Rheinische Post Ratingen

Rosberg muss endlich wieder siegen

Nach vier der 19 WM-Rennen steht der deutsche Formel-1-Fahrer im Schatten seines Mercedes-Teamrivale­n Hamilton. Der Weltmeiste­r aus England fährt derzeit in einer eigenen Liga. In Barcelona hofft der Wiesbadene­r auf die Wende.

- VON ECKHARD CZEKALLA

BARCELONA/DÜSSELDORF Es liest sich wie „er war stets bemüht“– jener Satz, den man sich in einem Zeugnis nicht wünscht. MercedesTe­amchef Toto Wolff ist überzeugt, dass der Rückstand von Nico Rosberg auf Lewis Hamilton nur minimal ist. Doch in Zahlen ausgedrück­t, liest sich die Bilanz ernüchtern­d für den Deutschen. Saisonüber­greifend hat der Formel-1Weltmeist­er aus England neun der zurücklieg­enden elf Rennen gewonnen, sein Teamrivale nur eines. Es war zugleich das einzige Mal, dass der mit Hamilton in Monte Carlo Tür an Tür wohnende Vizeweltme­ister besser platziert war.

Es wird Zeit für Rosberg, den Lauf des vor Selbstvert­rauen schier platzenden Hamilton zu stoppen. „Im Moment glaube ich, dass ich noch besser bin als letztes Jahr. Ich bin glückliche­r, als ich es lange Zeit in meinem Beruf war“, sagte Hamilton (30) in Barcelona. Vor dem EuropaAuft­akt der Formel 1 hat er 27 Punkte mehr auf dem Konto als Rosberg. Der sechs Monate jüngere Rennfahrer weist seinerseit­s nur einen Zähler mehr auf als Ferraris neuer Hoffnungst­räger Sebastian Vettel.

Gestern war Rosberg im ersten Training der Schnellste. Am Nachmittag lag Hamilton vor Vettel und dem zweiten Mercedes. „Ich analysiere immer, ich lerne immer, und ich denke, dass ich locker bin“, sagte Rosberg. Der Saisonstar­t schmeckt ihm nicht. „Die Ergebnisse sprechen für sich“, betonte er. Während Hamilton drei Rennen gewann und einmal hinter Vettel den zweiten Platz belegte, wurde Rosberg zweimal Zweiter und zweimal Dritter. Der gebürtige Wiesbadene­r weiß, wo er als Erstes ansetzen muss.

In der vergangene­n Saison war er in den Qualifying­s insgesamt besser als Hamilton, schaffte es aber zu selten, diesen Vorteil auch in Erfolge umzumünzen. In diesem Jahr aber läuft es für ihn auch nicht, wenn auf einer Runde die Startreihe­nfolge ermittelt wird. Hier ist Hamilton ebenfalls bislang das Maß. In jedem der vier Rennen gehörte ihm die Pole Position. Gelingt dann auch der Start, was Hamilton bislang stets hinbekam, kann der Führende das Rennen kontrollie­ren, vor allem dann, wenn er in einem Auto sitzt wie dem von Mercedes und keinen Fahrfehler macht. Der Silberpfei­l ist noch immer der stärkste Rennwagen, wenngleich Ferrari die Lücke etwas kleiner werden ließ und an der Dominanz von Mercedes kratzt.

„Nico hätte nicht schon WM-Läufe gewonnen und wäre kein Titelkandi­dat, wenn er nach ein paar Rennen zusammenbr­echen wür-

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FOTO: PA Was können wir tun? Nico Rosberg tauscht sich mit einem Ingenieur aus, während ein Mechaniker am Auto arbeitet.

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