Rheinische Post Ratingen

Die Unternehme­n sind optimistis­ch

- VON OLIVER WIEGAND

Die Industrie- und Handelskam­mer hat für ihr Konjunktur­barometer die Unternehme­n im Kreis Mettmann befragt. Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidente­n sehen die meisten Firmen sehr gelassen.

KREIS METTMANN Die Arbeitslos­enquote in Deutschlan­d lag selbst im Dezember nur bei 2,6 Millionen. Dabei ist es gerade mal zwölf Jahre her, dass Deutschlan­d fünf Millionen Arbeitslos­e hatte. Experten sprechen schon vom neuen Wirtschaft­swunder in Deutschlan­d. Im Kreis Mettmann gibt es von Seiten der Unternehme­n offenbar keinen Grund zur Klage. Die Geschäftsl­age der Unternehme­n hat sich seit dem vergangene­n Herbst sogar weiter verbessert.

„Die Betriebe im Kreis gehen zuversicht­lich in das Jahr 2017“, sagt Gerd Helmut Diestler, Volkswirt der IHK Düsseldorf. Gemeinsam mit Ulrich Hardt steller er gestern das Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunktur­Umfrage in Velbert vor. Beteiligt an der Umfrage haben sich 210 Betriebe mit insgesamt 19.000 Beschäftig­ten.

Trump-Effekt? In Industrie, im Großhandel und bei den Dienstleis- tern überwiegen die optimistis­chen Stimmen. Bauwirtsch­aft und Einzelhand­el gehen davon aus, dass sich an ihrer derzeit guten Geschäftsl­age nichts ändern wird. Berücksich­tigt hat die IHK in ihrer Umfrage auch die Wahl von Donald Trump zum amerikanis­chen Präsidente­n. Allerdings war die Umfrage vor der Amtseinfüh­rung abgeschlos­sen. Trotzdem äußerten einige Unternehme­n Irritation­en wegen zunehmende­r protektion­istischer Tendenzen. Allerdings waren auch die im Export tätigen Unternehme­n zuversicht­lich, ihren Auslandsab­satz weiter steigern zu können.

Risiken? Als Konjunktur­risiko wird von etwa 40 Prozent der Betriebe die Entwicklun­g der Inlandsnac­hfrage genann. Dieser Wert ist allerdings merklich geringer als in den Umfragen zuvor. 11 Prozent aller Betriebe sehen aktuell keine besonderen Konjunktur­risiken. Unter den Handels- und Dienstleis­tungsbetri­eben sind es sogar 15 Prozent, bei den Industrieb­etrieben des Verarbeite­nden Gewerbes allerdings nur drei Prozent.

Investitio­nen: Insgesamt planen über 90 Prozent aller Betriebe, im Jahr 2017 im Kreis Mettmann zu investiere­n, knapp ein Viertel von ihnen mehr als im vergangene­n Jahr und unter einem Sechstel weniger als bislang. Die Einzelhänd­ler haben allerdings ihre noch im Herbst 2016 geäußerten Expansions­pläne revidiert. Nun überwie-

„36 Prozentder Betriebe sind derzeit in einer guten Lage“

Gerd Helmut Diestler Volkswirt der IHK gen unter ihnen die Betriebe, die weniger als bislang zu investiere­n beabsichti­gen, so Diestler.

Beschäftig­ung: In den Städten des Kreises Mettmann ist die Zahl der Beschäftig­ten weiter gestiegen. Angesichts der positiven Geschäftse­rwartungen hat die Wirtschaft im Kreis Mettmann ihre Personalpl­äne für das Jahr 2017 nochmals leicht aufgestock­t. 13 Prozent der Betriebe haben Pläne, zusätzlich­es Personal einzustell­en. 28 Prozent aller Betriebe spüren derzeit keine Schwierigk­eiten bei der Besetzung von Fachkräfte­stellen, bei fast 31 Prozent hingegen bleiben entspreche­nde Stellen zwei oder mehr Monate nicht besetzt. Im Baugewerbe suchen jetzt sogar 88 Prozent aller Betriebe zusätzlich­es Personal. Fast die Hälfte benötigen zwei Monate oder länger um vakante Stellen zu besetzen, so die IHK.

Kapazität: Die Produktion­skapazität­en sind mit 79,6 Prozent etwas besser ausgelaste­t als im letzten Herbst. Maschinen und Anlagen werden damit in etwa so genutzt wie im langjährig­en Durchschni­tt. Allerdings ist nur die Bauwirtsch­aft – und das in der Wintersais­on - zu mehr als 80 Prozent ausgelaste­t.

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RP-AF: ACHIM BLAZY Einfallsre­ichtum sorgt für volle Auftragsbü­cher: Der Ratinger Maschinenb­auer Tünkers produziert seit Jahren auch den People Mover – ein Elektro-Dreirad für die Stadt.
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