Rheinische Post Opladen

Kartoffeln unbedingt dunkel lagern

- Dpa

Ist eine Kartoffel schrumpeli­g, ziemlich grün oder keimt stark, sollte sie in den Müll wandern. Dazu rät das Bundeszent­rum für Ernährung (BZfE). Denn dann stecken höhere Gehalte an Solanin in der Knolle. Das ist ein natürliche­s Gift, mit dem sich Kartoffeln vor Schädlinge­n und Fraßfeinde­n schützen. Solanin schmeckt leicht bitter. Nimmt man es in größeren Mengen zu sich, macht sich das durch ein unangenehm­es Kratzen und Brennen im Hals bemerkbar. Es drohen außerdem Magenbesch­werden, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, im schlimmste­n Fall Bewusstsei­nsstörunge­n.

Die gute Nachricht: Das zu umschiffen, ist einfach – wenn man ein paar Dinge beachtet. Ein guter Anfang ist, Kartoffeln im Dunklen zu lagern. Denn im Licht keimen sie schneller und bilden damit Solanin. Und: Wer beim Vorbereite­n der Kartoffeln grüne Stellen und Keimansätz­e großzügig wegschneid­et, verringert den Gehalt des giftigen Stoffes deutlich, so das BZfE. Auch in den Schalen der Kartoffeln steckt Solanin: Wer sichergehe­n möchte, entfernt sie also. Soll die Schale dranbleibe­n, verwendet man am besten möglichst frische Kartoffeln mit unverletzt­er Schale. Noch ein Tipp: Kartoffelk­ochwasser nicht mehr zum Kochen anderer Lebensmitt­el nutzen, denn Solanin geht ins Wasser über – und Hitze kann ihm nichts anhaben.

Tomaten bilden ebenfalls giftige Stoffe. Das Tomatin ist vor allem in unreifen, also noch grünen, Exemplaren zu finden. Den grünen Stielansat­z, den auch reife Tomaten oft noch haben, muss man aber aus gesundheit­licher Sicht nicht unbedingt wegschneid­en, heißt es vom BZfE. Denn Tomatin ist weniger schädlich als die Solanin-Verbindung­en, die sich in Kartoffeln bilden.

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