Verkehrschaos nach dem Orkan
Am Tag nach dem Unwetter, das drei Menschen das Leben kostete, zeigt sich das Ausmaß des Schadens: Massenweise fielen Bäume um, Autos wurden zerquetscht, Dächer beschädigt, Reklametafeln verweht. Das Aufräumen hat begonnen.
Der Tag nach dem Orkan war vor allem geprägt durch Staus – eine Unzahl von Straßen war durch umgestürzte Bäume blockiert, für kurze Wege brauchte man Stunden. Wie viele tausend Bäume vernichtet wurden, ist noch nicht bekannt – aber nie zuvor hat die Stadt so viel Grün verloren. Es traf Parks, die Rheindeiche, und auch die Kö ließ Federn: Die Platanen und Kastanien hielten stand, aber im Kö-Graben lagen Dutzende dicke Äste.
Feuerwehr Die Wehr ist seit der Orkannacht im Dauer-Einsatz, Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr helfen und sorgen vor allem für die Besetzung der Wachen, um auch für andere Einsätze bereit zu sein. Man hat Hilfe von verschiedenen Feuerwehren erbeten. Unter anderem sind Kräfte aus Köln und Kevelaer im Einsatz, aber auch andere Städte sandten Unterstützung. Das Technische Hilfswerk (THW) war ebenfalls im Einsatz.
Opfer Die Zahl der Todesopfer blieb bei drei – sie kamen ums Leben, weil sie sich in ein Gartenhaus geflüchtet hatten, auf das aber zwei Bäume stürzten. (s. Bericht auf der NRW-Seite) Die Zahl der Verletzten gab die Stadt zuletzt mit zehn an, drei davon waren Feuerwehrleute. Acht Personen waren in ihren Fahrzeugen eingeklemmt.
Einsatzkräfte Es wird zwei bis drei Tage dauern, bis die Straßen freigeräumt sind, sagt Feuerwehrchef Peter Albers. Rund 1250 Kräfte (Stadt, Feuerwehr und Awista) waren oder sind im Einsatz, das Gartenamt hat rund 180 Mitarbeiter vor Ort. Es gab bis 17 Uhr gestern 2050 Hilfeanforderungen bei der Feuerwehr, mehr als 100 Brandmeldeanlagen lösten aus und mussten kontrolliert werden.
Verkehr Bis zum Nachmittag war es schwer, in die City zu kommen. Die Lage entspannte sich kaum, obwohl geräumt wurde. Der Warnung, Düsseldorf zu meiden, waren offenbar viele gefolgt: In der Stadt war es sichtlich leerer als sonst, Gastronomie und Einzelhandel merkten das am Umsatz.
Freibäder Die Stadt öffnete die Bäder erst gar nicht. In allen Bädern waren Bäume umgestürzt.
Hofgarten In diesem Park sind, wie im Volksgarten, zahlreiche Bäume entwurzelt worden, nicht nur leichte und schnell wachsende Gewächse wie Pappeln haben dem Sturm nicht standgehalten.
Vorsicht Inhaber Peter König schloss gestern vorsichtshalber das Füchschen, auf der Kö schlossen Geschäfte schon am Nachmittag.
Unternehmen Bei Vallourec ist die Nachtschicht ausgefallen, die Werksfeuerwehr musste sich erst einen Überblick verschaffen und die Gefahrenstellen klären.
Stadtwerke Es gab Stromausfälle im Düsseldorfer Süden und den Ausfall einiger Laternen. Umstürzende Bäume ließen Gas aus 60 GasLeuchten austreten, was aber draußen kein Problem ist. Inzwischen sind sie alle wieder repariert.
Schulen Öffentliche Schulen können heute geschlossen bleiben. 30 Grundschulen, sechs weiterführende Schulen und drei Kitas bleiben auf jeden Fall geschlossen.
Gefährdungslage Nach wie vor gibt es eine Reihe von beschädigten Dächern, von denen Ziegel herabzufallen drohen. Die Polizei sperrte beispielsweise wegen einer solchen Lage gestern die Königstraße. Außerdem wird dringend davor gewarnt, zersplitterte Bäume zu berühren – sie stehen häufig unter enormer Spannung und können tödlich verletzen, wenn sie plötzlich herumschnellen.
Friedhöfe Teilweise gesperrt, Beerdigungen fallen aus, wenn Sicherheit oder Zugang nicht gewährleistet werden können.
Hilfe Die Stadt hat eine Hotline eingerichtet: Telefon 8990000 oder 89 990001. Oberbürgermeister Dirk Elbers kündigte an, man werde unbürokratisch helfen und eine „finanzielle Hilfestellung“geben, „wenn das Haus nicht mehr bewohnbar ist“.