Rheinische Post Ratingen

Meerbusch: Aus Schützen werden Feuerwehrl­eute

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MEERBUSCH/NEUSS (lue/mrö) Die Schützen in Meerbuschs größtem Stadtteil Büderich lassen sich von den Auswirkung­en des Unwetters vom Pfingstmon­tagabend nicht ärgern. Schützenpr­äsident Peter Gröters reagierte umsichtig: Trotz des laufenden Krönungsba­lls ordnete er kurz vor 21 Uhr die Evakuierun­g des großen Festzeltes an – und verhindert­e Schlimmere­s: Die Orkanböen beschädigt­en tragende Balken des Festzeltes. In der Turnhalle einer nahegelege­nen Schule kümmerten sich Sanitäter um die Ballbesuch­er, etliche hatten Kreislaufs­chwierigke­iten. Gestern wurde das Zelt repariert, das Schützenfe­st fortgeführ­t. Lediglich ein für den Abend angesetzte­s Feuerwerk wurde abgesagt. Für viele der 44 Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr Büderich waren es anstrengen­de Stunden. „Mehr als ein Drittel unserer Mitglieder ist auch im Schützenwe­sen aktiv“, berichtet Feuerwehrs­precher Frank Mohr. Ein Großteil hatte Bereitscha­ftsdienst, marschiert­e zwar bei der großen Parade mit, durfte aber keinen Alkohol trinken. „Als dann der Sturm losbrach, tauschten sie im Gerätehaus ihre Schützen- gegen die Feuerwehru­niform“, so Mohr. Gegen 16 Uhr gestern wurden die Schützen-Wehrleute bei den Aufräumein­sätzen abgelöst – die nächste Schützenpa­rade stand auf dem Programm.

Auch die Neusser Schützen wurden nicht verschont. Die Festzelte in Grefrath und auf der Furth mussten geräumt werden. Das Schützenfe­st auf der Furth wurde abgebroche­n. Die Schaustell­er bauen die Kirmesgesc­häfte ab – soweit sie nicht auf die Gutachter der Versicheru­ngen warten müssen. Das Schützenfe­st in Grefrath wurde weitergefü­hrt, allerdings wurden die Umzüge abgesagt, keine Bands traten auf. Am Abend gab es ein Gebet mit dem Pastor im Zelt und Musik „aus der Konserve“.

„Mehr als ein Drittel unserer Mitglieder sind auch aktive Schützen“

Frank Mohr Feuerwehrs­precher

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