Rheinische Post Opladen

Schwimmen lernen – notfalls im „Badewannen­mobil“

- VON MONIKA KLEIN

Jedes Kind sollte schwimmen lernen. Zumindest für Leverkusen hat sich Carolin Maus dieses ambitionie­rte Ziel gesetzt. Die Leiterin des Fachbereic­hs Schulen hat selbst Sport studiert und ihre 2. Staatsarbe­it über Schwimmunt­erricht geschriebe­n, verriet sie den Mitglieder­n des Bildungsau­sschusses, bevor sie konkrete Maßnahmen auf drei Säulen vorstellte.

Zwei Projekte sind bereits auf den Weg gebracht und werden nach ersten Erfahrunge­n weiter angepasst. Das eine ist das Landes-Förderprog­ramm „NRW kann Schwimmen“mit kostengüns­tigen Kursen in den Schulferie­n. Das Kommunale Bildungsbü­ro ist dabei Vermittler zwischen Schulen und Schwimmsch­ulen. Erste Erfahrunge­n wurden in den Sommerferi­en 2023 gesammelt, berichtete Bildungsbü­ro-Leiterin Katharina Baarhs. Da standen 50 Plätze für zehn Tage Schwimmkur­sus zur Verfügung, auf die allerdings nur 40 Kinder der Jahrgänge drei bis sechs angemeldet wurden, 13 davon seien gar nicht erschienen. Diese Teilnahmeq­uote von 52 Prozent war unbefriedi­gend, so dass man sich für eine andere Organisati­on entschiede­n habe. In den Osterferie­n 2024 nahmen nur Dritt- und Viertkläss­ler der drei Schulen GGS Am Friedenspa­rk, Herderstra­ße und Opladen am Seepferdch­en- und Bronzekurs­us (sicheres Schwimmen) teil. Von 48 Anmeldunge­n sind drei nicht erschienen, was die Teilnahmeq­uote auf 80 Prozent verbessert. Durch eine Spende konnten die Kosten erstattet werden. Vorteilhaf­t war, dass sich mehrere Kinder bereits kannten und Eltern sich die Begleitung teilen konnten. „Das ist der richtige Weg“,

lautete Baarhs’ Fazit.

Parallel startete ein Pilotproje­kt mit OGS-Schwimmkur­sen, an dem zunächst jeweils zehn Kinder von sechs Grundschul­en teilnehmen konnten. Der Seepferdch­en-Kurs wird über die Sportpark-Schwimmsch­ule unterricht­et und umfasst zwölf bis 15 Einheiten. Für Kinder ohne vorherige Schwimmerf­ahrung reicht das nicht, das zeigte sich am Ende. Von 60 Kindern schafften 40 das Seepferdch­en, drei machten den Seeräuber und sieben Bronze, zehn erlangten kein Abzeichen.

Für sechs Kurse mit je zehn Kindern wurden inklusive Transportk­osten 17.500 Euro (etwa 290 Euro pro Kind) veranschla­gt. „Wir haben ein Desaster vor uns“, wies Carolin Maus auf die Sanierung des Hallenbade­s Bergisch Neukirchen hin, das für anderthalb Jahre ausfällt. Zwei Vorschläge machte sie, um Schwimmzei­ten aufzufange­n. Einmal soll für zwei Wochen an einer Schule ein sogenannte­s „Badewannen­mobil“getestet werden. Die Wanne sei mit acht mal fünf Metern groß genug für eine Wassergewö­hnung, man könne da durchaus schwimmen lernen. Die Verwaltung will das Mobil jetzt bewerben, testen und dann im Ausschuss berichten.

Die zweite Ersatzmögl­ichkeit sei die Anmietung eines Schwimmcon­tainers, solange das Bad ausfalle.

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FOTO: DPA Jedes Kind sollte schwimmen lernen,heißt es von der Stadt.

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