Kassen: Kliniken rechnen falsch ab
Jede zweite überprüfte Krankenhausabrechnung ist nach Kassen-Angaben fehlerhaft. Der Schaden wird auf 2,3 Milliarden Euro geschätzt. Doch Gesundheitsminister Gröhe hält sich mit Kritik zurück.
David Marcus, bisheriger Chef des Bezahldienstes PayPal, geht zu Facebook und nimmt einen Rückschritt auf der Karriereleiter in Kauf. Marcus soll beim weltgrößten Online-Netzwerk als Vizepräsident für den Kurznachrichten-Dienst Messenger zuständig sein. Dabei werde der Milliarden-Zukauf WhatsApp nicht in seinen Kompetenzbereich fallen, betonte Facebook. Der 41-jährige Marcus solle ein Geschäftsmodell für den Facebook Messenger entwickeln, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Der kostenlose Dienst hat rund 200 Millionen Nutzer. Marcus begründete seinen Wechsel mit seinem Wunsch, näher an der Produktentwicklung arbeiten zu wollen. Hermann Bahlsen, langjähriger Geschäftsführer und Mitinhaber des Keks-Herstellers Bahlsen, ist tot. Der Unternehmer sei am vergangenen Freitag im Alter von 86 Jahren gestorben, teilte der Süßwarenproduzent mit. Nach knapp vier Jahrzehnten an der Bahlsen-Spitze hatte der Enkel des gleichnamigen Firmengründers 1996 den Konzern verlassen und sich zahlreichen Ehrenämtern sowie der Leitung von Auslandsbeteiligungen und Immobilien gewidmet. Hermann Bahlsen hatte maßgeblichen Anteil daran, dass das Gebäck um die Marke Leibniz-Keks in aller Welt berühmt wurde. BERLIN Mehr als jede zweite überprüfte Krankenhaus-Abrechnung fällt nach Darstellung der gesetzlichen Krankenkassen zu hoch aus. Die Beitragszahler würden auf diese Weise um jährlich 2,3 Milliarden Euro geprellt. Dies geht aus neuen Zahlen des Spitzenverbandes der Krankenkassen (GKV) für das erste Halbjahr 2013 hervor. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) wies die Darstellung als falsch zurück.
Die Krankenkassen zahlen jährlich über 66 Milliarden Euro an die deutschen Krankenhäuser. Zu hohe Abrechnungen vieler Kliniken sind seit Jahren ein Ärgernis. Ohne sie könnte der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung von derzeit 15,5 Prozent des Bruttomonatsgehalts um 0,2 Prozentpunkte geringer ausfallen, schätzt der GKV.
An der Quote der nachgewiesenen Falschabrechnungen hat sich seit drei Jahren wenig geändert. Sie liegt seit 2011 über 50 Prozent. Im ersten Halbjahr 2013 entdeckte der Medizinische Dienst der Krankenkassen erneut in 52,8 Prozent aller überprüften Rechnungen Fehler. Entweder seien Leistungen nicht im abgerechneten Umfang oder gar nicht erbracht worden, so der GKV. Dabei gehe es etwa um nicht verabreichte Medikamente oder nicht verabreichte Beatmungsstunden. Die Krankenkassen seien der Auffassung, sie müssten zu viel ausgezahltes Geld für beide Leistungen zurückerhalten, wenn beide Leistungen nicht erbracht worden sei- en. Die Kliniken meinen dagegen, sie müssten nur für die Leistung Geld zurückerstatten, die die Überprüfung ausgelöst hatte.
Streit gibt es zwischen Kassen und Kliniken auch darüber, ob die Krankenhäuser weiterhin eine Aufwandspauschale von 300 Euro für jede überprüfte Abrechnung verlangen dürfen, die sich als korrekt erwiesen hat. „Angesichts dieser Re- gelung kann man nur ungläubig den Kopf schütteln“, so der GKV.
Rund 70 Prozent der Prüfungen stellten infrage, ob Patienten überhaupt ins Krankenhaus hätten aufgenommen werden sollen, erklärte die DKG. Die Kliniken könnten aber nichts dafür, wenn es hier zu unterschiedlichen medizinischen Einschätzungen komme. Bei den reklamierten 2,3 Milliarden Euro handele