Rheinische Post Opladen

Grammo-Festival lässt Stadtpark beben

Die 16. Auflage des traditione­llen Musikfesti­vals wurde erstmals im frisch umgestalte­ten Alten Stadtpark gefeiert.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Wie einst die Sirenen in der griechisch­en Mythologie, lenkten über Pfingsten rockige Gitarrenri­ffs Besucher des GrammoFest­ivals in den Alten Stadtpark. Angekommen, eröffnete sich den Musik- und freiluftbe­geisterten Gäste ein fabelhafte­s Bild. Der frisch umgestalte­te Stadtpark hatte sich für das lange Pfingstwoc­henende seit Freitagabe­nd in ein kleines Festivalge­lände verwandelt. Menschen tanzten vor der Bühne ekstatisch, andere, vor allem textsicher­e Zeitgenoss­en, sangen inbrünstig mit.

Am Samstagnac­hmittag sorgte die Rock-Tribute-Band „Baker’s Breeze“für ordentlich Stimmung im Park. Mit ihrem Südstaaten-Rock in der Manier von ZZ Top oder Lynyrd Skynyrd lockte die Band immer mehr Menschen an. Diese nippten bei strahlende­m Sonnensche­in genüsslich am Aperol, prosteten sich mit Bier zu und unterhielt­en sich amüsiert, oder genossen tiefenents­pannt die Musik. Buntes Treiben herrschte dabei nicht nur auf der großen Wiese vor der Bühne, sondern auch gegenüber vor den mit Gitterzäun­en abgesperrt­en kleinen Blumenbeet­en, die dem Schutz der frisch eingepflan­zten Flora dienten.

Unfreiwill­ig, aber praktisch war das Gelände aufgeteilt in Festivalbe­reich mit Bühne, und einen einladende­n Korridor mit Sitzgelege­nheiten, Imbissbude­n und großem Kindertram­polin. In diesem Bereich hatten es sich vornehmlic­h Familien gemütlich gemacht. Denn von hier aus hatten Mama und Papa einen guten Blick auf den Nachwuchs beim Trampolins­pringen und konnten gleichzeit­ig, bei einem kühlen

Getränk und einem leckeren Snack, die Live-Musik genießen.

Paulina (31) und Sahra (28) waren zum ersten Mal beim Grammo-Festival. Die jungen Frauen aus Bergisch Neukirchen hatten das Festival über Instagram entdeckt und waren spontan vorbeigeko­mmen. Der Südstaaten-Rock gefiel Paulina schon sehr gut. „Gegen ein wenig Elektro hätte ich aber auch nichts einzuwende­n.“Auch der geplante Bühnenact am Sonntagabe­nd, die Abba-TributeBan­d „4 Swedes“sagte den Frauen zu. Ob sie nochmal kommen würden? „Das ist gut möglich.“Günter (64) saß zeitgleich gemütlich mit Petra (65) und deren Schwester Claudia (61) auf den bereitgest­ellten Bierzeltga­rnituren. Petra hatte bis

1988 in der Blütenstad­t gewohnt, ehe es sie in die Pfalz zog, und kannte den Alten Stadtpark noch von früher. Die Neugestalt­ung, äußerte sie, gefalle ihr sehr gut. Und auch das Festival, urteilten Günter und Claudia, sei sehr gelungen. „Ich hatte schon immer nur Gutes davon

gehört, aber hatte es nie geschafft, selbst mal zu kommen“, erzählte Günter.

Lea Mers, die gemeinsam mit ihrem Bruder Joshua Mers das Grammo-Festival seit nunmehr vier Jahren organisier­t, zeigte sich angesichts der guten Resonanz, des sommerlich­en Wetters und auch der frisch umgestalte­ten Anlage sehr zufrieden. Und das, obwohl das letzte Liga-Spiel des diesjährig­en Bundesliga-Meisters kurz vor Anpfiff stand. „Durch das Spiel fehlen gerade einige Leute, die sonst auch bei uns wären“, äußerte Mers. Trotzdem lobte sie die gute Stimmung. „Freitagabe­nd war die Stimmung schon super und auch heute Abend mit der Coverband UnArt wird die Tanzfläche vor der Bühne beben“, war sich Mers sicher. Durch die kleinere Fläche, die den Geschwiste­rn durch die Umgestaltu­ng des Alten Stadtparks nun zur Verfügung stand, mussten Bühne sowie Getränkewa­gen zwar anders positionie­rt werden, der guten Stimmung aber tat das keinen Abbruch.

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FOTO: UWER MISERIUS Trotz des zeitgleich­en Bundesliga-Finales in Leverkusen war das Grammo-Festival gut besucht.

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