Sturmschäden: Die Bilanz einer langen Nacht

Wege freisägen – An rund 180 Einsatzstellen arbeiteten Helfer von Feuerwehr und THW. Menschen kamen in der Stadt nicht zu Schaden.

HEILIGENHAUS Am späten Montagabend erhielt Karl Kristian Woelm die Nachricht: Das Dach einer Produktionshalle seiner Firma an der Höseler Straße hatte sich gelöst und teils abgerollt wie der Deckel einer Sardinendose. Am frühen Morgen war die Spezialfirma Albry mit einem Kran vor Ort. „Wir müssen die durchnässte Dachisolierung komplett erneuern – weitere Schäden blieben aus“, sagt der Firmenchef. „Nicht auszudenken aber, wenn so etwas am Tag passiert wäre.“Und allem Stress zum Trotz vergisst Woelm eines nicht: „Die Feuerwehr hat super gearbeitet. Die Höseler Straße sah in der Nacht noch fürchterlich aus – aber alles war dort sehr schnell beseitigt.“

Der Sirenenalarm kam am Montagabend um 21.24 Uhr. Alle Helfer versammelten sich auf der Feuerund Rettungswache. Dort lief die komplette Koordination die Nacht über. Die Unwetterwarnung war kurz zuvor gekommen. Schwere Sturmböen mit bis zu 100 Stundenkilometern rissen im Stadtgebiet Bäume um, deckten Dächer ab und machten Straßen unpassierbar. Kurz nach Beginn des Gewitters löste der örtliche Einsatzleiter den Sirenenalarm aus, alle Einsatzkräfte sammelten sich auf der Feuer- und Rettungswache. Die Feuerwehrleute hatten es teilweise selbst schon schwer, zu den Standorten zu kommen.

Bis 4.45 Uhr waren in Heiligenhaus in der Spitze 50 Kräfte der Feuerwehr, acht Kräfte der Technischen Betriebe und 17 Kräfte des THW (Ortsverbände Heiligenhaus/ Wülfrath, Ratingen und Solingen) und Mitarbeiter der Technischen Betriebe im Einsatz. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 72 Einsatzstellen abgearbeitet. Gestern bis zum späten Vormittag war diese Bilanz noch weiter angeschwollen. Da, wo die Helfer noch nicht waren, versuchten Anwohner Nachbarschafts- und Selbsthilfe – wie bei einem umgestürzten Baum an der Talburgstraße. Das wichtigste für Feuerwehrsprecher Nils Vollmar. „In der ganzen Nacht sind keine Menschen zu Schaden gekommen. 102 abgear-

RP-FOTOS (3): ACHIM BLAZY Schweren Schaden nahm das Dach einer Produktionshalle der Firma HELM an der Höseler Straße.

Das Dach der technischen Betriebe der Stadt wurde teilweise abgedeckt. Mitarbeiter wurden nicht verletzt.

An der Ruhrstraße halfen sich die Nachbarn selbst, bis die Profis kamen.