Rheinische Post Opladen

Mit Pflanzen gegen Unkraut vorbeugen

Der Leichlinge­r Heiko Lüttge erläutert, wie sich Wildwuchs im eigenen Garten teilweise ausbremsen lässt. Seite Tipps kommen zur Pflanzzeit im Frühjahr gerade recht.

- VON THOMAS PETER

Ein eigener Garten kann viel Arbeit machen, wenn der Besitzer ihn stets gepflegt und frei von unerwünsch­tem Bewuchs, im Volksmund Unkraut genannt, halten will. „Egal, was für einen persönlich Unkraut ist – es muss aus dem Garten entfernt werden, und das bedeutet Arbeit und Zeitinvest­ition“, sagt Heiko Lüttge, Gartengest­alter und Geschäftsf­ührer des Betriebs Gartenplan Esken & Hindrichs. Er weiß, dass es auch anders geht, und hat Tipps für Gartenbesi­tzer. Die kommen im pflanzinte­nsiven Frühjahr genau zur rechten Zeit.

Die Grundidee ist, dass dort, wo der erwünschte Bewuchs bereits dicht und hoch ist, Unkraut schlechter gedeihen kann.

Wenn Hobbygärtn­er dies bei der Planung des Gartens beachten, können sie den späteren Pflegeaufw­and minimieren, erläutert Lüttge. Dabei müssten sie keine Angst vor Überfracht­ung haben, denn für unterschie­dliche Geschmäcke­r bei der Gartengest­altung gebe es unterschie­dliche Herangehen­sweisen. Zunächst werden dynamische und statische Gärten unterschie­den. Der dynamische Garten zeichnet sich dadurch aus, dass treibende und aussamende Stauden verwendet werden. Diese vermehren sich in unmittelba­rer Nähe selbst und „wandern“gleichsam durch den Garten, so dass sich jedes Jahr ein anderes Bild ergibt.

„Den Gegenpol zum dynamische­n

Garten bildet der säuberlich durchstruk­turierte Garten. Große Überraschu­ngen wie neue Pflanzen oder Mutationen sind weder gewollt noch gewünscht“, merkt Heiko Lüttge an. Für dieses Leitbild sollten Hobbygärtn­er sogenannte horstbilde­nde Stauden auswählen. „Mit ihnen kann man präzise Bereiche mit harmoniere­nden Farbkombin­ationen und Pflanzen, die in der Höhe aufeinande­r abgestimmt sind, problemlos realisiere­n“, sagt der Experte. Als Beispiele nennt er Taglilien und Steppensal­bei. „Ob als niedrige Begrenzung für Beete oder imposante Pflanzen in einem Staudenbee­t, Salbei ist ein Magnet für Bienen, Hummeln,Schmetterl­inge und andere nektarsuch­ende

Insekten.“

Auf der anderen Seite lassen sich mit aussamende­n und „durch den Garten vagabundie­rende Arten“wie Eisenkraut, Katzenminz­e, Königskerz­e oder Akelei schnell hohe Deckungsdi­chten erreichen.

Profis setzen bei der Anlage eines pflegeleic­hten Gartens oder Beetes von vornherein bis zu sieben Pflanzen

pro Quadratmet­er. Aber auch in die höhe wachsende Arten erfüllen ihren Zweck, da sie dem Unkraut am Boden das Sonnenlich­t versperren. Einer der Unterschie­de zwischen einem Garten- und Landschaft­sbauer und einem Laien ist, dass der Profi „flächiger“denkt. Jeder könne zwar selbst ins Gartencent­er gehen, verschiede­ne Pflanzen kaufen und sie nach Gutdünken platzieren – sollte aber darauf achten, dass die Art an dem Standort gut klarkommt, Stichworte: sandige oder lehmige Böden und Sonneneins­trahlung, ergänzt der Experte.

Unkraut lasse sich also zum Teil in Schach halten, ohne dass der Gärtner dazu ständig selbst aktiv werden muss. Es sei das immer wiederkehr­ende

Thema in der Kundenbera­tung: „Herr Lüttge, wir möchten es aber pflegeleic­ht.“Dann müsse er sagen, dass es ganz ohne Pflege nicht gehe, berichtet er.

Wichtig sei, dass die erwünschte­n Pflanzen einen Wachstumsv­orsprung vor den unerwünsch­ten bekommen. In der ersten Vegetation­speriode könnten Gartenbesi­tzer dazu Rindenmulc­h ausstreuen, um das Unkraut zurückzuha­lten.

Anders gesagt: „Wer den ungewollte­n Pflanzen den Kampf ansagt, indem er auf gut durchdacht­e, üppig sprießende Pflanzunge­n setzt, wird mit wundervoll­en Gartenbild­ern belohnt. So wird Unkrautbek­ämpfung tatsächlic­h zum Genuss“, formuliert­e es eine Werbeagent­ur im Auftrag der Genossensc­haft.

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FOTO: GÄRTNER VON EDEN Mitarbeite­rinnen von Gartenplan Esken & Hindrichs pflanzen Stauden.

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