Rheinische Post Opladen

Stadtetat: SPD lehnt pauschale Kürzungen ab

Genossen wollen das Haushaltss­icherungsk­onzept vermeiden und fordern andere Fraktionen auf, an den Verhandlun­gstisch zurückzuke­hren.

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(tpp) Die SPD-Fraktion im Stadtrat hat sich gegen die Vorschläge von CDU, Grünen und FDP ausgesproc­hen, die freiwillig­en Ausgaben der Stadt pauschal zu kürzen, um das Haushaltsd­efizit zu verringern. Stattdesse­n bietet sie „ihren Sachversta­nd und Lösungsvor­schläge an, um (...) gemeinsam Verantwort­ung zu übernehmen“. Die Genossen erwarteten nun von der Jamaika-Koalition eine Einladung zu Gesprächen, um andere Sparvorsch­läge auszuarbei­ten.

Bürgermeis­ter Frank Steffes hatte einen Etatplan für 2024 eingebrach­t, der ein Defizit von 9,8 Millionen Euro aufweist. Lothar Esser von der FDP hatte bereits kritisiert, dass die tatsächlic­hen Ausgaben seit Jahren deutlich über den geplanten Ausgaben lägen und sprach von Täuschung. Nach ersten Beratungen in den Fraktionen hatte die JamaikaKoa­lition vorgeschla­gen, Ausgaben flächendec­kend um vier Prozent zu kürzen, um Einsparung­en von rund 7,5 Millionen Euro zu realisiere­n.

Die SPD-Fraktion hält dies für unrealisti­sch, dies sei in Teilen gesetzeswi­drig. „Hohe, pauschale Kürzungen würden zudem wesentlich­e, freiwillig­e Leistungen der Stadt Leichlinge­n flächendec­kend existenzie­ll betreffen“, schreibt Fraktionsc­hef Matthias Ebecke. Bestimmte Kostenredu­zierungen, wie in der Sozialhilf­e, der Jugendhilf­e und der Unterbring­ung von Geflüchtet­en, seien gesetzlich untersagt. Die Kürzung von freiwillig­en Leistungen entspreche den üblichen Maßnahmen in einem Haushaltss­icherungsk­onzept, das die SPD im Gegensatz zur Jamaika verhindern wolle. Ebecke:

„Leichlinge­n verfügt... über ausreichen­d Eigenkapit­al und zählt zu den finanzkräf­tigsten Kommunen im Rheinisch-Bergischen Kreis.“

Die Linke hat sich hinter die Stellungna­hme der SPD gestellt und nennt die Pläne von CDU, Grünen und FDP „verantwort­ungslos. Es ist offensicht­lich, dass die vorgeschla­genen Maßnahmen nicht nur unzureiche­nd sind, sondern auch die Lebensqual­ität der Bürgerinne­n und Bürger gefährden“, heißt es in einer aktuellen Pressemitt­eilung der Fraktion..

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FOTO: DPA Gesucht werden Ideen, um das Haushaltsd­efizit zu verkleiner­n.

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