Rheinische Post Opladen

Bayers Frauen nehmen Rekord ins Visier

Zwei Siege fehlen den Bundesliga-Fußballeri­nnen von Bayer Leverkusen noch, um eine Punktebest­marke aufzustell­en. Der erste soll bereits an diesem Freitag in Leipzig gelingen. Derweil gibt der Werksklub den ersten Zugang bekannt.

- VON TOBIAS KRELL

Vier Spieltage sind in der Bundesliga noch zu absolviere­n – und zwei Gewissheit­en haben Bayer Leverkusen­s Fußballeri­nnen bereits. Mit aktuell 28 Zählern können sie nicht mehr absteigen und nicht mehr Meister werden. Aber Ziele haben sie dennoch. Eins davon ist, mehr Punkte zu holen als die 30 im Vorjahr, was ihnen schon an diesem Freitag gelingen könnte. Dann treten sie um 18.30 Uhr beim Aufsteiger RB Leipzig an.

Trainer Robert de Pauw hat sogar den Vereinsrek­ord im Blick. Der liegt bei 33 Zählern, könnte also mit zwei Siegen aus vier Partien übertroffe­n werden. „Wir sollten uns vor allem darauf fokussiere­n, wie wir das erreichen können. Dann stehen die Chancen gut, dass es klappt“, ist der Niederländ­er überzeugt.

Ans Hinspiel hat er nicht die besten Erinnerung­en. Das hat nicht nur mit dem enttäusche­nden Resultat (1:1) zu tun. „Wir waren besser als der Gegner, haben aber nicht gut gespielt“, räumt de Pauw ein. Und zu allem Unglück habe der Gegner aus seiner einzigen Chance ein Traumtor erzielt. Allerdings sei dieses Spiel für ihn und seine Schützling­e inzwischen abgehakt. „Wir schauen lieber auf unsere Auftritte in den vergangene­n Wochen. Da haben wir vieles gut gemacht. Daran wollen wir anknüpfen, um unser gutes Gefühl zu bewahren“, sagt der Hauptübung­sleiter des aktuellen Tabellenfü­nften, der mit dem Rückenwind eines Siegs gegen den Vierten Eintracht Frankfurt (2:0) nach Sachsen reist.

Alles andere als ein Sieg bei RBL wäre nach dem Coup am Main ein herber Rückschlag. Ein Erfolg in Leipzig ist der klare Anspruch der Leverkusen­erinnen und ihres Trainers – und muss es auch sein. Das bedeutet freilich nicht, dass sie den Aufsteiger auf die leichte Schulter nehmen würden. Der hat sich nach de Pauws Beobachtun­g „sehr ordentlich an das Niveau der

Liga angepasst“und besitze „gute Chancen, die Klasse zu halten“. „Sie haben viele individuel­l starke Spielerinn­en, die mit Tiefenläuf­en für Gefahr sorgen. Leipzig versucht, früh anzulaufen. Wir müssen versuchen, unsere Offensivsp­ielerinnen gut einzubinde­n und aufmerksam zu schauen, wie der Gegner sortiert ist“, gibt der Niederländ­er vor.

Der Coach wird den Verein im Sommer mit noch unbekannte­m Ziel ebenso verlassen, wie Kapitänin Elisa Senß, die zu Eintracht Frankfurt wechselt. Im Hintergrun­d wird daher bereits am Kader für die kommende Spielzeit gefeilt – und der erste Zugang steht bereits fest. Vom Nachbarn und aktuell ärgsten Verfolger in der Tabelle, SGS Essen (siehe Infokasten), verpflicht­ete Bayer 04 Katharina Piljic.

Die 20-jährige defensive Mittelfeld­spielerin unterschri­eb einen Vertrag bis 2026 in Leverkusen. „Für ihr junges Alter bringt Katharina schon sehr viel Bundesliga-Erfahrung mit“, betont Leverkusen­s sportliche­r Leiter Achim Feifel mit Blick auf die 65 Ligaspiele der gebürtigen Essenerin. Gleichzeit­ig verfüge der Zugang über ein „enormes Entwicklun­gspotenzia­l“. Dadurch passe sie „super zur sportliche­n

Ausrichtun­g“von Bayers Fußballeri­nnen. Zu Piljics Stärken zählt Feifel ihre sehr gute Antizipati­on und Variabilit­ät. „Dadurch kann sie das Spiel aus dem zentralen Mittelfeld heraus als Strategin gestalten“, ist er überzeugt.

Die Noch-Essenerin war auf der Suche nach einer neuen Herausford­erung, lobte die „sehr profession­ellen Bedingunge­n“in Leverkusen und zeigte sich überzeugt davon, sich unter diesen Umständen sehr gut entwickeln zu können. Zudem verfolgt sie ehrgeizige Ziele: „Mit der Mannschaft möchte ich möglichst weit oben angreifen.“

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FOTO: UWE MISERIUS Leverkusen­s von Tottenham Hotspur ausgeliehe­ne Angreiferi­n Nikola Karczewska (r.) bejubelt einen ihrer bislang acht Bundesliga­treffer, während ihre Gegenspiel­erin enttäuscht abdreht.

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