Bayer strebt jetzt den maximalen Erfolg an
Nach dem Titel ist für Xabi Alonso vor dem Titel. „Wir wollen mehr“, kündigt der Trainer von Bayer Leverkusen nach der Meisterschaft an.
Der Rausch ist vorerst abgeklungen, die erste Meisterschaft der Klubgeschichte zumindest „angefeiert“. Die eigentliche Party wartet erst am Saisonende auf die Profis von Bayer Leverkusen. Selbst, wenn am
18. Mai nach dem letzten Ligaspiel gegen den FC Augsburg die Meisterschale an die Werkself überreicht wird, bleibt die Handbremse noch angezogen. Denn am 25. Mai gibt es noch das Pokalfinale gegen den
1. FC Kaiserslautern zu gewinnen. Davor könnte zudem noch ein Trip nach Dublin anstehen, wo am 22. Mai das Endspiel der Europa League stattfindet.
Geht es nach Xabi Alonso, endet die Spielzeit mit drei Titeln. „Wir wollen mehr“, rief Bayers Trainer den Fans zu. Mit der Mannschaft stand er am fortgeschrittenen Sonntagabend auf dem Balkon der Südtribüne, während um ihn herum Champagnerund Bierflaschen entkorkt wurden, um den ersten Triumph der Saison zu begießen. Dann ergänzte der Spanier: „Wir wollen den Pokal und die Europa League!“Die nach dem Platzsturm auf dem Rasen der BayArena versammelte Anhängerschaft jubelte
begeistert. Die Kampfansage ließ die Meisterschaft wie eine Zwischenstation wirken. Die Werkself will jetzt das Triple, den maximalen Erfolg.
Zunächst steht aber am Donnerstag das Rückspiel bei West Ham United an (21 Uhr/RTL). Der PremierLeague-Klub setzte in Leverkusen auf eine Angsthastentaktik, die fast aufgegangen wäre. Doch Alonso wechselte mit Jonas Hofmann und Victor Boniface nicht nur die beiden späten Torschützen ein, die Joker gaben sich auch gegenseitig die Vorlagen.
Im Osten Londons erwartet Xhaka am Donnerstag einen komplett anders eingestellten Gegner. „Das zweite Tor war wichtig für das Rückspiel, aber es ist noch nicht vorbei“, sagte er nach dem ersten Vergleich. Ein „gefährliches Ergebnis“sei das 2:0, aber der Gegner stehe unter Zugzwang. „West Ham muss jetzt was machen und wir können was machen.“Zudem verfüge Bayer über viele schnelle Spieler, die in den zu erwartenden Umschaltmomenten ihre Stärken ausspielen könnten.
Für ein bisschen Extra-Pfeffer sorgen die Äußerungen von West Hams Trainer David Moyes nach der 0:2-Niederlage mit 1:33 Torschüssen aus Sicht seines Teams. Nach dem rüden Foul von Lucas Paqueta an Amine Adli, für das der Brasilianer die Gelbe Karte sah, sprangen fast alle auf der Leverkusener Bank erzürnt auf und forderten Konsequenzen. „Disgraceful“sei dieses Verhalten gewesen, monierte der Schotte, also „schändlich“oder „skandalös“. Alonso wollte davon im Anschluss an die Partie nichts wissen. „Es war ein Foul und es gab die Gelbe Karte. Sie war verdient“, konterte er. „Wir sind alle aufgestanden und haben das Recht, das zu tun.“
Mit Paqueta muss er sich mit Blick auf Donnerstag aber nicht mehr beschäftigen. West Hams Offensivstar ist nach der Gelben Karte in Leverkusen für das Rückspiel gesperrt.