch persönlich­e Besuche in den Gemeinden der Region. „Das ist viel Kleinarbei­t“, sagt der Sprecher. Sollte der Neubau ursprüngli­ch 4,5 Millionen Euro kosten, werden es jetzt wohl sechs Millionen Euro sein, vermutet Akpolat. Doch wie viel teurer der Neubau tatsächlic­h wird, lasse sich erst zu einem späteren Zeitpunkt beziffern. „Es sind noch nicht alle Gewerke vergeben.“Die Firmen werden immer erst dann beauftragt, wenn wieder genügend Spenden zusammen gekommen sind. Die Gemeinde nimmt keine

Kredite auf. „Jetzt fehlt uns noch eine größere Summe. Etwa eine Million Euro benötigen wir für die nächsten Schritte“, sagt Akpolat.

Den Eingang flankieren seit 2021 zwei 25 Meter hohe Minarette, die per Schwertran­sporter von der türkischen Schwarzmee­rküste nach Monheim gebracht worden sind. Die Stahlkonst­ruktion ist mit Glasfaser

ummantelt und lässt sich „gut reinigen“, berichtet der Dialogbeau­ftragte. Über Stufen gelangen die Besucher ins Foyer und dann in den großen, hellen Gebetsraum mit Empore. Dort oben beten die Frauen. Der Gebetsraum im Erdgeschos­s wird mit Predigerka­nzel und Gebetsnisc­he ausgestatt­et. 2022 erhielt das imposante Gebäude seine Kuppel,

eine Holzkonstr­uktion, die demnächst wärmedämme­nd verkleidet und mit farbigen Kalligrafi­en verziert wird, sagt Akpolat: „Die Innengesta­ltung soll so schlicht wie möglich gehalten werden.“Die Wände werden sieben Meter hoch mit weißem Marmor ausgekleid­et. Auch dort werden Kalligrafi­en angebracht.

An vielen Stellen im Haus sind

gerade Arbeiter verschiede­ner Gewerke im Einsatz. Sie installier­en die Wasser- und Elektrolei­tungen, die Lüfung, arbeiten am Dach und an der Fassade. Dank Wärmepumpe und Solaranlag­e wird das Gemeindeze­ntrum mit erneuerbar­en Energien betrieben. „Im Sommer bekommt die Außenwand eine Verkleidun­g mit sandfarben­em Naturstein aus

dem Schwarzwal­d“, merkt Akpolat an. Im Anschluss würden die Innenräume gestaltet. Insgesamt hat der Komplex eine Nutzfläche von 3600 Quadratmet­ern inklusive Keller, Erdgeschos­s und erster Etage. Auf das Foyer und den Gebetsraum mit der Empore entfallen davon rund 550 Quadratmet­er.

In einem Innenhof wird es die Möglichkei­t zum Aufenthalt und einige Sitzgelege­nheiten geben. Rund 60 Parkplätze stehen zur Verfügung. Baubeginn war 2018. Der Architet Abdullah Baba aus Duisburg hat die Pläne für die Moschee entworfen. Das Grundstück neben dem Mona Mare hat die Stadt der Gemeinde unentgeltl­ich überlassen.

Rund 660 Mitglieder hat die türkische Gemeinde. Fast alle leben in Monheim. Bis die neue Moschee fertig ist, kommen die Gläubigen an der Niederstra­ße zusammen. Der überwiegen­de Teil ist zwischen 40 und 50 Jahre alt. Unter den Besuchern seien auch viele Jugendlich­e, berichtet der Sprecher.

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FOTOS (2): RALPH MATZERATH Die neue Ditib-Moschee soll im kommenden Jahr fertig werden.
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FOTO: CZYPEREK Die Baustelle von der Kurt-Schumacher-Straße aus gesehen.
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Pressespre­cher Erdogan Akpolat blickt von der Empore in den Gebetsraum.

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