Die Ice Aliens brauchen ein gutes Gefühl
Kurz vor den Play-offs ist dem Trainer des Eishockey-Regionalligisten die Tabelle fast egal – er hofft auf Rückkehrer und Leistungen.
RATINGEN Unter normalen Umständen wäre das letzte reguläre Spielwochenende in der Eishockey-Regionalliga für die Ratinger Ice Aliens ein ziemlich spannendes: Das Team von Trainer Alexander Jacobs ist Zweiter, vier Punkte hinter dem ersten, zwei Zähler vor dem Vierten und noch die Spiele in Neuwied (Vierter) und gegen Neuss (Sechster) vor der Brust. Unter normalen Umständen würde noch einmal zur Attacke auf die Tabellenspitze geblasen werden, um von der bestmöglichen Position in die Play-offs zu gehen, die kommende Woche beginnen.
Doch in dieser Spielzeit ist bislang so gar nichts normal bei den Ice Aliens. „Wenn ich Pech habe, fahren wir mit elf Spielern nach Neuwied“, sagt Trainer Jacobs. „Da kann ich doch nicht erzählen, dass ich unbedingt als Erster oder Zweiter in die Play-offs gehen möchte, da geht es nur darum, dass wir ein möglichst gutes Gefühl innerhalb der Mannschaft bekommen, bevor es richtig losgeht. Und dazu gehört eben, dass hoffentlich ein paar Spieler zurückkommen.“
Die Liste der Ausfälle ist schon wieder lang. Dominik Scharfenort, Dustin Schumacher, Marvin Moch und Sebastian Schröder laborieren alle an mehr oder weniger schweren Verletzungen. „Aber wenn sich einer das Kreuzband reißt oder die Bänder in der Schulter durch sind, rede ich nicht von kleinen Wehwehchen“, sagt Jacobs. Er hofft, dass zu den Play-offs noch ein paar der Verletzten Spieler wiederkommen. „Aber ich gebe zu, meine Hoffnung ist nicht groß.“Denn zusätzlich zu den Verletzten sind Spieler wie Kapitän Dennis Fischbuch oder Maurice Musga krank – ihr Einsatz am Wochenende ist fraglich.
So ist das Ziel, mit dem verbliebenen Personal das bestmögliche Eishockey abzurufen. Und Selbstvertrauen für die Play-offs zu tanken. Daran arbeitet zum Beispiel auch noch Milan Vanek. „Ich bin noch nicht ganz der Alte nach meiner Verletzung“, sagt der Routinier. „Und ich hatte auch noch die Grippe. Aktuell bin ich bei 75 Prozent meines Leistungsstandes, denke ich.“Und der Rest der Mannschaft? Vanek grinst. „Wenn die Play-offs anfangen, sind wir alle bei 100 Prozent. Alles andere interessiert nicht.“
Es wird schon viel über die Playoffs geredet. Dabei ist die sportliche Ausgangslage am letzten Wochenende tatsächlich ebenfalls noch spannend. Spitzenreiter Hamm hat
Es geht darum, Selbstvertrauen zu tanken. Für mehr ist die Personaldecke zu dünn“
Alexander Jacobs zwei Auswärtsspiele vor der Brust, mit zwei Siegen könnten die Aliens den Tabellenführer theoretisch noch von der Spitze stoßen. „Darüber denken wir aber nicht nach“, sagt Jacobs. „Ob wir als Erster oder als Vierter ins Viertelfinale gehen, ist egal. Wir wollten Heimrecht, das ist das Wichtigste. Den Rest sehen wir dann.“
Vanek ist trotz der dünnen Personaldecke ehrgeizig. „Natürlich würden wir gerne zweimal gewinnen, allein schon für das Selbstvertrauen“, sagt der Tscheche. „Aber falls wir in Neuwied gewinnen sollten, habe ich große Hoffnung, dass wir mindestens Zweiter werden.“Und das wäre für die Aliens eine mehr als zufriedenstellende Ausgangslage vor den Play-offs – in einer alles andere als normalen Saison für den amtierenden Meister.