Rheinische Post Ratingen

Heute bundesweit­er „Tag der Kinderhosp­izarbeit“

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Gründung Am 10. Februar 1990 gründeten sechs betroffene Familien den Deutschen Kinderhosp­izverein e.V. Vereine Ambulanter Kinder- und Jugendhosp­izdienst Düsseldorf, Tel. 0211 51369180, www.akhd-duesseldor­f.de Fördervere­in Kinder- und Jugendhosp­iz Regenbogen­land, Tel. 0211 610 195 19. www.kinderhosp­izregenbog­enland.de

Ist Alina im Hospiz, kann ihre Mutter durchatmen. Die Alleinerzi­ehende stößt bei der Betreuung ihrer Tochter auch an Grenzen, denn 18 Stunden Pflegepers­onal stünden Alina theoretisc­h zu. Doch es ist kein Pflegepers­onal zu finden. Wenn die Tochter im Regenbogen­land ist, bleibt der Mutter Zeit für Papierkram. Sie würde sich wünschen, dass einem der Alltag als Betroffene­r nicht so schwer gemacht wird. Vieles müssen die Familien sich selbst erarbeiten und herausfind­en. Im Hospiz weiß die Mutter Alina in guten Händen, sie kann abschalten. Denn es gibt ständig Anlass zur Sorge: Alina hatte schon sechs Herzstills­tände in neun Wochen. Seit einem Jahr funktionie­ren ihre Nieren nicht mehr so gut. Aber die Mutter beschäftig­t sich nicht ständig mit Prognosen und Diagnosen. „Wir müssen vieles auf uns zukommen lassen. Auch ein Gesunder weiß nicht, was morgen passiert.“

Alina würde statt der Arbeit in der Behinderte­nwerkstat lieber etwas anderes machen. Sie liebt Tiere, hat einen Hund und zwei Kaninchen. Ihre Mutter bemüht sich um eine Lösung, doch es ist schwierig. Ihre Tochter würde gerne in einem Tierheim zum Beispiel Näpfe füllen und Hunde ausführen – gerne auch ehrenamtli­ch. „Sie hat im Vergleich eine kürzere Lebenserwa­rtung, sie braucht nicht zu arbeiten, damit sie später eine Rente hat“, sagt ihre Mutter. Denn die Zeit, die bleibt, soll so schön wie möglich sein.

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