Biathleten holen Gold zum WM-Auftakt
Vanessa Hinz, Laura Dahlmeier, Arnd Peiffer und Simon Schempp gewinnen die Mixed-Staffel. Überschattet wird der Start in Hochfilzen von einer Doping-Razzia beim kasachischen Team und dem Streit des Weltverbandes mit Russland.
HOCHFILZEN (dpa) Simon Schempp rauschte mit erhobenen Armen ins Ziel, jubelnd stürzten sich Vanessa Hinz, Laura Dahlmeier und Arnd Peiffer auf den deutschen Schlussläufer. Der Grund für so viel Euphorie: Die Skijäger legten einen Traumstart in die Biathlon-WM hin und schnappten sich gleich im Auftaktrennen das ersehnte MixedGold. Knapp setzte sich das DSVQuartett in Hochfilzen über die 2x6 und 2x7,5 Kilometer vor Frankreich (plus 2,2 Sekunden) und Russland (3,2) durch. „Das war ein enorm cooler Start für uns in die Weltmeisterschaft“, sagte Schempp im ZDF. „Ich bin noch etwas sprachlos. Das bedeutet mir schon ziemlich viel“, sagte Hinz. Weltcup-Spitzenreiterin Dahlmeier strahlte: „Das ist erst meine zweite Mixed-Staffel. Es ist toll, dass wir mit der Mannschaft oben stehen.“Es war der dritte WMTitel für das gemischte Quartett aus Deutschland nach 2008 und 2010.
Hinz machte ihre Sache beim ersten Schießen prima, benötigte beim zweiten Auftritt am Schießstand allerdings zwei Nachlader. Die 24Jährige reihte sich als Vierte hinter Italien, Olympiasieger Norwegen und Österreich ein. Mitfavorit Tschechien musste schon früh in die Strafrunde. Mit einem Rückstand von 9,8 Sekunden übergab Hinz als Sechste an Dahlmeier. Die Weltcup-Spitzenreiterin übernahm schnell die Führung. Doch am Schießstand präsentierte sie sich ungewohnt unsicher. Liegend und stehend benötigte die 23-Jährige je zwei Nachlader, war trotzdem als Erste beim Wechsel. „Läuferisch war es gut, aber vier Nachlader sind zu viel. Ich habe versucht, was zu riskieren“, sagte sie.
Und so kam es auch: Während die Konkurrenz reihenweise patzte, glänzte Peiffer mit zwei blitzschnellen und fehlerfreien Schießeinlagen. „Ich bin total froh, dass es so gut geklappt hat“, sagte er. Mit einem Vorsprung von 21,2 Sekunden auf den zweitplatzierten Italiener Dominik Windisch übergab Peiffer an Schempp. 46,5 Sekunden lagen die Franzosen da schon zurück, Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade startete die Aufholjagd, doch Schempp behielt die Nerven und benötigte nur einen Nachlader.
Überschattet wurde der erste Wettkampf indes von der DopingProblematik, die einmal mehr für Schlagzeilen sorgte. So führte Österreichs Polizei in den Teamunter- künften der kasachischen Nationalmannschaft eine Hausdurchsuchung durch und stellte zahlreiche medizinische Produkte und Medikamente sicher. In der Mixed-Staffel wurde Kasachstan später Elfter – ein Startverbot stand nicht zur Debatte. „Bisher wissen wir nicht, ob es sich um verbotene Substanzen oder verbotene Methoden handelt“, sagte Nicole Resch, Generalsekretärin des Biathlon-Weltverbandes IBU. Die