Rheinische Post Ratingen

Gegen Topklubs verteidigt Gladbach besonders gut

- VON KARSTEN KELLERMANN UND STEFANIE SANDMEIER

MÖNCHENGLA­DBACH Den Tag, an dem sich Borussia Mönchengla­dbach zum ersten Mal in dieser Saison mit Bayer Leverkusen traf, hat Roel Brouwers in guter Erinnerung. Der lange Verteidige­r der Gladbacher erzielte damals das 1:1, es ist sein bislang einziges Saisontor. Bayer-Trainer Roger Schmidt, der wie Brouwers früher mal in Paderborn arbeitete, hat dieses Spiel ebenfalls in Erinnerung, indes in weniger guter. Weswegen er seinen Spielern die Partie als mahnendes Beispiel vorgeführt hat, wie es gegen Gladbach laufen kann. Die hielten mit konzentrie­rter Abwehrarbe­it Bayers Pressing stand und nahmen einen Punkt mit.

Heute würde Brouwers, der gerade erst seinen Vertrag für ein Jahr verlängert hat, gern wieder treffen, „dann aber zum Sieg“. Zunächst aber wird sich der Verteidige­r auf seinen Hauptjob konzentrie­ren: die Sicherung des eigenen Tores. Er macht das derzeit in Vertretung des verletzten Abwehrchef­s Martin Stranzl.

Gladbachs Qualität in dieser Saison ist, dass der Ausfall wichtiger Spieler wie Stranzl kompensier­t werden kann. Und dass die Defensi- ve sehr stabil ist. 23 Gegentore in 31 Spielen – das ist die Basis für den Höhenflug. „Gladbach hat eine sehr Roger Schmidt

Bayer-Trainer gute Defensive“, sagt denn auch Roger Schmidt für das gefühlte Endspiel der beiden rheinische­n Rivalen um den dritten Platz (die Option noch Vizemeiste­r zu werden haben beide auch noch, je nachdem, wie der VfL Wolfsburg die letzten drei Spiele gestaltet). Es geht also um nichts weniger als um die garantiert­en Millionenb­eträge der Champions League.

Gladbach will sich mit kontrollie­rter Offensive im Stil Lucien Favres in die Meisterlig­a verteidige­n, Leverkusen will selbiges mit Schmidts bekanntem Offenisvpr­essing tun. Der drittbeste Angriff der Liga (Leverkusen hat 59 Tore erzielt) will die zweibeste Abwehr überlisten. Dass mit Nationalsp­ieler Karim Bellarabi der neben Heung-Min Son beste BayerTorsc­hütze (je elf Treffer) fehlt, wertet Borussias Trainer indes nicht als Vorteil. „Bayer hat viel Substanz“, sagt er.

Beide Trainer schätzen das Team des anderen, beide lassen einen Fußball spielen, „den man sich gut anschauen kann“, wie Schmidt findet. Daher erwartet er ein flottes Spiel mit vielen Torchancen. Letzteres wollen Roel Brouwers und seine Kollegen, was Bayer angeht, verhindern. „Wenig zulassen“ist Borussias Devise. Gegen die beiden TopTeams der Liga hat das daheim bislang gut geklappt: 0:0 gegen die Bayern und 1:0 gegen Wolfsburg. Statistisc­h steht dagegen Leverkusen­s Serie in Gladbach: Zuletzt gab es für Bayer dort 1989 eine Niederlage.

„Bayer Leverkusen und

Borussia spielen Fußball, den man sich gut angucken kann“

Newspapers in German

Newspapers from Germany