Rheinische Post Opladen

Mit Rückenwind in die Relegation

Kapitän Andre Hoffmann sieht sein Team gegen Bochum psychologi­sch im Vorteil.

- VON BERND JOLITZ, GIANNI COSTA UND TOBIAS DINKELBORG

Ein Heimspiel vor mehr als 50.000 Zuschauern, durch einen späten Treffer 3:2 gewonnen – und doch geht es an diesem Pfingstson­ntag bei Fortuna fast gar nicht um den Sieg gegen den 1. FC Magdeburg. „Ich glaube, dass man heute gesehen hat, dass schon der VfL Bochum in unseren Hinterköpf­en war“, gibt Kapitän Andre Hoffmann zu. „Das ist auch völlig normal, dass die Donnerstag und Montag anstehende­n Spiele gegen Magdeburg eine Rolle gespielt haben. Wir waren nicht zu hundert Prozent konsequent, das war nicht unser bestes Spiel.“

Trotzdem aber habe Fortuna erneut gezeigt, „dass wir Nackenschl­äge wegstecken und ein Spiel wieder auf unsere Seite ziehen können“. Sicher nicht die unwichtigs­te Erkenntnis vor den beiden Relegation­sspielen gegen die Bochumer. „Es ging heute vor allem darum, sich noch einmal ein gutes Gefühl zu holen“, erklärt Hoffmann, „und wenn man Spiele gewinnt, dann bekommt man zwangsläuf­ig ein gutes Gefühl. Eines, das diese 34 Spieltage irgendwie auch rund macht. Wenn ich jetzt zum Beispiel Christos sehe mit diesem Ding in der Hand.“

Dieses „Ding“– immerhin die Kanone als Ehrenpreis für den Torschütze­nkönig der Zweiten Liga, die Fortunas Tzolis sich mit seinem Dreierpack gegen Magdeburg verdiente und nun in der Interviewz­one

der Arena unmittelba­r neben Hoffmann strahlend präsentier­t. Ein weiterer Baustein zum großen Selbstbewu­sstsein, mit dem die Düsseldorf­er jetzt in die Entscheidu­ngsrunde am Donnerstag und Montag gehen. „Das wird uns eine wahnsinnig­e Energie geben für das, was jetzt ansteht.“

Diese Energie ist bei Hoffmann bereits in diesem Moment zu spüren, obwohl er gerade erst 90 gar nicht so einfache Minuten gegen voll motivierte Magdeburge­r abgespult hat. Ein Vorhaben, das er mit voller Überzeugun­g ausspricht. „Unsere Brust könnte vor diesen beiden Spielen nicht breiter sein. Jeder in Fußball-Deutschlan­d weiß, was es heißt, abends an der Castroper Straße zu spielen. Mir als Kind des Ruhrgebiet­s muss das ohnehin niemand erzählen“, sagt der gebürtige Essener. „Aber das werden wir den Jungs bei uns, die das vielleicht nicht so auf dem Schirm haben, schon noch mitteilen.“

Vielleicht sei es „ein minimaler Vorteil“, dass das Rückspiel in Düsseldorf stattfinde, „weil wir gezeigt haben, dass wir hier zu Hause alles und jeden schlagen können“, meint Hoffmann weiter. „Wir sind vor Bochum gewarnt. Aber wir werden auf eine Mannschaft treffen, deren Selbstvert­rauen nicht maximal sein kann. Das geht überhaupt nicht. Aber es ist dennoch eine Mannschaft, die eine höhere Qualität hat als viele, gegen die wir in den vergangene­n Wochen gespielt haben.“Er haben „großen Respekt vor dem VfL, der sich schon drei Jahre in der Bundesliga hält, was wir damals nicht geschafft haben. Aber wir brauchen uns überhaupt nicht zu verstecken mit unserer Serie von 14 Ligaspiele­n, die wir nicht verloren haben.“

In der Relegation gehe es darum, dass „wir komplett bei uns bleiben, dass wir kühlen Kopf bewahren und in unseren Abläufen bleiben. Dass wir eine gewisse Gelassenhe­it an den Tag legen, aber sobald dann angepfiffe­n ist, voll da sein werden.“Das Ganze dann auch mit einer wirklichen Fortuna-Spielweise. Nicht wie in der Hinrunde in Hamburg, als die Thioune-Truppe viel defensiver agierte als gewohnt, viel vorsichtig­er – und prompt gegen den HSV verdient verlor. „Bei uns waren in den vergangene­n Wochen ganz klare Muster zu erkennen, und die müssen wir auch am Donnerstag durchdrück­en.“Der Plan für Bochum steht.

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FOTO: MARIUS BECKER/DPA Selbstbewu­sst: Fortunas Kapitän Andre Hoffmann.

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