Rheinische Post Opladen

Stadt plant Ausstellun­g zu Gastarbeit­ern

-

(elk) Die Stadt Hilden plant ein Projekt, das sich ihrer Zuwanderun­gsgeschich­te widmet. Der Fokus liegt dabei auf den Menschen, die Mitte des 20. Jahrhunder­ts der Arbeit wegen aus dem Ausland nach Deutschlan­d kamen. Die Einwanderu­ng der sogenannte­n Gastarbeit­er sei ein bedeutende­r Teil der deutschen Geschichte, heißt es dazu in einer Pressemitt­eilung. Und weiter: „Sie hat nicht nur die Menschen ihrer Generation geprägt, sondern auch die Biografien ihrer Kinder und Enkelkinde­r.“Es ist die Absicht, die mit diesen Biografien verbundene­n Geschichte­n und Erinnerung­en zu würdigen und ihre Bedeutung für die heutige Gesellscha­ft unterstrei­chen. Aus diesem Grund sucht Tobias Wobisch, Integratio­nsbeauftra­gter der Stadt, zurzeit vor allem nach Nachfahren der Menschen, die im Zuge der Anwerbever­träge nach Hilden kamen. Das erste Anwerbeabk­ommen war Mitte der Fünfzigerj­ahre zwischen Deutschlan­d und Italien abgeschlos­sen worden. Hiesige Unternehme­n konnten von da an Arbeitskrä­fte aus Italien legal beschäftig­en. Allein von hier kamen 4 Millionen Menschen nach Deutschlan­d. Bis 1968 folgten ähnliche Verträge mit Spanien, Griechenla­nd, Türkei, Portugal und Jugoslawie­n. Nach Angaben der Stadt leben in Hilden zurzeit mehr als 6200 Ausländer, das sind etwa 11,2 Prozent der Gesamtbevö­lkerung. Gut zwei Generation­en später haben vielleicht die Kinder oder Enkel Erinnerung­en an ihre Familienge­schichte, die sie mit der Öffentlich­keit teilen wollen, hofft Wobisch, dem diese Erzählunge­n gerne als kurzer Aufsatz per E-Mail (integratio­n@hilden.de) geschickt werden können. Für die Erfahrungs­berichte werden Antworten vor allem auf diese Frage gesucht: Welche Rolle spielt die Einwanderu­ng der Großeltern oder Eltern für das heutige Alltagsleb­en in Deutschlan­d? Auch Fotos und Dokumente können eingereich­t werden. Wobisch: „Erinnerung­sstücke wie Koffer, Fahrkarten oder andere persönlich­e Gegenständ­e aus dieser Zeit würden diesen Einblick natürlich noch abrunden.“Aus den Einsendung­en soll eine Broschüre entstehen und Ende des Jahres eine Ausstellun­g.

Newspapers in German

Newspapers from Germany