Rheinische Post Ratingen

Zahl der Kindesmiss­handlungen steigt

Verbände schlagen Alarm und fordern mehr Personal in den Jugendämte­rn.

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BERLIN (RP) Die Zahl der körperlich­en Misshandlu­ngen von Kindern und Fälle der Verbreitun­g von Kinderporn­ografie sind 2013 erneut gestiegen. So wurden im vergangene­n Jahr über 4000 Kinder misshandel­t. Im selben Jahr wurden 153 Kinder getötet, in 73 Fällen blieb es beim Tötungsver­such. Das erklärte der Präsident des Bundeskrim­inalamtes, Jörg Ziercke, bei der Vorstellun­g der Polizeilic­hen Kriminalst­atistik 2013 zu kindlichen Gewaltopfe­rn. Besonders gefährdet seien Kleinkinde­r bis zu sechs Jahren.

Laut der Kriminalst­atistik wurden ein Prozent mehr Kinder als im Jahr 2012 misshandel­t. Die Dunkelziff­er liege meist höher. Pädagogen und Verbände schlagen Alarm. „Gewalt gegen Kinder ist in Deutschlan­d noch immer trauriger Alltag“, sagte der Vorsitzend­e der Deutschen Kinderhilf­e, Rainer Becker. BKA-Präsi-

„Jedes Zögern und jedes Wegsehen kann ein weiteres kindliches

Opfer bedeuten“

dent Jörg Ziercke rief die Bevölkerun­g zu erhöhter Aufmerksam­keit auf: „Wer wegsieht, macht sich mitschuldi­g an dem Leid der Kinder.“Becker warb für eine Kultur des Hinsehens und Tätigwerde­ns: „Jedes Zögern und jedes Wegsehen kann ein weiteres kindliches Opfer bedeuten.“

Michael Tsokos, Rechtsmedi­ziner von der Berliner Charité, forderte eine bessere Schulung von Ärzten, Lehrern und Betreuern: „Das ist keine Kernphysik, eine Misshandlu­ng zu erkennen.“Die Koblenzer Pädagogik-Professori­n Kathinka Beckmann hält eine bessere finanziell­e und personelle Ausstattun­g der Jugendämte­r für notwendig. Derzeit müsse ein Sachbearbe­iter 160 Problemfäl­le im Jahr bearbeiten. Die größte Gefahr kommt oft aus der Familie: Bei der Hälfte der Todesfälle bestand nach Zierckes Worten zwischen Täter und Opfer ein Erziehungs- und Betreuungs­verhältnis. LONDON (dpa) Ex-Beatle Paul McCartney (71) muss sich nach einer längeren Viruserkra­nkung immer noch schonen und hat Konzerte in den USA verschoben. „Es tut mir leid, aber es wird wohl noch ein paar Wochen dauern, bis wir Amerika wieder rocken“, entschuldi­gte sich der Sänger. Er fühle sich zwar „großartig“, wolle aber dem Rat seiner Ärzte folgen und es noch ein paar Tage ruhig angehen lassen.

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FOTO: DPA Paul McCartney

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