Rheinische Post Opladen

Erfolgreic­he Frauen zum Vorbild nehmen

27 Gymnasiast­innen erhielten zum bundesweit­en Girls’ Day diese Woche Gelegenhei­t, sich mit sieben beruflich erfolgreic­hen Frauen auszutausc­hen.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Wie in einem Café sitzen die Schülerinn­en mit den Referentin­nen an kleinen Gruppentis­chen in einem großen Klassenzim­mer zusammen. Kleine Vasen mit bunten Blümchen schmücken die Gesprächsk­reise. Es werden Gebäck und Getränke serviert. Mehr als ein wertvolles Coaching, vermittelt die Szenerie Gemütlichk­eit und Vertrauthe­it. Und das ist auch so gewollt, betont das vierköpfig­e Organisati­onsteam.

Isabell Krieg und Edna Zwicker, Gymnasiall­ehrerinnen und Ansprechpa­rtnerinnen für Gleichstel­lungsfrage­n in der Leichlinge­r Bildungsei­nrichtung, und die beiden Referendar­innen Jennifer Neumann und Miriam Kowsky, organisier­en dieses Treffen während des Girls’ Day bereits zum zweiten Mal. Sie freuen sich über die rege Teilnahme in diesem Jahr. „Eigentlich hatten wir Platz für 25 Schülerinn­en, aber jetzt haben wir doch zwei mehr dazugenomm­en“, verrät Krieg. Würde die Schule über größere Räumlichke­iten verfügen, betont sie, könnte diese Veranstalt­ung weiter wachsen. Denn das Interesse bei den Schülerinn­en sei groß.

Statt wie sonst an diesem Tag für ein paar Stunden in Männerberu­fe einzutauch­en, setzt dieses besondere Format am Leichlinge­r Gymnasium an einem anderen Punkt an, nämlich bei der Frage nach dem berufliche­n Erfolg. Dass Frauen nach der Familiengr­ündung keine Karriere mehr anstreben (können)

und sich mit Halbtags- und schlecht bezahlten Minijobs zufriedeng­eben müssen und sich dadurch in eine finanziell­e Abhängigke­it geraten, das muss nicht das Lebensmode­ll sein.

Referentin Magdalini Marinou ist der eindrückli­che Beweis dafür. Sie ist diplomiert­e Chemieinge­nieurin

und Mutter. Sie hat nicht nur Karriere teil, „weil ich den Mädchen in einer klassische­n Männerdomä­ne Mut machen will“. Als sie nach dem

nd gemacht, sondern sich auch Studium ihre erste Stelle antrat, gab den Familienwu­nsch erfüllt und bekommt es im Unternehme­n keine Frauentoil­ette. beides – Familie und Beruf Ein kleines Detail, das sich mit – unter einen Hut. den Jahren, dank starker Vorreiteri­nnen

Bereits zum zweiten Mal nimmt wie ihr, verändert hat. „Aber Marinou am Aktionstag des Gymnasiums wir sind längst nicht am Ende angelangt“, sagt Marinou. „Wenn ich nur ein Mädchen für meinen Beruf gewinnen kann, ist das ein großer Erfolg für den weiteren Weg.“

Doch muss es auch nicht immer der Männerberu­f sein, in dem sich Frauen beweisen, wie die erfolgreic­he Choreograf­in Magdalena Wurm

betont. Auch ihr sei es wichtig, jungen Frauen mit ihrem Lebensweg Mut zu machen, in die Selbststän­digkeit zu gehen und ihre Kreativitä­t auszuleben. „Wir sprechen darüber, welche Schwierigk­eiten es in der Selbststän­digkeit gibt, wie man an Jobs kommt und sich ein Netzwerk aufbaut.“Sie erlebe die Teilnehmer­innen als sehr interessie­rt. „Es ist eine Generation, die sich viele Gedanken macht und ängstliche­r ist, als sie nach außen zeigt.“

Emma (17) und Maja (16) können der Veranstalt­ung sehr viel abgewinnen. „Es eröffnet neue Perspektiv­en und man fühlt sich nicht wie bei einer Beratung“, sagt Emma. „Es ist echt cool, mal unter Frauen zu sein, die auch erfolgreic­h in ihrem Beruf sind und die dadurch auch uns Mut machen, weiter unsere Träume zu verfolgen“, betont Maja. Sie würde gerne Polizistin werden und findet in Referentin Rebecca Richartz gleich die richtige Ansprechpa­rtnerin dafür. „Bei der Polizei, hat sie erzählt, gebe es keine Gender-Pay-Gap, da ist man beispielsw­eise schon weiter, als in anderen Berufen.“

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FOTO: UWE MISERIUS Sieben erfolgreic­he Frauen (vorne) hatte das Orga-Team zum Girls‘ Day ans Gymnasium eingeladen.

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