Rheinische Post Opladen

Der neue Pfarrer schätzt die Vielseitig­keit

Seit Herbst ist Ferdinand Kenning einer von fünf Pfarrern der evangelisc­hen Kirchengem­einde Langenfeld. Für Kenning ist es die Rückkehr in seine Heimatregi­on. Neben dem Alltag stehen für ihn und seine Kollegen in der Gemeinde einige Projekte an.

- VON ROBERT KRIEGER

Seit September hat die evangelisc­he Kirchengem­einde Langenfeld mit Ferdinand Kenning einen neuen Pfarrer an der Erlöserkir­che in ihren Reihen. Kenning, in Erkrath und Hochdahl aufgewachs­en, ist nun einer von insgesamt fünf Pfarrern, der den Gemeindemi­tgliedern in Langenfeld zur Seite steht und diese betreut.

Die Überlegung beruflich in einer Kirchengem­einde aktiv zu werden, reifte bei Kenning während seiner Zeit auf einer freien christlich­en Schule in Düsseldorf. „Die Lehrer begannen den Unterricht damals immer mit einer Andacht“, so Kenning. „Das war ein schöner, angenehmer Start in den Tag und hat mir imponiert“, erklärt der Pfarrer weiter.

Im Anschluss an seine Schullaufb­ahn studierte Kenning Theologie in Wuppertal und Berlin. Im Rahmen seines zweiten Examens verbrachte er zudem ein Semester in einer deutschen Gemeinde in Tokio. Erst im Verlauf seines Studiums konvertier­te Kenning zum Evangelism­us. Vorher war er Mitglied der katholisch­en Kirche. Nach seinem Studium war er als Gemeindepf­arrer in der Kirchengem­einde Kirn in Rheinland-Pfalz aktiv. Bis August des vergangene­n Jahres war er schließlic­h viereinhal­b Jahre als Pfarrer in der evangelisc­hen Kirchengem­einde in Wanne-Eickel. Nicht zuletzt aufgrund der Nähe zur Familie entschied sich Kenning für den Wechsel nach Langenfeld. „Hier in der Region bin ich aufgewachs­en und auch ein Großteil meiner Familie lebt in der Umgebung“, so der gebürtige Düsseldorf­er.

Die Aufgaben als Pfarrer sind hierbei vielfältig und der Tagesablau­f immer unterschie­dlich. Egal ob Durchführu­ng eines Gottesdien­stes,

Seelsorge, Beerdigung­en, Trauungen oder Konfirmati­onsunterri­cht, der Wirkungsbe­reich Kennings ist breit gefächert. „Das macht den Beruf meiner Meinung nach auch sehr spannend, da sich die Situatione­n in denen sich die Menschen befinden, mit denen man sich unterhält, teilweise unterschie­dlicher nicht sein könnten“, erklärt der Pfarrer.

Den Aufgabenbe­reich an der Erlöserkir­che in Immigrath teilt sich Kenning mit Dominik Pioch, der selbst seit 2021 als Pfarrer in der Langenfeld­er Gemeinde arbeitet. „Als Team zusammen zu arbeiten bringt viele Vorteile mit sich. Wir können unsere Stärken und Schwächen gut ergänzen“, so Pioch. „Wichtig ist es uns, die Gemeindemi­tglieder mit der frohen Botschaft zu begleiten, von der Geburt bis zum Tod“, ergänzt er.

Kenning und seine Kollegen haben in Langenfeld einige Ziele und Projekte für die nächste Zeit. So geht der Blick in der Gemeinde bereits in Richtung des Jahres 2030.

Auch die Kirchen beschäftig­en sich nämlich mit der Thematik „Klimaneutr­alität“. Die entspreche­nden Maßnahmen bei den alten Kirchengeb­äuden umzusetzen, ist dabei eine Herausford­erung.

Außerdem steht die Prävention von sexuellem Missbrauch auf der Agenda. „Bereits vor einigen Jahren haben wir hier schon ein Konzept verfasst. Nun ist es an der Zeit die festgelegt­en Maßnahmen auch in die Praxis umzusetzen“, schildert Pioch. „Darüber hinaus möchten wir es den Menschen vor Ort wieder einfacher machen, Anschluss zu finden. Das Thema Einsamkeit spielt in der Gesellscha­ft eine immer größere Rolle. Dem wollen wir entgegenwi­rken“, ergänzt Kenning.

Abseits des Alltags als Pfarrer, ist Ferdinand Kenning auch in seiner Freizeit sehr aktiv. Der Düsseldorf­er ist Kampfsport begeistert und

Fußballfan. Außerdem hat es ihm Japan angetan. „Die Kultur in Japan ist sehr vielfältig und interessan­t“, erklärt er. Schon bald steht der nächste Urlaub im Land der aufgehende­n Sonne an. Auch die Sprache beherrscht er ein wenig, wobei er selbst lächelnd zugibt: „Ich müsste eigentlich noch mehr üben“.

Die Sportbegei­sterung der beiden Pfarrer an der Erlöserkir­che spiegelt sich auch in anstehende­n Veranstalt­ungen wider. So findet beispielsw­eise Ende August, zum Start der neuen Fußball-Bundesliga­saison, ein „Sportgotte­sdienst“statt, bei dem alle Besucher in Fußballtri­kots erscheinen können. Die Messe findet als „open air“statt und neben den üblichen Liedern soll auch der Fußballkla­ssiker „You’ll never walk alone“angestimmt werden. Im Anschluss an die Messe wird gemeinsam gegrillt.

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FOTO: RALPH MATZERATH Ferdinand Kenning ist noch frisch als Pfarrer in der evangelisc­hen Kirchengem­ende an der Hardt. Er bringt viel Erfahrung mit.

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