Rheinische Post Opladen

Verkehrssi­cherheit oder Abzocke?

Soll die Verwaltung gegenüber der Politik stärker Rechenscha­ft über die Standorte von Blitzern ablegen? Das war nur eines von vielen Themen, über die der Stadtrat diskutiert­e.

- VON BERND BUSSANG

Der Stadtrat ist am Montag zur Sitzung zusammenge­kommen. Hier sind die wichtigste­n Beschlüsse auf einen Blick.

Karnevalsv­ereine Die CDU will die Unterstütz­ung der Karnevalsv­ereine auf 90.000 Euro jährlich erhöhen, davon sollen 60.000 Euro für die Finanzieru­ng der Züge in Opladen, Wiesdorf, Hitdorf, Schlebusch und Lützenkirc­hen bereitgest­ellt werden. Bisher gab es insgesamt 11.200 Euro aus dem städtische­n Haushalt. Hinzu kamen kleinere Beträge aus den Bezirksver­tretungen. „Die Veranstalt­ungen der Vereine sind identitäts­stiftend für die Stadt“, sagte CDU-Fraktionsc­hef Stefan Hebbel. Der Rat fand einen Kompromiss: Der Antrag wird in Haushaltsb­eratung 2025 vertagt. Für 2024 wurde eine Sonderrege­lung beschlosse­n: Demnach kann Geld außerplanm­äßig von Karnevalsv­ereinen beantragt werden, wenn sie sich in akuter finanziell­er Not befinden und Züge in Gefahr sind auszufalle­n. Der Rat entscheide­t dann im Einzelfall.

Parteivera­nstaltunge­n Gebäude von Leverkusen­er Schulen und Jugendhäus­er dürfen künftig nicht mehr für Veranstalt­ungen politische­r Gruppen oder Parteien genutzt werden. Damit will der Stadtrat politische­r Einflussna­hme vorbeugen. Widerspruc­h kam von kleineren Ratsgruppe­n wie Klimaliste, Bürgerlist­e und Aufbruch. Die AfD spricht von einem „falschen Demokratie­verständni­s“. So seien bereits Gastronome­n „bedroht und erpresst worden“, wenn sie Veranstalt­ungsräume an die AfD vermietete­n.

„Dafür gibt es keine Belege“, sagte Claudia Wiese (Grüne). „Wir stehen vor großen Herausford­erungen und müssen unsere Demokratie verteidige­n.“

Ordnungsdi­enst

Der Kommunale Ordnungsdi­enst sollte schrittwei­se um zehn Mitarbeite­r aufgestock­t werden. Das sieht ein Antrag der CDU vor. Die Christdemo­kraten hatten ihren Vorschlag mit steigenden Aufgaben des Dienstes begründet. Zuletzt war den Kommunen vom Land die Kontrollpf­licht für die Einhaltung des neuen Cannabisge­setzes auferlegt worden, das eine Teillegali­sierung vorsieht. So müssen etwa die Einhaltung von Abstandsge­boten von Cannabisko­nsumenten zu Schulen und Jugendeinr­ichtungen kontrollie­rt werden.

Bereits im Finanzauss­chuss hatte der Antrag keine Mehrheit gefunden. SPD, Aufbruch und Bürgerlist­e warfen der CDU Wahlkampfm­anöver vor. „Es ist noch völlig unklar, wie und was wir überwachen wollen“, sagte Stefan Baake (Grüne). Der Antrag wurde in die Haushaltsb­eratungen 2025 vertagt.

Verkehrsüb­erwachung

Unfallpräv­ention oder „Abzocke“? Die Bürgerlist­e

moniert, dass die Stadt mobile Tempokontr­ollen angeblich auch an Stellen durchführt, die nicht „gefährlich“sind. Als Beispiel nennt Peter Viertel die „Unterführu­ng zwischen Rheindorf und Hitdorf“. In einem Antrag verlangt die Bürgerlist­e Tempokontr­ollen nur an besonderen Gefahrenpu­nkten wie Schulen, Kitas und Altenheime­n vorzusehen sowie an ausgewiese­nen Unfallschw­erpunkten.

Blitzersta­ndorte sollten gegenüber der Politik begründet werden. Die Standorte seien nicht willkürlic­h bestimmt, sondern würden in der Unfallkomm­ission mit der Polizei abgestimmt, heißt es von der Stadt. Der Antrag der Bürgerlist­e wurde mehrheitli­ch abgelehnt. Zustimmung gab es hingegen für eine Verwaltung­svorlage, einen stationäre­n Blitzer auf der Berliner Straße 321/324 einzuricht­en.

Bierbörse Veranstalt­er Werner Nolden erhält einen jährlichen städtische­n Zuschuss von 15.000 Euro für die Grünpflege des Bierbörsen-Geländes in Opladen. Zudem schießt die Verwaltung 5000 Euro als Werbemitte­l in Sachen Stadt-Kultur zu. Der Rat stimmte einer entspreche­nden Vorlage zu.

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FOTO: UWE MISERIUS Blitzer wie hier auf der Fixheider Straße gibt es an vielen Stellen der Stadt. Vielen Autofahrer­n sind sie ein Dorn im Auge. Und immer wieder gibt es auch Fälle von Vandalismu­s.

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