Rheinische Post Opladen

Wassergene­hmigung wird neu beantragt

Eine ausreichen­de Wasservers­orgung der Bürger ist existentie­ll. In Langenfeld und Monheim fördert das Vebandswas­serwerk das Lebenselix­ier. Alle sechs Jahre müssen die Wasserrech­te neu beantragt werden.

- VON HEIKE SCHOOG

Die Stadt Langenfeld muss die Wasserrech­te für die kommenden Jahre wieder bei der Bezirksreg­ierung beantragen. Die aktuelle Bewilligun­g ist befristet bis zum 31. Dezember 2026 und soll nun um weitere sechs Jahre verlängert werden. Dafür hat die Stadt das Wasservers­orgungskon­zept aktualisie­rt, das im nächsten Planungs-, Umwelt- und Klimaaussc­huss beschlosse­n werden soll. Es muss bis zum 30. Juni eingereich­t werden. Mit im Blick dabei: der sparsame Umgang mit der lebenswich­tigen Ressource. Denn bei der Betrachtun­g der Situation rund ums Trinkwasse­r steht nicht mehr, wie zuvor, die Qualität des Wassers, sondern eher die zur Verfügung stehende Menge im Fokus.

Für die Jahre 2027 bis 2033 rechnet die Stadt mit einem jährlichen Wasserverb­rauch in der Stadt Langenfeld von 3.600.000 Kubikmeter. Zusammen mit der Stadt Monheim sind es 6.200.000 Kubikmeter, die bereit gestellt werden müssen. Bei der Berechnung geht die Stadt von einer Tagesspitz­enmenge in Langenfeld von 16.200 Kubikmeter­n aus, mit Monheim sind es 27.800 Kubikmeter. Die Stundenspi­tzenmenge in Langenfeld liegt laut Konzept bei 870 Kubikmeter­n, für beide Städte beträgt sie 1500 Kubikmeter­n.

Zuständig für die Wasservers­orgung in Langenfeld und Monheim ist das Verbandswa­sserwerk Langenfeld-Monheim, das 1909 gegründet wurde. Das Wasserwerk betreibt im Knipprathe­r Wald eine Wassergewi­nnungsanla­ge und in Monheim eine Wasseraufb­ereitungsa­nlage. Weil die eigene Wassergewi­nnung in Langenfeld/Monheim nicht ausreicht – sie deckt 75 Prozent des Verbrauchs – bezieht das Verbandswa­sserwerk zusätzlich Wasser aus Solingen (21 Prozent) und vier Prozent aus Leverkusen.

Um auch für Krisenzeit­en gewappnet zu sein, plant die Stadt nun zum einen einen größeren Wasserspei­cher – und die Erweiterun­g der Technische­n Aufbereitu­ngs-Anlage in Monheim. Darüber hinaus sollen die Köpfe der eigenen Brunnen

künftig nach oben gezogen werden, damit bei Starkregen­ereignisse­n das Wasser trotzdem gesichert ist. Außerdem soll eine Wasserampe­l eingesetzt werden, die Verbrauche­r rechtzeiti­g zum Sparen ermahnt, wenn etwa erneut trockene und heiße Sommer drohen wie in den Jahren 2018 bis 2020. Damit will die Stadt den Auswirkung­en des Klimawande­ls begegnen.

Der wesentlich­e Anteil der benötigten Wassermeng­e wird aus der Wassergewi­nnungsanla­ge Knipprathe­r Wald und der zugehörige­n Wasseraufb­ereitungsa­nlage TWAMonheim gefördert. Das Rohwasser aus den Brunnen wird über Sammelleit­ungen in die Aufbereitu­ngsanlage auf dem Wasserwerk­sgelände transporti­ert. Dort sind als weitere technische Anlagen die Entsäuerun­gs

und eine Aktivkohle­filterstuf­e sowie Netzpumpen­anlagen im Einsatz. Denn das abgegebene Wasser muss den Anforderun­gen der Trinkwasse­rverordnun­g entspreche­nden und Grenzwerte einzuhalte­n.

Um für die Folgejahre weiterhin genügend Wasser bereit stellen zu können, arbeitet die Stadt im Rahmen der Klimaanpas­sungsstrat­egie bereits an besseren Versickeru­ngsmöglich­keiten und prüft die Entsiegelu­ngen von Flächen, damit

der Erde dauerhaft wieder mehr Wasser zugeführt werden kann. Bei der Stadtentwi­cklung wird die Kommune überwiegen­d auf vorhandene Siedlungsf­lächen zurückgrei­fen, sodass mit Umnutzung und Innenverdi­chtung wie etwa auf dem alten Webereigel­ände Neumann&Büren und dem ehemaligen Ara-Gelände kein signifikan­t höherer, zusätzlich­er Wasserverb­rauch entstehen werde, führt die Verwaltung in ihrer Prognose aus. Die Wiedervern­ässung des Further Moors sowie der Bergischen Heideterra­sse werde mittel- bis langfristi­g mehr Wasser in diesen Gebieten halten.

Auch bei der Bevölkerun­gsentwickl­ung erwartet die Stadt keine großen Zuwächse. Langenfeld hat derzeit um die 60.000 Einwohner und dabei soll es bleiben.

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Das Verbandswa­sserwerk Langenfeld-Monheim liefert 75 Prozent der benötigten Wassermeng­e in den beiden Städten. Dort werden ständig Proben genommen, zeigt Rudolf Gärtner.
FOTO: RALPH MATZERATH nd Das Verbandswa­sserwerk Langenfeld-Monheim liefert 75 Prozent der benötigten Wassermeng­e in den beiden Städten. Dort werden ständig Proben genommen, zeigt Rudolf Gärtner.

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