Starker Auftakt für ein Folk-Jahr
Die Musiker und Tänzer der Show „The Spirit of Ireland“sorgten für einen fulminanten Abend und begeisterten in der vollbesetzten Aula.
HEILIGENHAUS Die Füße der Tänzer bewegen sich so schnell, dass die Augen kaum noch folgen können, mindestens ebenso schnell gleiten die Finger der Musiker über ihre Instrumente – alle zusammen bieten dabei ein rasantes irisches Spektakel für Augen und Ohren. „The Spirit of Ireland“brachte am Mittwoch den Geist der grünen Insel in die Stadt und begeisterte in der restlos ausverkauften Aula des ImmanuelKant-Gymnasiums.
Vier begnadete Instrumentalisten, eine Sängerin mit faszinierender Stimme und sieben Tänzer, die ihr „Beinwerk“beherrschen, sorgten für ein reizvolles und abwechslungsreiches Programm. Das spannte einen Bogen von den sanften Klängen über gälischen Gesang bis hin zu den knackigsten, tanzbaren Rhythmen, die die Insel selbst widerspiegeln. Der Spaß der Akteure auf der Bühne übertrug sich schnell auf das Folk-erprobte Heili- genhauser Publikum, der Funke sprang über. Jeder einzelne Ton an dem Abend wurde live gespielt – und gesteppt. Das ist echter Hochleistungssport, „und trotzdem sieht es so leicht aus“, findet Zuschauerin Maria Eichelbaum. Die Düsseldorferin hat zum ersten Mal einen solch rasanten Folk-Abend in Heiligenhaus erlebt, und es soll nicht der letzte gewesen sein. „Mir hat es richtig gut gefallen. Vor allem die Geigenklänge waren toll.“Ähnlich geht es da auch ihrem Freund Sven Beuchel. „Ein echter irischer Abend, jetzt fehlt eigentlich nur noch die obligatorische Pubschlägerei“, so sein Fazit mit Augenzwinkern.
Ganz so irisch wurde es aber nicht, dafür lieferten sich Star-Tänzer Andrew Vickers und der Bodhrán-Spieler aus der Band ein Tanzduell, das Rhythmus und Geschwindigkeit gekonnt verband. Die Bodhrán ist eine traditionelle irische Trommel, die man ganz speziell spielt und die einen faszinierenden Kontrast zu dem Klang der klackernden Steppschuhe bot. Vickers, der auch schon bei Riverdance tanzte, hat dabei nicht nur die Choreografien der siebenköpfigen Tanzcrew für den Abend konzipiert. Er beeindruckte auch mit SoloTanzeinlagen. Die fordern nicht nur das Taktgefühl der Zuschauer he- raus, sondern sind immer auch ein Flirt mit dem Publikum. „Auf den Live-Charakter legen wir viel Wert. Bei uns kommt kein Ton vom Band“, so das Credo von Veranstalter Michael Schweiger. Das sei auch ein Alleinstellungsmerkmal. Und genau das kam auch am Mittwochabend gut an beim Heiligenhauser Publikum. Alle Akteure auf der Bühne sind irisch oder haben irische Wur- zeln, der Folk liegt ihnen im Blut. „Die Musiker zum Beispiel studieren alle im irischen Limerick. Die dortige Universität ist die einzige, die irische Musik als Studienfach anbietet“, so Schweiger. Noch bis Anfang April tourt „The Spirit of Ireland“durch die Bundesrepublik, weitere Termine auf „http:// www.the-spirit-of-ireland.de“. Wenig kulturelle Angebote finden in Heiligenhaus so viele Zuschauer wie diese Folk-Musik: Energetische irische Musik bringt auch die Band „Goitse“mit, wenn sie am Mittwoch, 15. Februar, in den Club kommt. Die längst schon traditionelle Robert-Burns-Night mit Ian Bruce und Victor Besch bringt am Samstag, 18. Februar, den schottischen Nationaldichter in Text und Klangform in den Club.