Kanzlertreffen in Fernost
Regierungschef beim Innovationsknotenpunkt von Covestro in Shanghai.
Wo Leverkusen auf der Landkarte liegt, dürfte Olaf Scholz nicht erst seit Sonntagabend und dem Meistertitel-Gewinn der Werkself wissen. Der Kanzler war 2022 beim Richtfest für Bayers Tablettenfabrik der Zukunft, Solida, dabei. Jetzt hat er am anderen Ende der Welt erneut Begegnungen mit Leverkusen.
Unter anderem gab es ein Meister-Trikot-Treffen mit Bayer-Chef Bill Anderson – er gehört zur Wirtschaftsdelegation, die mit dem Kanzler derzeit in China unterwegs ist –, bei dem er Scholz ein signiertes Trikot des neuen Bundesliga-Meisters überreichte. Außerdem traf der Bundeskanzler am Montag auch den Chef des zweiten Leverkusener Dax-Konzerns, Markus Steilemann von Covestro.
Der Kanzler ließ sich in Covestros „Asia-Pacific Innovation Center“in Shanghai einen Einblick in den Standort geben, an dem der Kunststoffhersteller „nachhaltige Produkte, Technologien und Lösungen für dynamische Märkte wie Elektromobilität und erneuerbare Energien“entwickelt. Shanghai ist einer der drei weltweiten „Innovation Hubs“von Covestro – die anderen beiden: Leverkusen und Pittsburgh. Covestro biete Kunden aller Welt von den Standorten aus „Unterstützung in Forschung und Entwicklung. Mit seiner Forschung auf dem Gebiet der Hightech-Kunststoffe ist das Zentrum ein zentraler Eckpfeiler für die Unterstützung der grünen Transformation Chinas und für den zukunftsweisenden Prozess hin zu einer vollständig zirkulären Weltwirtschaft“, heißt es aus dem Konzern.
Beim Kanzler-Besuch stellte Markus Steilemann dem Regierungschef unter anderem Innovationen bei Covestros Leib- und Magen-Thema „Kreislaufwirtschaft“vor. Scholz’ Staatsbesuch steht unter anderem im Zeichen deutsch-chinesischer Wirtschaftsbeziehungen.
„Es ist uns eine große Ehre, den Bundeskanzler zu begrüßen und bei dieser Gelegenheit zeigen zu können, wie die Chemieindustrie und Covestro helfen, nachhaltige Veränderungen in China und dem Rest der Welt voranzutreiben“, sagte Steilemann. „Unsere jahrzehntelange Präsenz in China verkörpert den Geist der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit, die für beide Seiten von großem Nutzen war und ist. Wir setzen darauf, dass beide Regierungen weiterhin für Offenheit und gegenseitiges Vertrauen sorgen.“
Olaf Scholz kam nicht allein. Beim Besuch des Asia-Pacific Innovation
Center „erhielt die deutsche Delegation aus Regierungsvertretern, Wirtschaftsführern und Journalisten Einblicke in die vielfältigen Geschäftsaktivitäten von Covestro in China“, fasst der Konzern zusammen. Er arbeitet mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft Forschung und Entwicklung zu Themen wie Elektromobilität, Windenergie und Photovoltaik, Unterhaltungselektronik und Bauwesen. Zudem geht es um neue Geschäftsmodelle und Digitalisierung.
In China hat China mehr 20 Prozent des Gesamtumsatzes; „die kumulierten Investitionen betragen mehr als vier Milliarden Euro“, ordnet das Unternehmen ein. In Shanghai unterhält der Konzern zudem seinen weltweit größten Produktionsstandort. Und wer weiß, vielleicht kommt Scholz ja auch nochmal in der Konzernzentrale in Leverkusen vorbei.