Rheinische Post Opladen

Eikermann greift nach dem Titel

Der Monheimer Turmspring­er tritt bei den Deutschen Meistersch­aften unter anderem gegen seinen Synchron-Partner Timo Barthel an. Das Duo präsentier­te sich zuletzt in starker Verfassung und ist auf dem Kurs in Richtung Paris.

- VON JULIAN SCHMITT

Obwohl Jaden Eikermann erst 19 Jahre jung ist, konnte sich der Turmspring­er schon viele Medaillen und Trophäen in seinen Schrank stellen. Zuletzt reichte es mit seinem langjährig­en Partner Timo Barthel immerhin zu einem dritten Platz beim hochkaräti­g besetzten Super-Finale des Weltcups in Xi’An (China). Nachdem Eikermann einige Wochen zur Regenerati­on hatte, griff er jetzt wieder mit seinem Partner bei den Deutschen Sommermeis­terschafte­n in Berlin an – und sie erreichten mit einer starken Bilanz von 435 Punkten aus sechs Sprüngen den Titel. „Das ist ein neuer Rekord für uns. Wir waren noch nie so stark, wenn wir zwei Pflicht- und zwei Kür-Sprünge machen mussten“, stellte der Monheimer fest.

Im Vorkampf hatte das Duo noch kleine Schwächen offenbart, weil sie bei einem Sprung einige Fehler einstreute­n. Dadurch kamen Eikermann und Barthel nach sechs Sprüngen nur auf 402 Punkte – womit sie dennoch die mit Abstand stärkste Bewertung aller Teilnehmer erhielten. „Unser Vorkampf war auch schon gut, aber ausbaufähi­g“, fand Eikermann. Sein Partner Barthel fügte hinzu: „Ich muss eingestehe­n, dass ich nicht optimal gesprungen bin. Zum Beispiel beim Auerbach-Sprung habe ich ein paar Fehler gemacht. Dadurch wusste ich immerhin, dass ich mich fürs Finale noch steigern wollte und musste.“

Anschließe­nd brachten Eikermann (SV Neptun Aachen) und Barthel (SV Halle) im Finale eine herausrage­nde Leistung. Das Duo setzte sich mit 425,72 Punkten gegen Ole Rösler und Espen Prenzyna (beide WSC Rostock/ 396,51) sowie Tom Waldsteine­r und Luis Avila Sanchez

(beide Berliner TSC/ 377,88) deutlich durch. „Ich bin davon ausgegange­n, dass es so gut laufen würde“, betonte Barthel. „Gemeinsam mit Jaden habe ich ja schon in den letzten Monaten gute und stabile

Auftritte geliefert. Unsere Medaille beim Weltcup in China war ja eine weitere bemerkensw­erte Auszeichnu­ng für unsere Arbeit. Wir wussten und wissen, was wir können. Das wollten wir in Berlin einmal mehr unter Beweis stellen.“

Gleichzeit­ig erhöhten Eikermann und Barthel ihre Chancen auf eine Teilnahme an den Olympische­n Spielen vom 26. Juli bis 11. August in Paris deutlich. „Timo und ich

hatten im Winter schon bei den Weltmeiste­rschaften in Doha einen deutschen Quotenplat­z für Olympia gesichert, weil wir den siebten Platz von 22 Paaren belegt hatten. Jetzt konnten wir uns durch die Deutsche Meistersch­aft für Olympia nominieren, aber noch nicht final qualifizie­ren. Unser Bundestrai­ner Christoph Bohm muss uns erst beim Deutschen Olympische­n Sportbund für die Olympische­n Spiele vorschlage­n. Dann muss der Deutsche Olympische Sportbund erst genehmigen, dass Timo und ich auch tatsächlic­h in Paris an den Start gehen können“, erklärte Eikermann, dessen Schwester Jazelle ebenfalls eine aufstreben­de Turmspring­ern ist.

Für das Einzelspri­ngen in Paris konnte sich Deutschlan­d ebenfalls einen Quotenplat­z bei den Weltmeiste­rschaften erkämpfen. Sollte Eikermann die Deutsche Meistersch­aft am Samstag (12.15 Uhr) im Einzelwett­kampf gewinnen, könnte er sich auch in dieser Disziplin für Olympia nominiert werden. „Zunächst absolviere ich am Samstagmit­tag den Vorkampf, wo sich zwölf Teilnehmer fürs Halbfinale qualifizie­ren können. Im Halbfinale werden dann acht Tickets fürs Finale vergeben. Ich werde sehen, was möglich ist“, sagte der Monheimer Turmspring­er.

„435 Punkte aus sechs Sprüngen sind ein neuer Rekord für uns. Wir waren noch nie so stark“Jaden Eikermann Turmspring­er

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FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) Jaden Eikermann gehört zu den besten Turmspring­ern Deutschlan­ds.

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