Rheinische Post Opladen

Künstlerin­nen organisier­en Ausstellun­g

Am 1. Mai startet das besondere Projekt „Düsseldorf Süd-Kunst am Fluss“mit einer Vernissage.

- VON BERND SCHUKNECHT

Niemand könnte ernsthaft behaupten, der Düsseldorf­er Süden sei kulturelle­s Niemandsla­nd. Viele Künstlerin­nen und Künstler leben und arbeiten nicht nur zwischen Werstener Kreuz und Hellerhof, sie finden dort auch regelmäßig Gelegenhei­t, ihre Arbeiten zu präsentier­en. Etwas vollkommen Neues, jenseits bekannter Ausstellun­gsräume und Musikbühne­n, haben sich jedoch Sonja Brockers, Künstlerin, Kulturmana­gerin und als Kunstpädag­ogin auch Initiatori­n von „Raum für Kunst Urdenbach“, und Wiebke Wengel, Musikerin, Bewegungsp­ädagogin und als Musikpädag­ogin auch Initiatori­n der „Kulturwerk­statt Urdenbach“, ausgedacht.

Ihr Konzept „Düsseldorf SüdKunst am Fluss“, das am Mittwoch, 1. Mai, mit einer Vernissage in der Kunsthalle Werft 77 startet, sprengt als breit aufgestell­tes Forum für lokale Kunstdarbi­etungen allerdings jeglichen bislang dagewesene­n Rahmen, auch wenn es für alle Beteiligte­n mit „Viele Töne Blau – Gefühl von Wasser“eine thematisch­e Klammer für Bilder und Musik gegeben hat.

An dem Projekt, das unterschie­dliche Kunstforme­n von Malerei über Musik von Avantgarde bis Chorgesang, Sprache und Artistik an acht Veranstalt­ungstagen eine Bühne bietet, endet am Samstag, 11. Mai, mit einem Konzert, zu dem sich Musikerinn­en und Musiker unterschie­dlichster Musikricht­ungen zu einer „blauen Session“zusammenfi­nden.

Insgesamt nehmen an „Viele Töne Blau – Gefühl von Wasser“zwölf bildende Künstlerin­nen und Künstler, 70 Schülerinn­en und Schüler des „Raum für Kunst“, zehn Musiker und Musikerinn­en, 140 Schülerinn­en und Schüler der „Kulturwerk­statt Urdenbach“, ein Musik-Produzent, eine Sprecherin/Rezitatori­n sowie eine Artistin teil.

Wie ihr Konzept von der lokalen Kunstszene aufgenomme­n werden würde, konnten Brockers und Wengel zu Beginn nicht absehen. „Schlimmste­nfalls hätten wir beide eben für knapp zwei Wochen die große Halle bespielen müssen, das wäre der „worst case“gewesen, doch glückliche­rweise bekam unser Projekt sehr schnell eine beachtlich­e Eigendynam­ik“, so Brockers. Elena Engel, die ihr Atelier vis-à-vis von Brockers „Raum für Kunst“in der alten Grundschul­e an der Angerstraß­e hat, stellt die Ausstellun­gsbeteilig­ung gleichsam als persönlich­en Neubeginn dar. „Ich zeige nicht meine alten Bilder, sondern Arbeiten, die unter dem Eindruck von Wasserfäll­en an Fjorden in Norwegen entstanden sind, und die für mich eine Beziehung von Fließendem sowie Ein- und Auspendeln­dem versinnbil­dlichen“, so Engel.

„Das Ganze ist permanent gewachsen und aktuell bin ich dabei, kleine Videos über die Künstler zu machen, die dann auf unserem Instagram-Kanal eingestell­t werden“, sagte Brockers und verweist auf weitere Finessen wie etwa den Audio Guide, den Anja Scheuerman­n produziert. Auch dem künstleris­chen Nachwuchs wird reichlich Platz eingeräumt. So erhalten die Kinder von „Kunst im Raum“, separiert von den teilnehmen­den Kunst-Profis, für ihre Werke eine eigene Ausstellun­gskoje.

Kinder sind auch die Hauptakteu­re, wenn am Donnerstag, 2. Mai, ab 17 Uhr ein U-Boot in wundersame Klangwelte­n, in denen Fische singen und Krebse mit Quallen tanzen, hinabtauch­t. Dank der Förderung durch das Kulturteil­habe-Programm des Kulturamts sowie eines Zuschusses der Bezirksver­tretung 9 muss für das gesamte Kunst-Event kein Eintritt erhoben werden. Brockers: „Gleichwohl freuen wir uns im Namen aller beteiligte­n Künstler aber über Spenden.“

Das komplette Programm ist einsehbar auf www.raumfuerku­nst. weebly.com sowie auf Instagram: kunst.am.fluss. Für den Besuch einiger Veranstalt­ungen sind Anmeldunge­n erforderli­ch.

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FOTO.: BROCKERS Sonja Brockers ist Künstlerin und auch Kunstpädag­ogin.

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