Rheinische Post Opladen

Bronze für Eikermann in China

Mit seinem Synchron-Partner Timo Barthel holt der Monheimer Turmspring­er beim Super Finale in Asien die einzige deutsche Medaille. Die nationale Meistersch­aft folgt.

- VON JULIAN SCHMITT

Jaden Eikermann will seine Müdigkeit gar nicht erst verbergen. Nachdem der Turmspring­er mit starken Auftritten beim Weltcup überzeugt hatte, reiste er mehr als 20 Stunden von Xi’An (China) nach Hause. Über Peking, Frankfurt am Main und Köln kam der 19-Jährige wieder in Monheim an. „Im eigenen Bett schläft man immer am besten“, sagt der Athlet. „Nach meiner Ankunft bin ich gut eingeschla­fen. Man merkt schon, dass Xi’An rund sechs Stunden vor der mitteleuro­päischen Zeit liegt. Trotz der Reisestrap­azen bin ich mir aber sicher, dass sich die Sache gelohnt hat.“

Denn im Synchronsp­ringen landeten Eikermann und sein langjährig­er Partner Timo Barthel auf dem dritten Platz. Nach sechs Sprüngen erreichte das Duo insgesamt 393 Punkte. „Vor dem Wettkampf hatte ich noch gesagt, dass Timo und ich 400 Punkte erreichen wollten, aber leider ist uns das nicht ganz geglückt. Am Ende freuen wir uns trotzdem über die Bronzemeda­ille, das Maskottche­n und das Preisgeld. Der Wettkampf mit den internatio­nalen Gegnern war total spannend“, betont Eikermann, der sich mit der Trainer-Legende Alexander Neufeld beim SV Neptun 1910 Aachen vorbereite­t hat.

Das Sieger-Paar Yang Hao/Lian Junjie aus China (470 Punkte) ragte wieder einmal heraus. Auch dem britischen Gespann Tom Daley/ Noah Williams (430 Punkte) gelangen glänzende Vorstellun­gen. „Timo und ich konnten uns gegen die starke Konkurrenz behaupten, weil wir stabil durchgespr­ungen sind. Wir haben uns zum Glück keine großen Fehler erlaubt, die ansonsten mit einem erhebliche­n Punktabzug bestraft worden wären. Die Australier und Mexikaner, mit denen wir um den dritten Platz konkurrier­ten, erlaubten sich hingegen jeweils einen Fehler. Dadurch haben wir die Chance auf die Bronzemeda­ille überhaupt nutzen können. Die Chinesen hätten nicht viel besser springen können, sodass ihr Sieg absolut verdient ist“, lobt Eikermann.

Nach dem Synchronsp­ringen lieferte der Monheimer im Einzel mit 380 Punkten nach sechs Versuchen einen soliden Vorkampf ab. Durch den zwölften Platz von 17 Teilnehmer­n qualifizie­rte er sich fürs Finale – wo er einige Schwierigk­eiten hatte. „Ich war unglaublic­h erschöpft, denn ich hatte mit Krämpfen in den Waden zu kämpfen“, erklärte der Athlet. „Bei den ersten beiden Sprüngen habe ich richtig schlecht abgeschnit­ten. Dann konnte ich mich in der Platzierun­g noch etwas verbessern, weil ich mich in den letzten vier Sprüngen steigern konnte.“Deutlich hinter dem überragend­en Ersten Yang Hao (557 Punkte) erreichte Eikermann letztlich mit 372 Punkten den elften Rang.

Nach der Rückkehr nach Monheim trainiert Eikermann nun zwei Wochen in Aachen, um sich auf die vom 15. bis 19. Mai in Berlin stattfinde­n Deutschen Sommer-Meistersch­aften vorzuberei­ten. „Timo und mir gibt es ein gutes Gefühl, dass wir als einzige Deutsche eine Medaille aus China mitnehmen durften. Es ist machbar, dass wir jetzt das Synchronsp­ringen in Berlin gewinnen und Deutsche Meister werden, damit wir uns für Olympia qualifizie­ren. Für die zweite Olympia-Quali müsste ich auch das Einzelspri­ngen gewinnen, was gegen die große Konkurrenz aber eine enorme Herausford­erung wird. Ich bin gespannt, wie es weitergeht“, sagt der Monheimer. Wenn er nach den Olympische­n Sommerspie­len 2021 in Tokio auch vom 26. Juli bis 11. August in Paris dabei sein dürfte, wäre Eikermann überglückl­ich.

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FOTO: PRIVAT Jaden Eikermann (rechts) mit Timo Barthel in China.

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