„Großstadtfeeling in der Dorfdisco“
Das „Musik“hat eine neue Eigentümerin. Die gelernte Kosmetikerin Cemile Yavuzyasar hat der Tanzstätte eine musikalische, optische und technische Anti-Aging-Therapie verpasst. Das Partyprogramm ist nun breiter aufgestellt.
Eigentlich ist Cemile Yavuzyasar Kosmetikerin, seit 2018 leitet sie ein Kosmetikstudio, das im Namen das geradezu universelle Anti-Aging-Versprechen „Zeitlos schön“führt. Jetzt will sie eine neue Branche erobern, die mehr für das Versprechen größten Vergnügens im Sinne von „have a good time“(„Hab eine schöne Zeit) steht: Seit dem 1. März ist sie Betreiberin der Diskothek „Musik“an der Schneiderstraße. Hierbei kann die 44-Jährige auch an ihre eigene Tanzleidenschaft anknüpfen: „Ich höre gerne Rhythm & Blues und Housemusik, aber auch die aktuellen Charts.“Sie möchte gerne diesen an nachlassendem Interesse leidenden Ort wiederbeleben und den jungen Leuten eine Alternative zu den Partymeilen in Köln und Düsseldorf bieten. „Wir holen das Großstadtflair hier in unsere Dorfdisco“, sagt ihr Neffe, der sie in technischen und Social MediaFragen berät.
Mit dem dafür unentbehrlichen Facelifting und der technischen Generalüberholung haben sie schon angefangen: „Wir haben das Soundsystem komplett erneuert, neue Bassboxen angeschafft, die auch als erhöhte Tanzplattform genutzt werden können.“Auch bei den Lichteffekten haben die neuen Eigentümer aufgerüstet, mehr Movingheads aufgehängt und der Trickkiste Stroboskoplicht und Laser hinzugefügt.
Überhaupt hat der Raum an Höhe gewonnen, die auf großer Fläche angebrachte Abhängung aus Stoff, in der sich viel Staub gefangen hat, wurde beseitigt. „Die hat die Luftzirkulation stark beeinträchtigt“,
sagt der 24-jährige Neffe. „Aber die Leute sollen sich hier ja wohlfühlen und nicht zu Tode schwitzen.“Ein Upgrading hat man auch den an der Bar verkauften alkoholischen Getränken verpasst. „Das Billigzeug soll raus und durch Markenprodukte ersetzt werden.“Sukzessive soll auch das Mobiliar ausgetauscht werden.
In dem Bestreben, neue Besuchergruppen zu gewinnen, hat auch das Veranstaltungsprogramm einen Relaunch erfahren. „Wir wollen Menschen im Alter von 18 bis 40 Jahren ansprechen“, sagt Cemile Yavuzyasar. Dafür stellt sich das „Musik“musikalisch möglichst breit auf. Es werden Partys für jede Ohrmuschel
angeboten, Schlagermusik bei der Mallorca-Party, Charts, Hiphop, Latino, 80 und 90er Jahre, es gibt aber auch die Polska-Disco und die italienische Nacht. Für die jeweils passende Auswahl sorgen professionelle DJs aus Düsseldorf, Köln und Berlin. Eigens engagierte Fotografen halten die „schöne Zeit“auch noch in Bildern fest, wenn die Partygäste wieder der graue Arbeits
alltag erfasst hat. „Die DJs bringen das Großstadtfeeling vor die Haustür“, sagt der junge Partyprofi, der die jeweils aktuellen Einträge auf allen Social-Media-Kanälen verantwortet. „Dort werden auch immer Gutscheine eingepflegt“, sagt er.
Der Eintritt kostet zehn Euro. Über eigene Parkplätze verfügt die Disco, direkt neben einer Autowaschstraße nicht. „Wir wünschen
uns auch, dass die Gäste nicht mit dem Auto kommen. Hier stehen immer Taxen vor der Tür“, sagt der Neffe. Die Disco ist durch ihre Lage mitten im Gewerbegebiet nicht durch Lärm geplagte Anwohner eingeschränkt, getanzt werden kann bis 5 Uhr morgens. Freier Eintritt gilt von 22 bis 23 Uhr. Bisher öffnet die Disco nur samstags und vor Feiertagen, wie natürlich am Mittwoch, den 30. April. Demnächst soll auch freitagabends geschwoft werden können. Zukunfts„Musik“ist bisher noch der Ausbau des Obergeschosses, wo sich eine Küche befindet. „Dort möchte ich irgendwann mal warmes Essen anbieten“, sagt Cemile Yavuzyasar. Erst einmal hat sie jetzt die „Area 2“als zweite Tanzbühne, einen Clubraum mit eigener Bar, eröffnet. Alles zu seiner Zeit.
„Wir wollen Menschen im Alter von 18 bis 40 Jahren ansprechen“Cemile Yavuzyasar Inhaberin Discothek „Musik“