SGL könnte schon am Samstag absteigen
Rechnerisch ist der Klassenerhalt der Langenfelder Handballer in der Regionalliga noch möglich. Dafür müssen sie aber gegen Dormagen II gewinnen. Die Konkurrenz hat das leichtere Programm, und die 3. Liga spielt auch eine Rolle.
Schicksalswochenende für die Handballer der SG Langenfeld: Die Grün-Weißen benötigen im letzten Heimspiel der Saison am Samstag (19 Uhr, Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den TSV Bayer Dormagen II zwingend einen Sieg, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. „In dem Abstiegskampf ist noch so viel ‚Hätte-Hätte-Fahrradkette‘ drin. Es kann ja sein, dass noch Wunder passieren. Wenn ich nicht daran glauben
„Wenn ich nicht daran glauben und nicht alles dafür tun würde, dann wäre ich fehl am Platz“Markus Becker Trainer SG Langenfeld über die Chance auf den Klassenerhalt
und nicht alles dafür tun würde, dann wäre ich fehl am Platz“, sagt Markus Becker, dessen Kampfgeist trotz der auf dem Papier schlechten Aussichten weiter ungebrochen ist.
Wenn eines im komplizierten Abstiegsmodus der viertklassigen Regionalliga sicher ist, dann dass der letzte Platz, den Beckers Mannschaft derzeit belegt, am Ende der Saison nicht zum Klassenverbleib reichen wird. Gegen Dormagen sowie im Spiel beim TV Korschenbroich muss die SGL (15:33 Punkte) daher mindestens noch Borussia Mönchengladbach (16:32) überholen. Theoretisch ist auch der Bergische HC II (18:30) auf dem drittletzten Tabellenplatz erreichbar.
Dafür müsste die SGL ihre beiden Spiele – wohlbemerkt gegen den Tabellenzweiten und beim Spitzenreiter – gewinnen. Gladbach bekommt es im Saisonendspurt noch mit dem HC Gelpe/Strombach (9.) sowie dem BTB Aachen (7.) zu tun, der BHC II mit MTV Rheinwacht Dinslaken (8.) und dem OSC Rheinhausen (11.). Beide Konkurrenten haben also das
auf dem Papier deutlich leichtere Restprogramm. Kurzum: Es spricht nicht mehr viel für die SGL.
Aber, betont Becker: „Rechnerisch ist noch alles möglich. Und wir haben noch nicht gegen Dormagen verloren – und Gladbach nicht bei Gelpe/Strombach gewonnen.“Zweifellos stehe am Wochenende der richtungweisende Spieltag für alle Abstiegskandidaten bevor, meint Becker. Sein Team kann durch die zwei Duelle mit den Spitzenteams großen Einfluss auf das Aufstiegsrennen nehmen – und vielleicht
davon profitieren. So hoffen die Langenfelder insgeheim, mit einem Sieg gegen Dormagen Korschenbroich vorzeitig zum Aufsteiger zu machen, und die sportliche Bedeutung des letzten Spieltags für den Spitzenreiter beim direkten Aufeinandertreffen mit Langenfeld auf null zu senken.
All das, das weiß Becker, sind Spielereien, und die SGL, die nach Aussage ihres Coaches eine „hoch motivierte“Trainingswoche absolvierte, muss zuallererst vorlegen. Becker erwartet gegen die Dormagener
ein „sehr intensives“Match und reichlich Stimmung von den Rängen: „Wir brauchen unfassbar viel Support.“Und gute Nerven.
Wenn es tatsächlich gelingen würde, in der Tabelle noch zu klettern, ginge das Zittern nämlich weiter. Schließlich ist die Anzahl der Regionalliga-Absteiger von den Absteigern aus der 3. Liga abhängig – und die Drittliga-Saison endet erst drei Wochen nach der RegionalligaSpielzeit. Drei Teams müssen aus jeder der vier Drittliga-Staffeln absteigen, in der für die SGL relevanten
Staffel Süd-West befindet sich aus dem Gebiet des Handballverbands Nordrhein der Vorletzte Interaktiv Handball Düsseldorf-Ratingen in akuter Gefahr. Auch der TV Aldekerk auf dem ersten Nichtabstiegsplatz sowie die Bergischen Panther (10.) sind bei noch vier ausstehenden Spielen noch nicht gerettet. Geht ein „Nordrhein-Team“runter, erhöht sich die Zahl der Regionalliga-Absteiger auf zwei, sind es drei „Nordrhein-Absteiger“wächst die Zahl der Regionalliga-Absteiger um eine weitere Mannschaft – und so weiter.