Rheinische Post Opladen

FC Bayern hat Jonathan Tah auf dem Zettel

Der anhaltende Erfolg lenkt den Fokus auf die Profis von Bayer Leverkusen. Der FC Bayern soll konkretes Interesse an Jonathan Tah haben. Bereits im vergangene­n Sommer war der 28-Jährige wechselwil­lig.

- VON DORIAN AUDERSCH

Es ist ein Klischee, dass der FC Bayern besonders gerne bei Klubs einkauft, die dem ihm gefährlich werden. Beispiele für entspreche­nde Transfers gab es in den vergangene­n 30 Jahren reichlich. Allerdings ist auch klar, dass eine Mannschaft mit dem Anspruch, die beste in Deutschlan­d zu sein, ein Interesse daran hat, auch die besten Spieler in ihren Reihen zu haben. Ohnehin gehört wine gewisse Haifischbe­ckenmental­ität zum Profifußba­ll, keine Frage. Dass die Bayern an Jonathan Tah Interesse haben, ist daher nur bedingt überrasche­nd.

Nach Jahren der sportliche­n Stagnation ist der Innenverte­idiger in dieser Saison nicht nur konstant formstark, er hat sich auch zu einem Führungssp­ieler entwickelt und gilt als Abwehrchef der Werkself. Nicht umsonst ist er wieder Teil der Nationalma­nnschaft, und zwar nicht als Ersatzspie­ler, sondern als von Bundestrai­ner Julian Nagelsmann wohl fest eingeplant­er Teil der Stammdefen­sive. In den vergangene­n sieben

Spielen der DFB-Auswahl stand Tah stets in der Startelf und spielte durch. Das passt freilich zum Ansatz der Münchner, neben internatio­nalen Stars die besten deutschen Nationalsp­ieler verpflicht­en zu wollen.

Wie „Sky“berichtet, soll das Interesse der Bayern längst über den Status des Gerüchts hinaus gehen. Demnach sind bereits erste Gespräche mit dem Management des 28-Jährigen gelaufen, jedoch vorerst ohne Einigung. Tah sei aber bereit, im Sommer „den nächsten Schritt zu gehen“, heißt es. Ein Wechsel zum Rekordmeis­ter sei deshalb durchaus denkbar. Allerdings gebe es auch andere Interessen­ten.

Seit 2015 trägt der Abwehrspie­ler das Trikot der Werkself, sein Vertrag läuft bis 2025. Seinen Wunsch, irgendwann für eine andere Mannschaft spielen zu wollen, hat Tah in den Vorjahren bereits mehrfach hinterlegt, auch im vergangene­n Sommer betonte er bis zum Ende der Transferph­ase, dass er für Angebote offen sei. Damals war er noch für die fixe Ablöse von 18 Millionen Euro zu haben. Diese Klausel ist verstriche­n – und Interessen­ten müssten nun deutlich tiefer in die Tasche greifen. Trotz der geringen Restlaufze­it seines Vertrags ist bei „Bild“von einem Betrag ab 40 Millionen Euro die Rede.

Noch ist alles in einem frühen Stadium. Doch bereits jetzt wird auch über eine mögliche Integratio­n von Josip Stanisic in den Deal spekuliert. Der kroatische Nationalsp­ieler ist vom FCB an Bayer ausgeliehe­n und soll einem Verbleib über den Sommer hinaus ebenso wenig abgeneigt sein, wie der Werksklub bei einer festen Verpflicht­ung des 24-Jährigen. Zunächst müsste aber wohl ein Innenverte­idiger bei den Bayern gehen. Dayot Upamecano und Sommerzuga­ng Min-jae Kim gelten als mögliche Abgänge.

Es steht ein spannender Sommer bevor, der einmal mehr zeigen könnte, dass in manchen Klischees auch ein bisschen Wahrheit steckt.

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FOTO: DPA Bayer Leverkusen­s Innenverte­idiger Jonathan Tah führt beim 1:1 in Dortmund am vergangene­n Sonntag den Ball am Fuß.

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