Rheinische Post Opladen

Giants sind doppelt gefordert

Das Viertelfin­ale der ProB-Play-offs könnte bereits am Sonntag entschiede­n sein. Die Leverkusen­er Basketball­er treffen in zwei Spielen binnen drei Tagen auf die Berlin Braves, denen Coach Hansi Gnad eine „einzigarti­ge Mischung“attestiert.

- VON THOMAS RADEMACHER

Etwas merkwürdig mutet der Play-off-Spielplan im Viertelfin­ale der ProB durchaus an. Sind die ersten beiden Basketball­spiele in allen anderen Runden auf zwei Wochenende­n aufgeteilt, finden die Partien diesmal am Freitag und Sonntag statt. Gewinnt ein Team doppelt, hat es am kommenden Wochenende frei. Ansonsten muss die Entscheidu­ng in einer dritten Partie herbeigefü­hrt werden. Die Bayer Giants würden freilich gerne schon vorher Grund für Jubel haben. Dafür sind allerdings zwei Erfolge über die Berlin Braves nötig – zunächst am Freitag (19.30 Uhr) in der Ostermann-Arena, dann am Sonntag (17 Uhr) in der Hauptstadt.

Warum die Partien auf diese merkwürdig­e Weise aufgeteilt sind, weiß Trainer Hansi Gnad nicht. Er klingt allerdings auch nicht begeistert über die Tatsache. Die Wahrschein­lichkeit, dass zumindest ein Viertelfin­alteilnehm­er aus dem Spielrhyth­mus kommt, ist schließlic­h hoch.

Die Leverkusen­er haben bereits Erfahrunge­n mit dem Aufsteiger aus Berlin gesammelt. Die Mannschaft hat die reguläre Saison ebenfalls in der Nordgruppe absolviert, ist Sechster geworden und hat im Achtelfina­le den Süd-Dritten BBC Coburg mit 2:0 geschlagen. Damit liegt die Truppe im Trend, denn der Norden setzte sich in sechs der acht Play-off-Serien durch. Nur der Siebte und Achte, LOK Bernau und Seawolves Academy, unterlag jeweils den Spitzentea­ms des Südens knapp mit 1:2.

So ist es auch keine Überraschu­ng, wenn der Giants-Coach von den Berlinern regelrecht schwärmt. „Der Kader der Braves, das habe ich schon vor vielen Monaten gesagt, gehört zu den besten der gesamten Liga. Die Mischung aus Erfahrung, Talent und Qualität ist einzigarti­g“, sagt er. Andreas Seiferth ist der unumstritt­ene Führungssp­ieler bei den Hauptstädt­ern. Der 34-Jährige hat 337 Mal in der 1. Bundesliga auf dem Feld gestanden und 52 Partien für die deutsche Nationalma­nnschaft absolviert. Er erzielt in der

ProB im Schnitt 14 Punkte, holt fast 10 Rebounds und liefert knapp drei Vorlagen.

Ebenfalls stark: Der Ukrainer Andrii Kozhemiaki­n sowie der mit deutschem Pass spielende Marley Jean-Louis, die das Team statistisc­h anführen. Letzterer versenkt sage und schreibe 42,8 Prozent seiner Drei-Punkte-Versuche. „Andi Seiferth überstrahl­t sicherlich alles und ist der individuel­l beste Spieler der ProB. Er könnte ohne Probleme höher spielen“, sagt Gnad. Der Viertelfin­al-Gegner verfügt aber zudem über eine Breite, die nur wenige Mannschaft­en in der ProB in dieser Form auszeichne­t.

„Für uns gilt es, als Team ähnlich gut zu verteidige­n wie in der zweiten Hälfte in München“, betont Gand. „Gegen Berlin muss alles passen.“Der 89:77-Erfolg im zweiten Achtelfina­le über die in Bestbesetz­ung angetreten­e Bayern-Reserve hat den Leverkusen­ern Auftrieb gegeben. „Die Jungs haben sich das Weiterkomm­en mit ihrem harten physischen Spiel im Rebounding erkämpft“, betont Gnad. Das war letztlich auch Grundlage dafür, dass die Mannschaft auch in der Offensive ein immer sichereres Händchen zeigte.

Unabhängig vom Ausgang des Heimspiels am Freitag steigt am Sonntag das zweite Duell der Serie in Berlin. Die Giants könnten also im besten Fall den Einzug ins Halbfinale bejubeln oder im schlechtes­ten Fall sogar ausscheide­n. Steht es 1:1, steigt das entscheide­nde dritte Match am kommenden Wochenende in der Ostermann-Arena (Sonntag, 5. Mai, 16 Uhr).

 ?? FOTO: UWE MISERIUS ?? Leverkusen­s Shooting Guard Trey McBride (l.) geht ins Dribbling.
FOTO: UWE MISERIUS Leverkusen­s Shooting Guard Trey McBride (l.) geht ins Dribbling.

Newspapers in German

Newspapers from Germany