Erfolgreiche Frauen zum Vorbild nehmen
27 Gymnasiastinnen erhielten zum bundesweiten Girls’ Day diese Woche Gelegenheit, sich mit sieben beruflich erfolgreichen Frauen auszutauschen.
Wie in einem Café sitzen die Schülerinnen mit den Referentinnen an kleinen Gruppentischen in einem großen Klassenzimmer zusammen. Kleine Vasen mit bunten Blümchen schmücken die Gesprächskreise. Es werden Gebäck und Getränke serviert. Mehr als ein wertvolles Coaching, vermittelt die Szenerie Gemütlichkeit und Vertrautheit. Und das ist auch so gewollt, betont das vierköpfige Organisationsteam.
Isabell Krieg und Edna Zwicker, Gymnasiallehrerinnen und Ansprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragen in der Leichlinger Bildungseinrichtung, und die beiden Referendarinnen Jennifer Neumann und Miriam Kowsky, organisieren dieses Treffen während des Girls’ Day bereits zum zweiten Mal. Sie freuen sich über die rege Teilnahme in diesem Jahr. „Eigentlich hatten wir Platz für 25 Schülerinnen, aber jetzt haben wir doch zwei mehr dazugenommen“, verrät Krieg. Würde die Schule über größere Räumlichkeiten verfügen, betont sie, könnte diese Veranstaltung weiter wachsen. Denn das Interesse bei den Schülerinnen sei groß.
Statt wie sonst an diesem Tag für ein paar Stunden in Männerberufe einzutauchen, setzt dieses besondere Format am Leichlinger Gymnasium an einem anderen Punkt an, nämlich bei der Frage nach dem beruflichen Erfolg. Dass Frauen nach der Familiengründung keine Karriere mehr anstreben (können)
und sich mit Halbtags- und schlecht bezahlten Minijobs zufriedengeben müssen und sich dadurch in eine finanzielle Abhängigkeit geraten, das muss nicht das Lebensmodell sein.
Referentin Magdalini Marinou ist der eindrückliche Beweis dafür. Sie ist diplomierte Chemieingenieurin
und Mutter. Sie hat nicht nur Karriere teil, „weil ich den Mädchen in einer klassischen Männerdomäne Mut machen will“. Als sie nach dem
nd gemacht, sondern sich auch Studium ihre erste Stelle antrat, gab den Familienwunsch erfüllt und bekommt es im Unternehmen keine Frauentoilette. beides – Familie und Beruf Ein kleines Detail, das sich mit – unter einen Hut. den Jahren, dank starker Vorreiterinnen
Bereits zum zweiten Mal nimmt wie ihr, verändert hat. „Aber Marinou am Aktionstag des Gymnasiums wir sind längst nicht am Ende angelangt“, sagt Marinou. „Wenn ich nur ein Mädchen für meinen Beruf gewinnen kann, ist das ein großer Erfolg für den weiteren Weg.“
Doch muss es auch nicht immer der Männerberuf sein, in dem sich Frauen beweisen, wie die erfolgreiche Choreografin Magdalena Wurm
betont. Auch ihr sei es wichtig, jungen Frauen mit ihrem Lebensweg Mut zu machen, in die Selbstständigkeit zu gehen und ihre Kreativität auszuleben. „Wir sprechen darüber, welche Schwierigkeiten es in der Selbstständigkeit gibt, wie man an Jobs kommt und sich ein Netzwerk aufbaut.“Sie erlebe die Teilnehmerinnen als sehr interessiert. „Es ist eine Generation, die sich viele Gedanken macht und ängstlicher ist, als sie nach außen zeigt.“
Emma (17) und Maja (16) können der Veranstaltung sehr viel abgewinnen. „Es eröffnet neue Perspektiven und man fühlt sich nicht wie bei einer Beratung“, sagt Emma. „Es ist echt cool, mal unter Frauen zu sein, die auch erfolgreich in ihrem Beruf sind und die dadurch auch uns Mut machen, weiter unsere Träume zu verfolgen“, betont Maja. Sie würde gerne Polizistin werden und findet in Referentin Rebecca Richartz gleich die richtige Ansprechpartnerin dafür. „Bei der Polizei, hat sie erzählt, gebe es keine Gender-Pay-Gap, da ist man beispielsweise schon weiter, als in anderen Berufen.“