Er küsst das Schloss-Restaurant wach
Anfang Mai will Silvio Gallo das kulinarische Angebot im Schlosshof wiederbeleben. Über den Sommer gibt es ein kleines, italienisch angehauchtes Imbiss- und Getränkeangebot. Auch anndder dauerhaften Pacht ist er interessiert.
Ein fein belegtes Panini nach einer sportlich-kulturellen Runde durch den Schlosspark. Eine herzhafte Focaccia nach dem Matinee-Konzert. Oder einfach ein erfrischendes Schlückchen nach der Radtour an der Dhünn – ab Mai ist das keine Zukunftsmusik mehr, sondern Realität. Gastronom Silvio Gallo ist der Mann, der das seit fünf Jahren im Dornröschenschlaf versunkene Restaurant in den Remisen von Morsbroich wachküssen wird. „Vorerst als Übergangslösung für die Sommermonate“, sagt Gallo. Die Stadt wolle die Restaurant-Pacht noch ausschreiben.
Der Fachbereich „Kultur und Stadtmarketing“, so hatte die Stadt vor rund einem Monat gemeldet, wolle den „unbefriedigenden Zustand, dass es seit einem so langen Zeitraum keine gastronomische Lösung für Morsbroich gibt, so schnell wie möglich beheben“. So solle die Gastronomie innerhalb des nächsten halben Jahres ausgeschrieben werden, zum anderen solle es eine „temporäre, kleine Outdoor-Lösung“geben. Den von der Stadt zunächst angekündigten
Food-Container wird es nicht geben, sagt Silvio Gallo.
Stattdessen werde er Gäste vom Restaurant aus versorgen. „Zwei, drei Stehtische wird es drinnen geben, falls das Wetter rasch umschlägt“, sagt der erfahrene Leverkusener Gastronom. Aber die Übergangslösung sei als Freiluft-Angebot konzipiert. „Das Restaurant wird noch nicht zu 100 Prozent aktiviert.“
Kalte und warme Getränke will er für Gäste bereithalten, dazu ein kleines kalt-warmes Imbiss-Angebot von Kuchen bis zu Gaumenkitzlern der italienischen Küche. Den Sommer über bis Ende September, Anfang Oktober will Gallo die SchlossGastronomie wiedererwecken – bei Veranstaltungen, klar, aber auch darüber hinaus. Silvio Gallo spricht von Kontinuität. Das Ganze müsse sich eben auch rechnen. Klar ist, dass von Freitag bis Sonntag jeweils von elf bis 17 Uhr geöffnet sein soll, „aber ich will auch versuchen, von Dienstag bis Donnerstag zum Beispiel ab dem späten Nachmittag zu öffnen. Denn was kann schöner sein, als an einem lauen Sommerabend in dem Ambiente des Schlosses einen Wein oder anderes zu trinken“, sagt er lächelnd. Es sein ein
Ausprobieren und Herantasten an das, was die Leute auf dem SchlossAreal annehmen.
Vor Jahren war das Restaurant unter Jutta Kirberg in den Remisen Anziehungspunkt für KulinarikFans, bei Nachfolger Heimo Förster sprang dann der Funke nicht über. Das Restaurant schloss. Bei Gallo wird es italienisch. Er sei auch an der dauerhaften Pacht der RemisenRäume interessiert, kann sich dort sehr gut feine italienische Küche vorstellen. So, wie sie Leverkusener etwa aus dem Gallodini in der Opladener Bahnstadt kennen, das Gallo mit Geschäftspartner Mevludin Dzeladini betreibt. Auch ForumGäste kennen das Angebot. Das Gallodini hat temporär das Catering bei Veranstaltungen übernommen, denn auch das Forum-Restaurant ist derzeit ohne Pächter.
Ob Gallo der neue dauerhafte Pächter im Schloss-Restaurant wird, „das ist noch Zukunftsmusik“, betont er. Für die Übergangslösung jedenfalls macht er nicht nur Werbung – er hat extra eine FacebookSeite eingerichtet –, sondern sich auch schon einen Namen überlegt: „Il Castello“– das Schloss. „Das passt“, sagt Silvio Gallo überzeugt.