Grammo-Festival lässt Stadtpark beben
Die 16. Auflage des traditionellen Musikfestivals wurde erstmals im frisch umgestalteten Alten Stadtpark gefeiert.
Wie einst die Sirenen in der griechischen Mythologie, lenkten über Pfingsten rockige Gitarrenriffs Besucher des GrammoFestivals in den Alten Stadtpark. Angekommen, eröffnete sich den Musik- und freiluftbegeisterten Gäste ein fabelhaftes Bild. Der frisch umgestaltete Stadtpark hatte sich für das lange Pfingstwochenende seit Freitagabend in ein kleines Festivalgelände verwandelt. Menschen tanzten vor der Bühne ekstatisch, andere, vor allem textsichere Zeitgenossen, sangen inbrünstig mit.
Am Samstagnachmittag sorgte die Rock-Tribute-Band „Baker’s Breeze“für ordentlich Stimmung im Park. Mit ihrem Südstaaten-Rock in der Manier von ZZ Top oder Lynyrd Skynyrd lockte die Band immer mehr Menschen an. Diese nippten bei strahlendem Sonnenschein genüsslich am Aperol, prosteten sich mit Bier zu und unterhielten sich amüsiert, oder genossen tiefenentspannt die Musik. Buntes Treiben herrschte dabei nicht nur auf der großen Wiese vor der Bühne, sondern auch gegenüber vor den mit Gitterzäunen abgesperrten kleinen Blumenbeeten, die dem Schutz der frisch eingepflanzten Flora dienten.
Unfreiwillig, aber praktisch war das Gelände aufgeteilt in Festivalbereich mit Bühne, und einen einladenden Korridor mit Sitzgelegenheiten, Imbissbuden und großem Kindertrampolin. In diesem Bereich hatten es sich vornehmlich Familien gemütlich gemacht. Denn von hier aus hatten Mama und Papa einen guten Blick auf den Nachwuchs beim Trampolinspringen und konnten gleichzeitig, bei einem kühlen
Getränk und einem leckeren Snack, die Live-Musik genießen.
Paulina (31) und Sahra (28) waren zum ersten Mal beim Grammo-Festival. Die jungen Frauen aus Bergisch Neukirchen hatten das Festival über Instagram entdeckt und waren spontan vorbeigekommen. Der Südstaaten-Rock gefiel Paulina schon sehr gut. „Gegen ein wenig Elektro hätte ich aber auch nichts einzuwenden.“Auch der geplante Bühnenact am Sonntagabend, die Abba-TributeBand „4 Swedes“sagte den Frauen zu. Ob sie nochmal kommen würden? „Das ist gut möglich.“Günter (64) saß zeitgleich gemütlich mit Petra (65) und deren Schwester Claudia (61) auf den bereitgestellten Bierzeltgarnituren. Petra hatte bis
1988 in der Blütenstadt gewohnt, ehe es sie in die Pfalz zog, und kannte den Alten Stadtpark noch von früher. Die Neugestaltung, äußerte sie, gefalle ihr sehr gut. Und auch das Festival, urteilten Günter und Claudia, sei sehr gelungen. „Ich hatte schon immer nur Gutes davon
gehört, aber hatte es nie geschafft, selbst mal zu kommen“, erzählte Günter.
Lea Mers, die gemeinsam mit ihrem Bruder Joshua Mers das Grammo-Festival seit nunmehr vier Jahren organisiert, zeigte sich angesichts der guten Resonanz, des sommerlichen Wetters und auch der frisch umgestalteten Anlage sehr zufrieden. Und das, obwohl das letzte Liga-Spiel des diesjährigen Bundesliga-Meisters kurz vor Anpfiff stand. „Durch das Spiel fehlen gerade einige Leute, die sonst auch bei uns wären“, äußerte Mers. Trotzdem lobte sie die gute Stimmung. „Freitagabend war die Stimmung schon super und auch heute Abend mit der Coverband UnArt wird die Tanzfläche vor der Bühne beben“, war sich Mers sicher. Durch die kleinere Fläche, die den Geschwistern durch die Umgestaltung des Alten Stadtparks nun zur Verfügung stand, mussten Bühne sowie Getränkewagen zwar anders positioniert werden, der guten Stimmung aber tat das keinen Abbruch.