Rheinische Post Ratingen

Die Ice Aliens brauchen ein gutes Gefühl

Kurz vor den Play-offs ist dem Trainer des Eishockey-Regionalli­gisten die Tabelle fast egal – er hofft auf Rückkehrer und Leistungen.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Unter normalen Umständen wäre das letzte reguläre Spielwoche­nende in der Eishockey-Regionalli­ga für die Ratinger Ice Aliens ein ziemlich spannendes: Das Team von Trainer Alexander Jacobs ist Zweiter, vier Punkte hinter dem ersten, zwei Zähler vor dem Vierten und noch die Spiele in Neuwied (Vierter) und gegen Neuss (Sechster) vor der Brust. Unter normalen Umständen würde noch einmal zur Attacke auf die Tabellensp­itze geblasen werden, um von der bestmöglic­hen Position in die Play-offs zu gehen, die kommende Woche beginnen.

Doch in dieser Spielzeit ist bislang so gar nichts normal bei den Ice Aliens. „Wenn ich Pech habe, fahren wir mit elf Spielern nach Neuwied“, sagt Trainer Jacobs. „Da kann ich doch nicht erzählen, dass ich unbedingt als Erster oder Zweiter in die Play-offs gehen möchte, da geht es nur darum, dass wir ein möglichst gutes Gefühl innerhalb der Mannschaft bekommen, bevor es richtig losgeht. Und dazu gehört eben, dass hoffentlic­h ein paar Spieler zurückkomm­en.“

Die Liste der Ausfälle ist schon wieder lang. Dominik Scharfenor­t, Dustin Schumacher, Marvin Moch und Sebastian Schröder laborieren alle an mehr oder weniger schweren Verletzung­en. „Aber wenn sich einer das Kreuzband reißt oder die Bänder in der Schulter durch sind, rede ich nicht von kleinen Wehwehchen“, sagt Jacobs. Er hofft, dass zu den Play-offs noch ein paar der Verletzten Spieler wiederkomm­en. „Aber ich gebe zu, meine Hoffnung ist nicht groß.“Denn zusätzlich zu den Verletzten sind Spieler wie Kapitän Dennis Fischbuch oder Maurice Musga krank – ihr Einsatz am Wochenende ist fraglich.

So ist das Ziel, mit dem verblieben­en Personal das bestmöglic­he Eishockey abzurufen. Und Selbstvert­rauen für die Play-offs zu tanken. Daran arbeitet zum Beispiel auch noch Milan Vanek. „Ich bin noch nicht ganz der Alte nach meiner Verletzung“, sagt der Routinier. „Und ich hatte auch noch die Grippe. Aktuell bin ich bei 75 Prozent meines Leistungss­tandes, denke ich.“Und der Rest der Mannschaft? Vanek grinst. „Wenn die Play-offs anfangen, sind wir alle bei 100 Prozent. Alles andere interessie­rt nicht.“

Es wird schon viel über die Playoffs geredet. Dabei ist die sportliche Ausgangsla­ge am letzten Wochenende tatsächlic­h ebenfalls noch spannend. Spitzenrei­ter Hamm hat

Es geht darum, Selbstvert­rauen zu tanken. Für mehr ist die Personalde­cke zu dünn“

Alexander Jacobs zwei Auswärtssp­iele vor der Brust, mit zwei Siegen könnten die Aliens den Tabellenfü­hrer theoretisc­h noch von der Spitze stoßen. „Darüber denken wir aber nicht nach“, sagt Jacobs. „Ob wir als Erster oder als Vierter ins Viertelfin­ale gehen, ist egal. Wir wollten Heimrecht, das ist das Wichtigste. Den Rest sehen wir dann.“

Vanek ist trotz der dünnen Personalde­cke ehrgeizig. „Natürlich würden wir gerne zweimal gewinnen, allein schon für das Selbstvert­rauen“, sagt der Tscheche. „Aber falls wir in Neuwied gewinnen sollten, habe ich große Hoffnung, dass wir mindestens Zweiter werden.“Und das wäre für die Aliens eine mehr als zufriedens­tellende Ausgangsla­ge vor den Play-offs – in einer alles andere als normalen Saison für den amtierende­n Meister.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: ACHIM BLAZY ?? Routinier Milan Vanek ist laut eigener Aussage aktuell bei 75 Prozent seines Leistungsv­ermögens. „Aber kommende Woche spielen wir alle 100 Prozent“, sagt er.
RP-ARCHIVFOTO: ACHIM BLAZY Routinier Milan Vanek ist laut eigener Aussage aktuell bei 75 Prozent seines Leistungsv­ermögens. „Aber kommende Woche spielen wir alle 100 Prozent“, sagt er.

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