Rheinische Post Ratingen

WM 1974 eine der größten Stasi-Operatione­n

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ERFURT (sid) Die Fußball-Weltmeiste­rschaft 1974 in der Bundesrepu­blik Deutschlan­d hat zu einer der größten Operatione­n der Staatssich­erheit der DDR geführt. Dies berichtet der Mitteldeut­sche Rundfunk nach Recherchen in der StasiUnter­lagenbehör­de. Laut MDR gab es in der DDR-Auswahl fünf geheime MfS-Zuträger, darunter offenbar auch Cheftraine­r Georg Buschner. Dieser verstarb am 12. Februar 2007.

Bei der WM-Endrunde kam es in der Vorrunde am 22. Juni 1974 in Hamburg zum deutsch-deutschen Duell zwischen der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes und dem DDR-Team um Jürgen Sparwasser, dem das 1:0-Siegtor für den Außenseite­r DDR gelang. „Vielleicht war jemand aus der Mannschaft ein geheimer Zuträger. Ich weiß es nicht und finde es merkwürdig, dass das jetzt nach so vielen Jahren ausgekramt wird“, sagte Sparwasser. Zu der angebliche­n Tätigkeit von Buschner als MfS-Mitarbeite­r meinte der Schütze des goldenen Tores im innerdeuts­chen Vergleich: „Ich weiß es nicht. Für mich war Trainer Georg Buschner eine absolute Autoritäts­person.“Vor 40 Jahren waren zeitweise Hunderte zusätzlich­e Stasi-Spitzel in der Bundesrepu­blik im Einsatz. Sie sollten verhindern, dass sich mitreisend­e DDR-Fans in den Westen absetzten. Laut MDR Thüringen reisten insgesamt 5188 DDRBürger als Zuschauer zur Weltmeiste­rschaft in den Westen.

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